Dienstag, 6. November 2012

Orecchiette con le cime di rapa a modo mio


Eigentlich mag ich diese "Öhrchennudeln" gar nicht! Die Pasta ist viel zu grob für meinen Geschmack. Ich mag zarte Tagliolini oder wunderbar den Sugo umschmeichelnde Tagliatelle! Fettuccine könnte ich auch nur mit Butter und Parmesan verdrücken, und wenn Pappardelle auf Wildschwein treffen, ist es um mich geschehen!
Wie man sieht: Ich mag Pasta all' uovo! Nur bei Spaghetti werde ich auch schwach; die gehen immer!
Und heute also Orecchiette, diese aus Apulien kommende Pastaspezialität?
Auf dem Markt hatte ich Cime di rapa gekauft. Diese großblättrige Kohlart ist mit Brokkoli verwandt, Stängelkohl heißt sie wohl auf Deutsch, aber die deutsche Bezeichnung  musste ich erst nachschlagen, denn sie war mir nicht geläufig.
Cime di rapa ist die Kohlart, aus der man den klassischen Sugo für die Orecchiette herstellt.
Und diesen Sugo mag ich auch nicht, weil ich nichts Fischiges mag! Denn in ein "Soffritto", so bezeichnet man die Basis aus in Olivenöl geschmorten Zwiebeln und je nach Rezept Knoblauch, fein gewürfelte Karotten und Stangensellerie, also in ein Soffritto für Orecchiette con le cime di rapa gehören auch ein paar Sardellen, wenn man sich an das Original halten will.
Unlängst las ich ein Rezept für das Gemüse, in dem getrocknete Tomaten in Öl sowie Kapern für die nötige Würze sorgten. Das hat mich überzeugt, auch den von mir so verschmähten Orecchiette eine neue Chance zu geben - und ich wurde nicht enttäuscht!
Orecchiette con le cime di rapa: Zwar nicht original, sondern "a modo mio" - auf meine Art!

Zutaten (für 2 Personen)


  • 500 g Cime di rapa
  • 1 Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 50 g getrocknete Tomaten in Öl
  • 1 El in Salz eingelegte Kapern
  • getrocknete Peperoncini (besser noch: eine frische Chilischote, fein gehackt)
  • Olivenöl
  • Salz, frisch gemahlener Pfeffer
  • Fakultativ zum Darüberbröseln: frittierte und getrocknete Paprikaschoten
  • 250 g Orecchiette


Cime di rapa putzen, waschen und für zehn Minuten in kochendes Salzwasser geben.
Danach abgießen; das Wasser, in dem man den Kohl gekocht hat, aufheben.
In einer Pfanne etwas Olivenöl erhitzen und die in Würfel geschnittene Zwiebel sowie die kleingehackte Knoblauchzehe darin anschwitzen (wer frische Chilischoten verwendet, gibt sie jetzt auch schon dazu). Den ausgedrückten Kohl grob zerkleinern und in die Pfanne geben. Die Tomaten kleinschneiden und die gut abgespülten Kapern hinzufügen und weitere zehn Minuten schmoren lassen. Eventuell noch etwas vom dem Kochwasser hinzufügen. Mit Salz und Pfeffer und Peperoncino abschmecken.
Nun die Orecchiette kochen. Das Originalrezept schreibt hier vor, die Orecchiette in dem Kochwasser des Kohls zu garen. Ich habe die Pasta wie üblich in kochendes Salzwasser gegeben.
Die Pasta eine Minute kürzer als auf der Packung angegeben kochen, abgiessen und zum Kohl in die Pfanne geben und darin schwenken.
Zum Schluss habe ich noch etwas zerbröselte, chipsähnliche Paprikaschoten darüber gestreut. Wer mag, reicht noch geriebenen Parmesan dazu.


♥♥♥
Un abbraccio
Ariane

16 Kommentare:

  1. Orechiette mag ich sehr gerne, war lange auch eine der wenigen Sorten die ich frisch kaufen konnte, jetzt gibt es diverse Sorte dafür die Öhrchen nicht mehr :-)
    Liebs Grüessli
    Irene

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    1. Irgendwann werde ich sie wohl auch mal selbst herstellen; die hier sind getrocknete eines Herstellers aus Apulien.
      Vielleicht freunde ich mich noch richtig mit dieser Pastasorte an...:-)
      Saluti
      Ariane

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  2. Ich habe zwar das Original noch nie probiert, aber Deine Änderungen gefallen mir.
    Liebe Grüsse aus Zürich,
    Andy

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  3. Ein schönes Rezept! Mit der Pasta gehts mir ähnlich wie dir - aber in Apulien gabs eine so wunderbare Tomatensauce mit "Ziegenricotta", da kuschelten sich die Orechietti perfekt hinein!!!
    LG Doris

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    1. Tomatensauce mit Ziegenricotta - das klingt nach einer perfekten Begleitung für die Orecchiette. Aber auch zu anderen Pastasorten; das muss ich mir gleich mal merken!
      Danke für den Tipp!
      Saluti
      Ariane

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  4. Einmal im Jahr gibt es bei uns Orecchiette mit Cime di rapa, immer zu Ostern. Da gibt es hier beim Italiener den ersten frischen.
    Dein Teller sieht aber köstlich aus, sollte man öfter mal kochen.
    LG Monika

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    1. Freut mich, dass es Dir gefällt, liebe Monika! Mein Gemüsehändler hat mir erklärt, dass die Sorte, die ich gestern gekauft habe, noch eine "Frühform" sei. Später entwickelten sich dann mehr "Röschen"; diese spätere Ernte ist wohl dann perfekt für das Gericht. Man lernt nie aus...:-))
      Saluti
      Ariane

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  5. Cime di rapa? Auch die deutsche Übersetzung habe ich noch nie gehört. Muss ich echt mal googeln.

    Das Rezept, wie meistens, liest sich super.

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  6. Stielmus ist die deutsche Übersetzung; ein klassisches Gemüse gerade hier in der Gegend, gerne als eine Art Eintopf serviert.

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    1. Im Eintopf kann ich mir das Gmüse auch gut vorstellen. Also, mir war vorher weder das eine noch das andere im Deutschen ein Begriff. Aber lieben Dank für's Nachschlagen! :-))
      Saluti
      Ariane

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  7. Kein Problem war doch auch neugierig.
    lg
    grimmel

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  8. Diese Zutaten sind auch ganz nach meinem Geschmack. Sobald irgendwo getrocknete Tomaten enthalten sind und das Gericht vegetarisch ist, schreit es förmlich danach, von mir verspeist zu werden ;-)
    LG Melli

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    1. Getrocknete Tomaten liebe ich auch! Einfach auch zum Naschen zwischendurch :-)
      Saluti
      Ariane

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  9. Was für eine Kombi! bei dir bekommt man nicht nur Appetit - sondern HUNGER!!! :)))) liebste Grüße, Kessy

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    1. Danke, liebe Kessy! Hoffentlich hast Du zwischenzeitlich etwas gegen den Hunger unternommen ;-) Leider kann ich Dir kein Tellerchen gen Norden beamen...
      Saluti
      Ariane

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