Donnerstag, 3. April 2014

Zu Gast bei den "Ameisen und den Heuschrecken" in Athen: O Tzitzikas ke o Mermigas



Bei jedem erneuten Besuch von Athen hege ich stets den Wunsch, wenigstens einmal dort essen zu gehen. Das hübsche Restaurant unweit des Syntagma-Platzes in Athen, über das ich schon einmal kurz vor zwei Jahren berichtet hatte, gehört mittlerweile zu meinen absoluten Lieblingslokalen der Stadt.
Einen witzigen Namen trägt es - "Zu den Ameisen und den Heuschrecken" - und bezieht sich damit auf eine berühmte Fabel des antiken griechischen Dichters Äsop. Viele kennen sicher die Geschichte von der fleißigen Ameise, die den ganzen Sommer über Wintervorräte angelegt hatte. Die Heuschrecke dagegen war faul gewesen, hat nur im Gras gesessen und nicht vorgesorgt für die kalten Monate. Nun leidet sie Hunger und bettelt um ein wenig Futter bei der Ameise.
Immerhin gibt es bei Äsop, anders als in der Version des französischen Fabeldichters Jean de la Fontaine, ein Happy End: Die Ameise lässt sich erweichen und gibt der Heuschrecke von ihren Vorräten ab, allerdings muss sie dafür als Gegenleistung musizieren.



Müssen wir uns nun in der Position der Heuschrecken, wie auch die übrigen Gäste, sehen, wenn wir bei jedem Athenbesuch in das Lokal einfallen? Jedenfalls werden wir rasch von den eifrigen, ruppig-freundlichen Ameisen Kellnern bedient, die, kaum dass wir Platz genommen haben, schon einmal ein Schnäpschen sowie ein Schälchen mit den wunderbaren Kalamata-Oliven auf den Tisch stellen, der mit einfachen Papierservietten eingedeckt ist.




So kann man dann mit einem, durch den Schnaps warmen Gefühl im Bauch in Ruhe die Speisekarte studieren, die viele Stammgerichte aufweist, die wir von früheren Besuchen dort kennen, die aber ab und an auch durch ein paar saisonale Spezialitäten bereichert wird. So suchte ich bei meinem jüngsten Besuch schon zum zweiten Mal vergebens nach den mit Käse gefüllten und überbackenen Frühlingszwiebeln, die phänomenal gut geschmeckt hatten, aber leider in der aktuellen Karte nicht mehr auftauchten.
Nach dem genussvollen Studium der Speisekarte greift der wissende Stammgast - und als das möchte ich mich fast schon bezeichnen - erst einmal zur Schublade unter der Tischplatte: Hier findet man das Besteck und kann seine Sitznachbarn und sich selbst mit Messern, Gabeln und Servietten ausstatten. Dieser kleine Gag passt zu dem  Lokal, dessen Stil ich als zwischen modern und "shabby-chic" angesiedelt bezeichnen würde.




Unter den Vorspeisen sind natürlich die griechischen "Klassiker" vertreten, aber ich wage zu behaupten, dass sie bei den "Ameisen und den Heuschrecken" einen Tick schmackhafter zubereitet sind als in vielen anderen Tavernen und Restaurants Athens.
Allein die sämige Vinaigrette des sogenannten Tzitzikas-Salats, fein abgeschmeckt mit Senf, ist ein Gedicht. Das Gemüse frisch und knackig.




Überhaupt könnte ich nur von den Mesédes leben, aber meist beschränken wir uns auf drei, vier verschiedene Vorspeisen.
Nie fehlen darf dann bei mir das Püree aus Fáva-Beans (Φάβα), ein Platterbsen-Püree, von dem ich schon berichtet und ein Rezept dazu geliefert hatte.





