Dienstag, 13. August 2013

Aus dem heißen Südosten Italiens: Focaccia Pugliese



In diesen heißen Augusttagen muss ich mich leider etwas rar in Küche und auch hier im Blog machen. Einkaufen und Kochen machen nicht wirklich Freude, und ich fühle mich total ausgelaugt. Mein Gemüse-Markt ist ziemlich zusammengeschrumpft, der Metzgerladen am Campo de' fiori bleibt vierzehn Tage lang ganz geschlossen, der andere liegt zwar für mich weiter entfernt, hat aber wenigstens vormittags geöffnet.
So gibt es auch wieder leichte Küche heute Abend. Etwas Salami, Käse und Oliven, dazu aber eine selbstgebackene Focaccia. Die Idee stammt wieder aus der Kochzeitschrift Sale e Pepe, allerdings habe ich noch ein wenig am Rezept wegen der gewohnten Ungenauigkeiten herumgeschraubt.
In Genua habe ich schon wunderbare Focacce gegessen und dabei die Erfahrung gemacht, dass die besten Focacce in den einfachsten Bäckereien der Altstadt gebacken wurden, deren Läden schon etwas grenzwertig aussahen. Diesen wunderbaren Hefeteigfladen kann man mit Zwiebeln, Oliven, hauchdünnen Kartoffelscheiben, Salbei oder Rosmarin belegen, aber auch ganz schlicht, nur mit groben Salz bestreut und mit besten ligurischen Olivenöl begossen, kann so eine Focaccia zum Genuss werden!
Mein heutiges Focacciarezept stammt aber nicht aus Ligurien, sondern aus Apulien und wird üppig mit Tomaten, Zwiebeln und einer geräucherten Käsespezialität namens Scamorza belegt.
Der Duft, der mir beim Backen aus dem Ofen entgegegenschlug, weckte sogar meinen mittlerweile durch die Hitze lahmgelegten Appetit wieder eine wenig.



Focaccia Pugliese con cipolla rossa, scamorza e pomodorini


  • 500 g Mehl, gesiebt
  • 1 Kartoffel, ca. 100 g
  • 20 g frische Hefe
  • 1/2 Tl Zucker
  • 1/2 El Salz
  • 250 - 300 ml lauwarmes Wasser

  • 200 g Kirschtomaten
  • 2 rote Zwiebeln
  • 200 g Scamorza affumicata (italienischer geräucherter Käse)
  • grobes Salz
  • Olivenöl extra vergine


Das Mehl in eine Schüssel sieben und das Salz hinzufügen. Die Kartoffel in der Schale in Salzwasser garkochen, schälen und durch die Kartoffelpresse zu dem Mehl geben.
Die Hefe mit dem Zucker und etwas von dem lauwarmen Wasser anrühren. Eine Vertiefung in das Mehl drücken und die aufgelöste Hefe hineingießen und mit etwas Mehl verrühren. Restliches Wasser mit dem Knethaken einarbeiten, dabei nicht gleich das ganze Wasser hinzuzufügen, sondern nur soviel, bis man einen geschmeidigen Teig in der Schüssel hat.
Die Schüssel mit einem Tuch abdecken und den Teig an einem warmen Ort eine Stunde lang gehenlassen. Das Teigvolumen sollte sich dann verdoppelt haben.
Nach dieser Zeit noch einmal kurz durchkneten - ich habe an dieser Stelle noch etwas Mehl eingearbeitet - und danach auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen. Nochmals mit einem Tuch bedecken und eine halbe Stunde ruhen lassen.




In dieser Zeit den Ofen auf 210 Grad (Ober- und Unterhitze) vorheizen.
Die Zwiebeln in feine Spalten schneiden und für fünf Minuten in kaltes Wasser legen, dann die Zwiebelscheiben auf einem Stück Küchenpapier zum Trocknen ausbreiten.
Die Scamorza in dünne Scheiben schneiden und die Kirschtomaten halbieren oder vierteln.
Den Teig mit den Tomatenstücken, den Käsescheiben und den Zwiebeln belegen. Etwas grobes Salz darüberstreuen und mit Olivenöl beträufeln.
Die Focaccia ungefähr 30 Minuten im Ofen backen.







♥♥♥
Un abbraccio
Ariane

6 Kommentare:

  1. Mhhhhhhhhh! Sieht das lecker aus!
    Ich renne jetzt gleich in die Küche um etwas zu essen.
    Habe durch deine wunderschönen Bilder riesigen Hunger bekommen.
    Aber ich befürchte es wird nichts leckeres in der Art geben.
    Danke für dein Rezept!
    Ich werde es auf jeden Fall mal ausprobieren!
    Ganz liebe Grüße nach Italien, sendet dir aus München,
    Tanja

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Tanja, ich hätte da noch ein halbes Backblech :-)...
      Das freut mich aber, wenn Du es nachbacken möchtest :-) - und ich hoffe, Du findest noch etwas heute Abend, um den ersten Hunger zu stillen...:-)
      Saluti
      Ariane

      Löschen
  2. Das sieht super lecker aus und ist schon gespeichert. In Pescia gab es eine Bäckerei, die hatte immer Focaccia mit Rosmarin, Olivenöl und grobes Salz obenauf. Jedesmal wenn mein Mann den Brotbackofen benutzte, habe ich hinterher eine Focaccia hineingeschoben. Die ist mir nie so gut gelungen wie von dieser Bäckerei. Vielleicht klappt das jetzt mit Deinem so gutaussehenden Teig. Deine Fotos sind aber auch immer ein großer Appetitmacher. Da möchte ich immer gleich loslegen.
    Saluti
    Anna

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Focaccia nur mit Olivenöl, Rosmarin und Salz ist sowieso die beste! Meist ist bei dieser aber der Teig etwas flacher und knuspriger; das muss ich auch nochmal nach einem anderen Rezept ausprobieren.
      Freut mich, liebe Anna, wenn ich wieder mal den Appetit geweckt habe :-)...
      Saluti
      Ariane

      Löschen
  3. Gerade letzte Woche dachte ich, man könnte mal wieder eine Foccacia machen ;-) und hab mich gefragt, mit was man denn mal ein wenig abwechseln könnte - eh voilà :-)

    AntwortenLöschen
  4. Wer Zwiebeln mag, kommt hier voll auf seine Kosten ;-)... Viel Spaß beim Nachbacken :-)!
    Saluti
    Ariane

    AntwortenLöschen

Danke für Deinen Besuch!
Über liebe Worte freue ich mich, aber auch über konstruktive Kritik. Anonyme oder beleidigende Kommentare sowie Werbelinks werden entfernt.