Dienstag, 1. Januar 2013

Gipfel des Genusses: Monte Bianco

Nun ist das neue Jahr endlich da, und ich hoffe, alle sind gut hineingerutscht!
Ein Jahr voller Freude, Genuss, Glück, Liebe und vor allem Gesundheit wünsche ich an dieser Stelle alle meinen lieben Leserinnen und Lesern! Und es würde mich natürlich besonders freuen, wenn Ihr auch 2013 eifrig weiter in meinem Blog stöbert!


Wir haben zusammen mit Freuden bei uns Silvester gefeiert, und es wurde ein gemütlicher Raclette-Abend. Bevor wir aber um Mitternacht das Feuerwerk am römischen Nachthimmel bewunderten, gab es noch ein typisch italienisches "Winterdolce" - einen "Monte Bianco".
Entdecke ich in der kalten Jahreszeit auf einem Dessertbuffet oder auf der Speisekarte eines Restaurants einen "Monte Bianco", ist es um mich geschehen!
Ich kann mir das selbst nicht erklären, bin ich doch nicht so eine "Süße" (das berühmte Salamibrötchen, nach dem es mich bei Heißhungerattacken gelüstet, hatte ich ja bereits an anderer Stelle schon erwähnt). Aber diese unwiderstehliche Mischung aus Maronenpüree unter diesem Berg von Sahne - das Zusammenspiel von süßer Crème und dem Überraschungsmoment, bei einem Bissen in die weiße Sahnepracht auf ein knackiges Stückchen Baiser zu treffen, lässt mich dahinschmelzen und macht jeden Löffel  zu einem sinnlichen Erlebnis. Bis zuletzt hebe ich mir eine kandierte Marone auf, einen Marron glacé, die mit ihrer Zuckrigkeit, die durch ein mehliges Herz gebändigt wird, den Genuss ausklingen lässt.


Auch in vielen römischen Bäckereien findet man im Winter dieses aus der Region Piemont kommende Dolce in den Auslagen. Die Italiener erinnert dieses kuppelförmiges Gebilde an den schneebedeckten Monte Bianco. Aber angeblich wurde dieses Dessert in Frankreich erfunden, wo es als "Mont Blanc" unter den Feinschmeckern bekannt ist, und interessanteweise ist die französische Bezeichnung für dieses Dessert auch in Italien geläufiger. Wo immer auch der Ursprung dieser Köstlichkeit liegen mag, sie schmeckt überall herrlich, und den Berg teilen sich ja bekanntlich auch beide Länder.
Für das Originalrezept verwendet man frische Maronen, die ziemlich lange weichgekocht werden müssen, sofern man nicht über einen Schnellkochtopf verfügt. 
Ich mache es mir dagegen etwas einfacher, indem ich auf vorgegarte, vakuumverpackte Maronen zurückgreife - und auf fertige Baisers, die man zur Zeit überall in den Bäckereien finden kann. Die Baisers - in Italien "Meringues" genannt - kann man natürlich auch selbst herstellen, wenn  von der Weihnachtsbäckerei noch etwas Eiweiß übrig geblieben ist. Trotz der französischen Bezeichnung sollen die Baisers/Meringues übrigens um 1600 von einem italienischen Koch in der Schweiz erfunden worden sein.




Nach dem Anschneiden sieht jeder "Monte Bianco" übrigens wie nach einem schweren Bergdrama aus: Marron glacés stürzen die Hänge hinab, und die Baisers werden unter Sahnelawinen begraben. Aber vielleicht ist es gerade dieses Gewusel auf dem Teller, auf das man sich dann mit kindlicher Freude stürzt.

Zutaten (für 6 Personen)

  • 500 g Kastanien/Maronen (vakuumverpackt oder vorgegart in Dosen)
  • 450 ml Milch
  • 70 g Zucker
  • 1 Vanilleschote
  • 1 El dunkles Kakaopulver
  • 1 El brauner Rum
  • 400 ml süße Sahne
  • 30 g Puderzucker
  • 20 g selbstgemachter Vanillezucker
  • Marron glacés und Baisers zum Verzieren
  • Kartoffelpresse und Spritzbeutel


Die Kastanien werden mit der Milch, der aufgeschlitzten und ausgekratzten Vanilleschote und 70 g Zucker in einen Topf gegeben und müssen weichgekocht werden; ab und an umrühren, damit sich die Maronen nicht am Topfboden festsetzen. Das dauert ungefähr 25 Minuten. Danach hat man eine breiige, noch mit Maronenstückchen durchsetzte Masse. Diese wird nun, nachdem man die Schote entfernt hat, durch eine Kartoffelpresse in eine Schüssel gedrückt. Das Maronenpüree soll nun abkühlen, dadurch wird es wieder etwas fester.