Ergänzt wurden die Vorspeisen, die nach und nach serviert werden, noch durch frittierte Teigtaschen, der Teig im Hause selbst hergestellt, gefüllt mit Mizithra-Käse und Kräutern:




Dazu gesellten sich noch ein paar vegetarische Frikadellen aus verschiedenen wilden Kräutern und Feta:




Die Hauptspeisen sind solide. Mein Mann nahm Souvlaki mit drei verschiedenen Sorten Fleisch (Schwein, Rind, Huhn), das vorher mariniert worden war. Das ganze war mit einer Art Pesto beträufelt, und dazu gab Bratkartoffeln.





Unser Neffe, der uns dieses Mal begleitet hatte und mir tagsüber Gesellschaft leistete, während mein Mann bis spät abends Termine wahrnehmen musste, entschied sich für Schweinefilet in einer Weinsauce mit Kapern, das auf einem Bett aus Auberginen-Kartoffel-Püree angerichtet war.





Für mich gab es gegrilltes, in Senf und Kräutern mariniertes Hühnerfilet mit Gemüse und selbst gemachten Chips.




Leider war danach für ein Dessert kein Platz mehr im Magen übrig, obwohl ich mit der herrlichen Orangentarte liebäugelte, die mir von einem früheren Besuch in positiver Erinnerung geblieben war.
Aber die gibt es dann ganz sicher wieder beim nächsten Mal - wenn wir ausgehungert wie die Heuschrecken bei den Ameisen einfallen!




O Tzitzikas ke o Mermigas 
14 Mitropoleos Str.
+302103247607
http://www.anothertravelguide.com/eng/europe/greece/athens/destinations/restaurants/o_tzitzikas_ke_o_mermigas/



♥♥♥
Un abbraccio
Ariane

12 Kommentare:

  1. Hi Ariane, für dich waer Zypern auch was. Und dort meze bestellen. 20 - 30 kleine Gerichte beginnend mit Brot Dipps Salaten Gemüse, dann Fleisch, Geflügel etc. einfach ein Querschnitt durch die ganze Küche. Einfach toll
    lg
    grimmel

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    1. Ja, das ist einfach herrlich! Wie gesagt: ich brauchte gar kein Hauptgericht. Mir reichen die wunderbaren Vorspeisen... :-)
      Saluti
      Ariane

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  2. Liebe Ariane, ich liebe Griechenland und das Essen in den griechischen Restaurants ist immer etwas ganz Besonderes. Durch deinen Bericht und vor allem durch die gelungenen Fotos schaffst du es immer wieder die Sehnsucht nach diesem Land bei mir zu wecken.

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    1. Das freut mich besonders, wenn ich die Sehnsucht nach diesem wundervollen Land, dessen schönste Seiten ich wahrscheinlich (die Inseln!) noch gar nicht kenne, wecken durfte! :-)
      Saluti
      Ariane

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  3. danke f.d. guten Tipp, besonders im Frühling finde ich Athen wunderbar!
    lg

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    1. Im Frühling, wenn alles rund um die Akropolis blüht, ist es dort wirklich herrlich!
      Saluti
      Ariane

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  4. Ich beneide dich um diese tolle Reise. Athen habe ich schon viel zu lange nicht gesehen. Und danke für die schönen Essensfotos, klingt alles sehr gut!

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    1. Ab und an begleite ich meinen Mann bei seinen Dienstreisen, nur meist bin ich dann den ganzen Tag über alleine, gehe in Museen, schaue mir die Städte an - und überlege seit ungefähr zwei Jahren ;-) , was man da so für den Blog machen könnte...Auf diese Weise habe ich gerade Italien intensiv kennengelernt.
      Saluti
      Ariane

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  5. Danke nochmal für den Tipp, es war wirklich superlecker! Liebe Grüße Melanie

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    1. Das freut mich jetzt riesig, liebe Melanie! :-)
      Saluti
      Ariane

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  6. Oh das sieht lecker aus :D Danke für den Artikel, meine Vorfreude auf meinen baldigen Griechenland Urlaub wird immer gröööößer :DDD Lg

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    1. Dann wünsche ich weiterhin viel Vorfreude, die bekanntlich ja auch die größte Freude ist, und dann einen wunderbaren und genussreichen Urlaub! :-)
      Saluti
      Ariane

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