Donnerstag, 17. Juli 2014

Gar nicht spießig, dieser Spieß!


Spießchen haben im Allgemeinen nicht den Ruf, Vertreter einer verfeinerten Küche zu sein.
Unwillkürlich denkt man bei aufgespießtem Fleisch auch an Jahrmärkte oder Würstchenbuden, an lieblos zusammengeklatschtes Fleisch minderer Qualität, zwischen denen sich auch mal eine saure Gurkenscheibe verirren kann. Schlimm wird es, wenn man fertige, in Schälchen eingeschweißte Spieße in den Auslagen der Supermarkt-Metzgereien liegen sieht. Ich würde so etwas niemals kaufen!
In Griechenland sind Fleischspieße auch unter der Bezeichnung "Souvlaki" bekannt, was nichts anderes als "kleines Spießchen" bedeutet. Meist bestehen sie dort nur aus Fleisch, das, wenn es perfekt gegrillt wird, wunderbar zart ist. Das Gemüse wird meist extra dazu gereicht.
Ich mag Souvlaki sehr, und so hatte ich mir schon in der vergangenen Woche, in der ich kurz in Athen war, vorgenommen, den "Spießer" auch in mir zu entdecken.
Bei Fleischspießen schmeckt mir ganz viel Gemüse dazwischen (für mich könnten es auch rein vegetarische Spießchen sein, aber da würde mein Mann sicher ein langes Gesicht machen), und gerade die wunderbaren Zucchini Romanesco mit ihrem festen, aromatischen Fleisch haben bei meiner aktuellen Version zwischen den Fleischstückchen ihr Bestes gegeben. Besonders liebe ich auch Zwiebeln, die sich an das Fleisch kuscheln und so ihr Aroma abgeben. Auch sollen Zwiebeln das Fleisch zartmachen.
Die Spieße habe ich mehrere Stunden mariniert, und wenn ich noch einen richtigen Holzkohlengrill zur Verfügung gehabt hätte, wäre der Genuss perfekt gewesen.


Bunte Fleischspießchen

Zutaten
(für 2 Personen / 4 Spieße)

1 Kalbsteak (ca. 130 g)
1 Hühnchenbrust (ca. 320 g)
1 rote Paprikaschote
1 Chilischote (ich benutze eine ziemlich große, nicht allzu scharfe Sorte)
1 rote Zwiebel (bei mir: Tropea-Zwiebel)
2 kleine Zucchini (Romanesco)
1 Knoblauchzehe
Salz, frisch gemahlener Pfeffer
100 ml Olivenöl extra vergine
einige Thymianzweige

Das Fleisch in möglichst gleich große Würfel schneiden. Paprikaschote und Chilischote putzen und entkernen und in quadratische Stücke schneiden. Die Zwiebel schälen und vierteln, dabei die einzelnen Schalen voneinander trennen. Die Zucchini in Scheiben von ungefähr einem Zentimeter schneiden.
Alle bisher vorbereiteten Zutaten abwechselnd auf die Spieße stecken, salzen und pfeffern und in eine längliche Form legen.




Thymianblättchen von den Zweigen streifen und mit einer durchgepressten Knoblauchzehe zum Olivenöl geben. Die Spieße damit begießen, die Form abdecken und für mehrere Stunden in den Kühlschrank stellen.




Den Ofen auf 230 Grad vorheizen und den Grill zuschalten.
Spießchen auf ein Backblech legen und nochmals mit dem Olivenöl aus der Form bepinseln.
Ungefähr 20-25 Minuten unter dem Grill braten, dabei mehrmals die Spießchen umdrehen.
Die Spieße sind fertig, wenn das Fleisch leicht gebräunt ist.


♥♥♥
Un abbraccio
Ariane

6 Kommentare:

  1. Mmmmmh, Du hast es geschafft, liebe Ariane: Du hast die Spießerin in mir erweckt ;-)
    Danke für diese wunderbare Anregung - und ja, Griechenland wollte ich auch schon immer mal besuchen :-)

    Herzliche Grüße
    Elena

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Griechenland ist einfach wunderbar! Ein schönes Land mit super netten Menschen!
      Ja, da macht das Spießertum Spaß! :-)
      Saluti
      Ariane

      Löschen
  2. Ach, so Spießchen wenn gut gemacht sind doch was Feines... früher gabs die hier auch öfter. Vielleicht erwecke ich sie auch mal wieder.... sehr fein sieht deine Variante aus.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Freut mich, wenn Dir meine Spießchen gefallen, liebe Ninive!
      Nach dem Ergebnis werde ich noch öfters zum "Spießer"! :-)
      Saluti
      Ariane

      Löschen
  3. UND sie werden auf dem Grill relativ schnell und vor allem gleichmäßig gar, diese Spießchen! Da ich in Sachen Kräuter ja aus dem Vollen schöpfen kann, nehme ich als Spieße gerne feste, schon etwas verholzte Rosmarinzweige - sehen hübsch aus und geben zusätzlich Geschmack. Obendrein wird auch noch die Marinade mittels eines solchen Zweiges auf das Grillgut gepinselt. Aber Deine Variante mit Thymian ist sicher auch nicht zu verachten, kommt sicher demnächst mal auf den Tisch. Heiße Grüße von Elvira und dem Don

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Mit einem "richtigen" Grill zubereitet, müssen sie natürlich noch besser schmecken. :-) Und auf Rosmarinzweigen sieht das ganz besonders hübsch aus; ich mag das Aroma von Rosmarin auch sehr!
      Überhaupt sind Kräuter doch oft das Tüpfelchen auf dem "i".
      Saluti
      Ariane

      Löschen

Danke für Deinen Besuch!
Über liebe Worte freue ich mich, aber auch über konstruktive Kritik. Anonyme oder beleidigende Kommentare sowie Werbelinks werden entfernt.