Montag, 17. November 2014

Waffeltürmchen gegen den Herbstblues



Der Blovevent Seelenwärmer geht in eine zweite Runde; genau passend zur Jahreszeit! Denn auch im vermeintlich immer sonnigen Süden gibt es diese tristen, grauen Tage. Schaue ich zur Zeit über meinen Bildschirm hinweg aus dem Fenster, sehe ich vom Regen nasse Dachschindeln und einen Himmel von undefinierbarer Farbe. Zwischendurch schüttet es oft wie aus Eimern, und nicht selten muss ich schon am frühen Nachmittag - auch hier geht zur Zeit die (gerade nicht vorhandene) Sonne gegen 17 Uhr unter - die Lampen anmachen, da es so düster ist. Das drückt auf die Stimmung - und damit wären wir wieder beim eigentlichen Thema.
Was richtet uns in solchen Momenten kulinarisch wieder auf, fragt Sabine vom Blog "Schmeckt nach mehr". Schon in der ersten Runde vor über einem Jahr war ich dabei: mit einem süßen Couscous mit gemischten Waldbeeren. Aber damit sind meine Seelentrösterrezepte noch lange nicht ausgereizt!




Auch ich, als gänzlich "Unsüße", verlange in manchen Stimmungslagen vor allem nach etwas Warmem und Süßem. Das hat so etwas Tröstendes. Da koche ich mir schon mal einen Grießbrei, auch wenn spätestens eine halbe Stunde nach dem süßen Löffelgenuß wieder etwas Salziges dran glauben muss, und wenn es ein paar meiner geliebten Taggiasche-Oliven sind.
Waffeln, die ich leider viel zu selten backe (warum eigentlich?), gehören zu meinen bewährten Stimmungsaufhellern aus der Sparte Comfort Food. Ich mag sie am liebsten ohne irgendwelche Extras: Frisch gebacken nach einem einfachen Grundrezept und mit luftig geschlagener, ungesüßter Sahne, besser noch mit Crème fraîche. Manchmal darf es aber auch etwas raffinierter sein, besonders, wenn die Waffeln eine sonntägliche Kaffeetafel bereichern sollen.




Zutaten
(für ca. 10 Waffeln)

125 g weiche Butter + etwas Butter für das Waffeleisen
40 g Zucker
1 P. Vanillinzucker
1 Prise Kardamon
1 Tl Zimt
1 Prise Salz
4 Eier
1/4 L Kefir
1 Apfel
250 g Mehl, gesiebt
Puderzucker
süße Sahne + Preiselbeerkompott

Die Eier trennen, Eiweiße mit einer Prise Zucker sehr steifschlagen und bis zur Verwendung im Kühlschrank aufbewahren.
Die weiche Butter mit den Eigelben, dem Zucker, Vanillinzucker, Zimt und Kardamon zu einer geschmeidigen Crème verrühren. Dann abwechselnd Kefir und Mehl einarbeiten.
Den Apfel schälen, entkernen und raspeln. Mit dem Eischnee unter den Teig heben.
Waffeleisen leicht mit der Butter fetten und die Waffeln in drei bis fünf Minuten ausbacken.
Die fertigen Waffeln mit Puderzucker bestreuen.
Sahne steifschlagen und nach Belieben Preiselbeerkompott darunterziehen. Zu den Waffeln reichen.



Seelenfutter


♥♥♥
Un abbraccio
Ariane

12 Kommentare:

  1. Das erste Foto sieht wie das Titelbild eines Kochbuches aus - wunderschön!
    Für mich gehören Waffeln auch dazu, wenn es draußen regnerisch, kalt und windig ist und ich zu Hause eingemummelt in eine Decke auf dem Sofa sitze....

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    1. Witzig, diese Assoziation mit einem Kochbuch hatte ich auch, aber es war - ehrlich gesagt - etwas, was mich ein wenig gestört hatte. Nur langsam konnte ich mich damit anfreunden (seit gestern Nachmittag "stolpere" ich immer wieder über das Foto). Aber die leere Fläche wollte ich unbedingt mit Text füllen... Umso mehr freut mich Dein positiver Kommentar! :-)
      Ja, Waffeln sind wunderbar. Ich hatte vor ein paar Tagen eine ziemlich stressige Woche in Deutschland, da habe ich mir die Zeit genommen, bin in ein Cafè gegangen und habe mir eine riesige Waffel mit Sahne bestellt - und langsam ließ die Anspannung nach.
      Saluti
      Ariane

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    2. Kochen allgemein und teilweise auch das Backen hat auf mich auch diesselbe entspannende Wirkung wie das Verspeisen von Waffeln oder anderen "Seelenwärmern".

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    3. Stimmt, mit dem Backen selbst macht man schon mal einen Schritt in die richtige Richtung! :-)

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  2. Waffelwetter! :-)

    Bei uns auch, ich habe gestern auch welche gemacht, gerade essen wir die Reste. Mal sehen, wann ich dazu komme, sie zu verbloggen. Deine sehen sensationell aus!

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    1. Genau, Waffelwetter! Ich hatte gestern noch überzählige Waffeln eingefroren und mir heute eine aufgebacken. Ein wunderbarer Genuss bei diesem Wetter!
      Freue mich auf Dein Rezept! :-)
      Saluti
      Ariane

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  3. Ja, Seelenwärmer brauchen wir heute auch. Waffeln wurden für heute Nachmittag gewünscht. Das Rezept kommt genau richtig. Liebe Grüße, Renate

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    1. Dann wünsche ich einen gemütlichen Nachmittag mit ganz viel Waffelgenuss!
      Saluti
      Ariane

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  4. Wunderschöne Fotos, wunderschöner Text - und ein echtes Gute-Laune-Rezept! Ich finde, Waffelnbacken macht allein schon durch den Duft gute Laune. Danke für Deinen Beitrag!

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    1. Dieses Seelenfutter brauchen wir doch alle ab und zu, und es ist schön, dass immer eine so tolle Sammlung durch Deinen Event zusammenkommt! Da habe ich zu danken! :-)
      Saluti
      Ariane

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  5. Na, das ist doch ein Grund, mal wieder mein Waffeleisen herauszuholen! Das fristet in meinem Schrank nämlich ein eher tristes Dasein und wie Du frage auch ich mich "wieso eigentlich?" Waffelbacken ist ja nun wirklich kein Hexenwerk und eigentlich relativ rasch zu bewerkstelligen. Das einzige, was ich an den haushaltsüblichen Waffeleisen (ich hatte im Laufe meines Kochlebens schon einige) zu bemängeln habe, ist die fehlende Knusprigkeit der Waffeln. Sie schmecken zwar immer gut, aber der krosse Biss (wie z. B. bei Waffeln aus alten gusseisernen Waffeleisen) fehlt mir irgendwie. Oder gibt's da einen besonderen Trick? Danke fürs Rezept und liebe Grüße von Elvira

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  6. Also, knusprig werden auch meine nicht. Ich glaube, diese Knusprigkeit, die man von Waffeln erwartet, bezieht sich auch auf eine andere Waffelart: die ganz dünnen, die man auch eher als Hippen bezeichnet. Aber ich mag gerade diese etwas weichen. :-)
    Das Waffeleisen scheint wirklich so ein Küchengerät zu sein, dass man irgendwo im Schrank vergräbt. :-) Aber ich muss es doch wieder öfters hervorholen.
    Saluti
    Ariane

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