Mittwoch, 31. Oktober 2012

Gegen den Herbstblues: Maltagliati con petto di pollo e scarola



"Rom ist auch bei Regen schön!" So lautete ein Kommentar, den ich heute morgen unter einem Foto, welches das sich in einer Pfütze spiegelnde Kolosseum zeigte, lesen konnte.
Diese schwärmerische Einstellung kann ich nicht teilen. Nein, Rom ist bei Regen nicht schön, schon gar nicht, wenn man seine Einkäufe durch Strassen nach Hause tragen muss, in deren unzähligen Pfützen sich das Schmutzwasser sammelt. Die Autofahrer, mit denen man sich diese Wege teilen muss, nehmen auch nicht gerade Rücksicht, sind sie doch selbst genervt, weil der Verkehr bei schlechtem Wetter meistens zusammenbricht. Als Folge sind meine Hosen oft bis zu den Knien mit schmutzigem Regenwasser durchtränkt.
Die Löcher in den gepflasterten Strassen der Innenstadt werden an manchen Stellen immer größer, und oft bricht der Boden darunter ein. Im Juni berichteten mehrere Zeitungen, dass immer wieder, vornehmlich aus dem "zivilisierten" Mitteleuropa stammende Touristen (oder sollte man sie eher "Wandalen" nennen),  die leider oft schlecht verlegten "Sampietrini", wie das Pflaster hier genannt wird, als Souvenir mitgehen lassen. Soll ich das jetzt noch weiter kommentieren?
Jedenfalls ist es nasskalt geworden, ich habe zum ersten Mal die Heizung aufgedreht, aber warum bekommt man die alten Gemäuer einfach nicht kuschelig warm?!
Dagegen hilft nur eines: Sich in die Küche zurückziehen und Pasta kneten. Da kommt der Kreislauf in Schwung, schon die Herstellung wärmt von innen - und, wie wir alle wissen, auch die Seele!




Zutaten (für 3-4 Personen - oder zwei hungrige)

  • 150 g Mehl
  • 50 g Hartweizengrieß
  • 2 Eier
  • 1 Prise Salz
  • 1Tl Olivenöl extra vergine
  • 200 g Hühnchenbrustfilet
  • 2 Köpfe Endiviensalat
  • 100 ml Weißwein
  • 30 g Pinienkerne
  • 30 g Rosinen
  • 2 El Oliven, in Olivenöl eingelegt (z.B. "Taggiasche")
  • 1 Knoblauchzehe
  • Olivenöl extra vergine
  • Salz, frisch gemahlener Pfeffer
  • 1 Prise Zimt
  • 1 Prise Piment d'Espelette


Einen geschmeidigen Pastateig nach meinem Grundrezept herstellen und in Folie gewickelt ruhen lassen. Dann den Teig mit Hilfe einer Nudelmaschine dünn auswälzen, und die Nudelplatten mit einem Teigrädchen in unregelmäßige Streifen schneiden.




Die Pinienkerne in einer beschichteten Pfanne leicht anrösten
Die Hühnchenbrust fein würfeln. Den Endiviensalat putzen, waschen, trockenschleudern und in nicht zu feine Streifen schneiden.
In einer Pfanne in Olivenöl die geschälte Knoblauchzehe anschwitzen und das Hühnchenfleisch hinzufügen. Anbraten, mit Salz und Pfeffer würzen und mit dem Wein ablöschen. Nun die Endivienstreifen in die Pfanne geben und mit Zimt und Piment d'Espelette abschmecken. Rosinen hinzufügen und ungefähr zehn Minuten dünsten. Knoblauchzehe entfernen und die Pinienkerne sowie die klein geschnittenen Oliven hinzufügen. Nochmals mit Salz und Pfeffer kräftig abschmecken.
Die Maltagliati zwei Minuten in Salzwasser kochen, anschliessend zu dem Sugo in die Pfanne geben und alles gut miteinander vermischen.




Endiviensalat wird in Italien oft auch als Gemüse zubereitet - geschmort mit Rosinen und Pinienkernen. Wer mag, fügt noch ein paar Sardellen hinzu.


♥♥♥
Un abbraccio
Ariane

6 Kommentare:

  1. Ich habe zwar keinen Herbstblues, aber solche köstliche Pasta könnte ich trotzdem vertragen.
    Aufmunternde Tessiner Grüße

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    1. Danke, jetzt geht's mir doppelt besser! :-)
      Saluti
      Ariane

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  2. Die sind aber hübsch!
    bei mir machen Maltagliati ihrem Namen eher richtige Ehre.
    Herbstblues hab ich (noch) keinen, dafür heute einen dicken Kater... bzw. eigentlich zwei ;-) der andere liegt schnurrend auf mir.

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    1. Halloween-Kater? :-)) Das Schnurren des zweiten Katers entspannt aber sicher...:-))
      Saluti
      Ariane
      P.S. Beim nächsten mal strenge ich mich mehr an, damit sie auch ihrem Namen alle Ehre machen :-)

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  3. Ich musste bei deiner Beschreibung der römischen Straßenverhältnisse wirklich lachen, in meiner Zeit in Rom war der regenreichste Winter seit ....vielen Jahren, ich weiß nicht wie oft die Straßen ausgebessert werden mussten ;-). Aber trotzdem, (im Sommer) die schönste Stadt der Welt! :).
    Schönes Gericht!

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    1. Freut mich, dass es Dir gefällt, liebe Verena! Und es stimmt: Eigentlich ist Rom die schönste Stadt der Welt!:-))
      Saluti
      Ariane

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