In das ausgekühlte Maronenpüree das Kakaopulver und den Rum einrühren. Jetzt kommt erneut die Kartoffelpresse zum Einsatz: das Püree wird durch die Presse auf eine Torten- oder Servierplatte gedrückt - dabei einen kleinen "Berg" formen.
Die Sahne mit Puder- und Vanillezucker steif schlagen, in einen Spritzbeutel umfüllen und das Maronenpüree damit ummanteln.


Den "Monte Bianco" mit Baisers und Marrons glacés verzieren und bis zum Servieren im Kühlschrank aufbewahren.


♥♥♥
Un abbraccio
Ariane

12 Kommentare:

  1. Doch diesen Berg würde ich auch gerne bezwingen. ;-) Alles Gute dir und deinen Lieben fürs 2013.

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    1. Danke, liebe Zorra! Auch für Dich alle guten Wünsche für ein glückliches 2013!
      Saluti
      Ariane

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  2. Dieser süße Berg wäre jetzt gut und hätte ich mir heute auch verdient ;-) nach unserer Winterwanderung auf einen "richtigen" Berg, lg und ein gutes Neues jahr

    (Brasato al Barolo nachgekocht, war sehr gut!!)

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    1. Winterwanderung - das klingt toll und das hätte ich heute gebraucht :-)!
      Dir auch alles Gute für ein glückliches neues Jahr, liebe Friederike!
      Saluti
      Ariane

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  3. Ich schliesse mich zorra an. Vermicelles mit Meringues (wie das hier heisst, oft noch mit einer Kugel Vanilleeis dazwischen) geht immer. Aber ohne Marrons glacés, die sind mir einfach zu teuer. Und statt Rum nehme ich lieber Kirsch, das macht das Ganze so schön "urchig". :-)

    Wünsche dir alles Gute für's neue Jahr und ganz liebe Grüsse

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    1. Oh, eine Kugel Vanilleeis dazwischen - das finde ich gut und auch so passend zum Thema! Dieser Monte Bianco ist wirklich ausbaufähig. Danke für diesen Tipp! :-))
      Auch Dir ganz liebe Grüsse und alles Gute für 2013!
      Saluti
      Ariane

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  4. Das hätte ich ja beinahe übersehen! Das ist meine absolutes Lieblingsdessert! Sehr lecker angerichtet und ein tolles Foto!

    Liebe Grüße
    Anna

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    1. Danke, liebe Anna! Dann magst Du das also auch so :-).
      Saluti
      Ariane

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  5. In der Schweiz lieben die Menschen "Vermicelles" - "Würmchen". Auch dort wird Maronenpüree gemacht, dazu gibt es ebenfalls Sahne und Meringuen. Unverzichtbar dort: Kirschwasser im Püree. Finde Dein Monte Bianco sieht viel edler aus.

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  6. Hallo Claudia,
    Vermicelli kannte ich bislang nur als Pastasorte, witzig, wie das Dessert in der Schweiz heißt (Cooketteria erwähnte es ja schon). Was ich aber sehr hübsch finde, ist, dass in der Schweizer Version das durchgedrückte Maronenpüree nicht ganz mit Sahne bedeckt wird.
    Freut mich aber, wenn Dir meine, d.h, die italienische Version auch gefällt :-)!
    Saluti
    Ariane

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  7. Ganz was Wunderbares..... irgendwie muß ich mir doch mal angewöhnen mehr Desserts auf den Tisch zu bringen. Und erst recht mit Kastanien....

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    1. Freut mich, wenn es Dir gefällt, liebe Ninive! Wo immer ich dieses Dolce auch im Winter sehen, muss ich zugreifen. Ich liebe es, zwischen den sahnigen Schichten und der Maronencrème auf die Baiserstückchen zu treffen. :-)
      Saluti
      Ariane

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