Montag, 27. Mai 2013

Mit oder ohne Untermieter...



... das ist hier die Frage bei einem der beliebtesten Speisepilze!
Glücklicherweise wurde es dann doch ein rein vegetarisches Gericht.
So ist das nun mal mit den Steinpilzen: Nicht nur beim Menschen sind sie begehrt.
Heute Vormittag fragte ich dann auch augenzwinkernd am Gemüsestand, ob ich denn mit kleinen Bewohnern rechnen müsse. Der Verkäufer meinte nur, es sei halt ein Naturprodukt und da könne man nie so ganz sicher sein. Da sie relativ unbewohnt aussahen, wagte ich den Kauf, nahm aber vorsichtshalber ein paar Exemplare mehr mit - eine weise Entscheidung, wie sich später beim Putzen herausstellte...
Noch auf dem Markt rührte ich in Gedanken schon in einem Risotto mit Steinpilzen, fünf Minuten später war ich mal wieder bei Pasta - genauer gesagt: selbst gemachten Fettuccine - angekommen, und auf dem Weg nach Hause kreisten meine Gedanken endgültig nur noch um Ravioli mit Steinpilzfüllung.
Rezept hatte ich keines dafür, also bastelte ich es mir selbst zusammen.




Ravioli ai funghi porcini (für 2 Personen)

Pasta


  • 150 g Mehl
  • 50 g Hartweizengrieß
  • 2 Eier
  • 1 El gehackte Petersilie
  • 1 Prise Salz
  • wenige Tropfen Olivenöl


Aus den Zutaten nach meinem Grundrezept einen Pastateig herstellen, dabei einen El  gehackte Petersilie einkneten. In Folie gewickelt den Teig eine halbe Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
Dann portionsweise, wie beschrieben, ausrollen und weiterverarbeiten.




Füllung


  • 180 g geputzte und gewürfelte frische Steinpilze
  • 1 Knoblauchzehe, halbiert
  • 2-3 El Olivenöl extra vergine
  • 100 g Ricotta
  • 50 g Parmigiano Reggiano, frisch gerieben
  • 1 Eigelb
  • Salz, frisch gemahlener Pfeffer
  • 1 Eiweiß


Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, die halbierte Knoblauchzehe sowie den vorbereiteten Steinpilze hinzufügen und anbraten. Mit Salz abschmecken und erkalten lassen. Die Knoblauchzehenhälften entfernen.
Die Steinpilze in einem Mixer mit der Ricotta, dem Parmigiano und dem Eigelb pürieren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Masse in einen Spritzbeutel füllen.

Den Pastateig portionsweise ausrollen, auf die eine Hälfte der ausgerollten Pastaplatte jeweils im zur Größe des Ausstechers passenden Abstand etwas Füllung geben, die andere Hälfte mit Eiweiß bestreichen und über die bearbeitete Seite schlagen. Mit einem Ravioliausstecher (oder einem Glas) die gefüllten Nudeltaschen ausstechen. Bis zur weiteren Verwendung die Ravioli nebeneinander auf einem mit Hartweizengrieß bestreuten Brett im Kühlschrank aufbewahren.
Wasser aufsetzen, wenn es zu kochen beginnt, Salz hinzufügen, die Ravioli ins Wasser gleiten lassen und ungefähr 3 - 4 Minuten im leicht köchelnden Wasser ziehen lassen.

Einen extra Sugo braucht man nicht für diese Ravioli. Es reichen vollkommen etwas zerlassene Butter und ein paar gehackte Blättchen Petersilie dazu. Wenn Steinpilze übrig geblieben sind, diese in Scheiben schneiden, in Butter anbraten und zu den Ravioli legen. Wer mag, gibt noch etwas frisch geriebenen Parmigiano darüber.
Ein paar schwarze Sommer-Trüffel, vor dem Servieren darüber gehobelt, sind auch nicht zu verachten!



♥♥♥
Un abbraccio
Ariane

6 Kommentare:

  1. Was für Untermieter hat denn ein Steinpilz? Ich kenne da eigentlich nur Schnecken. Und ja ich sammle sie selbst. Hat den Nachteil, dass ich mich bei jungen Pilzen schon einmal vertan habe. Zum Glück merkte ich das dann noch rechtzeitig.

    Deine Ravioli sehen aber wunderbar aus. Besser ein Untermieter als ein Giftpilz.

    Liebe Grüße
    Anna

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    1. Leider fressen sich manchmal winzige Maden durch den Pilz. Ich hatte es sogar schon einmal in einem Restaurant erlebt, dass die Steinpilze einfach ungenießbar waren, weil sich überall die kleinen Viecher versteckten.
      Aber stimmt: Besser ein paar Proteine als Gift ;-)
      Saluti
      Ariane

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  2. Sehr lecker! Ich könnte die jetzt auch schon zum Frühstück....

    Hier bekommt man, glaube ich, viele gezüchtete, da ist das mit den "Mitbewohnern" kein Problem... Ich habe aber auch noch getrocknete aus dem Südtirol-Urlaub, geht vielleicht auch?

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    1. Getrocknete Steinpilze verwende ich auch ab und an. Auch da muss man aufpassen - ich drehe jedes Scheibchen Pilz um :-).
      Ich würde mal versuchen, für die Füllung frische und getrocknete Steinpilze zu mischen. Dann wird der Pilzgeschmack sicher noch intensiver.
      Saluti
      Ariane

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  3. Oh, die Frage kenne ich nur zu gut, ich hab ja eine Insektenparanoia, die mich selbst furchtbar nervt, ganz zu schweigen von anderen ;-)

    Wir hatten ja letztes Jahr diese tollen Funde, kaum zu glauben, aber die waren fast komplett frei von Bewohnern :-)

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    1. Du müsstest mich mal sehen, wie ich manchmal im Restaurant den Salat inspiziere...Steinpilze bestelle ich schon gar nicht mehr. :-)
      Saluti
      Ariane

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