Mittwoch, 6. Juli 2016

Trostpasta für den "traurigen Italiener": Papiri con pesto di pistacchio e menta con zucchini e fiori di zucca



Der Schock sitzt tief, und er musste erst einmal verdaut werden. Doch jetzt gibt es einen Teller Trostpasta für den "traurigen Italiener". Über diesen Suchbegriff ist in diesen Tagen jemand auf meinem Blog gelandet.
Ihr habt es ja alle mitbekommen: die Italiener sind draußen. Wir haben ihre Niederlage am vergangenen Samstag auf Ischia miterleiden dürfen. Umgeben von Italienern inklusive der italienischen Bildungsministerin fieberten wir als einzige Deutschte mit - für "die Mannschaft" natürlich. Die Preisverleihung, zu der wir nach Ischia eingeladen waren, wurde nach hinten verschoben und somit zu einer nächtlichen Veranstaltung nach dem Fußballkrimi, bei dem es die sonst so förmlichen Italiener kaum auf den Sitzen hielt. Allein die Ministerin bewahrte Contenance.
Nun gibt es also, nach den Grissini, Pasta als zweiten Beitrag für den Blogevent von Peter vom Blog Aus meinem Kochtopf. Sicher gab es auch für die italienischen Spieler erst einmal einen großen Teller Pasta nach ihrer traurigen Rückkehr in die Heimat. Pasta hat ja so etwas Tröstliches! Vielleicht hätte ich als ersten Beitrag ein Pastagericht veröffentlichen sollen, denn eine gute Portion Kohlenhydrate hätte die "alten" Jungs der Squadra Azzurra vielleicht noch einmal zu Höchstform auflaufen lassen. (Könnte man mir jetzt als Taktik auslegen...)
Mister Kick hat übrigens immer noch nicht seinen Weg in die Ewige Stadt gefunden. Ich will ja keine Vorurteile schüren, aber italienische Post halt. Vielleicht ist Mister Kick auch nur einfach weiter ans Meer gereist und lässt es sich gutgehen. Vielleicht kommt er aber auch rechtzeitig zur nächsten Weltmeisterschaft an. Und der "traurige Italiener" hat dann hoffentlich sein Trauma auch wieder überwunden.




Zutaten
(für 2-3 Personen)

Pesto

120 g Pistazien
50 g geschälte Mandeln
30 g Parmigiano Reggiano, frisch gerieben
ein Händchen voll Basilikumblätter
ein Händchen voll Minzblätter + Blättchen für die Deko
Olivenöl extra vergine, ca. 130 ml
Salz, frisch gemahlener Pfeffer

Die Mandeln in einer beschichteten Pfanne kurz anrösten. Ein paar Pistazien zur Seite legen.
Die übrigen Zutaten in einem Mixer zu Pesto verarbeiten, dabei soviel Olivenöl hinzufügen, bis das Pesto geschmeidig wird. Es dürfen gerne noch ein paar gröbere Stückchen Mandeln und Pistazien vorhanden sein. Von dem Pesto verwendet man ungefähr 4-5 Eßlöffel. Der Rest hält sich, mit Olivenöl bedeckt, ein paar Tage im Kühlschrank frisch.

6 Zucchini mit Blüten*
Olivenöl extra vergine
Salz, frisch gemahlener Pfeffer

250 g Pasta, z.B. Papiri

Die Zucchiniblüten abtrennen, Stempel herausnehmen und Blüten unter fließendem Wasser säubern. Bis zur Verwendung in einem Schälchen mit kaltem Wasser aufbewahren; welke Blüten gehen dadurch wieder etwas auf.
Die Zucchini in Scheiben schneiden und in Olivenöl scharf anbraten. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Pasta al dente kochen, abgießen und in der Pfanne mit den Zucchini vermischen. Zucchiniblüten längs in Streifen schneiden und mit dem Pesto unter die Pasta heben.
Restliche Pistazien grob hacken und über die Pasta streuen. Mit ein paar Minzblättchen belegen.

Wieso die Pastasorte diesen ungewöhnlichen Namen hat, kann man hier erkennen:




*Wenn ich Zucchiniblüten verwende, so nehme ich für gewöhnlich die männlichen Blüten. Man erkennt sie an den Stielen, auch sind sie größer.

Männliche Zucchiniblüten


Weibliche Blüten sitzen an den Zucchini selbst. Leider sind sie oft schon verblüht, wenn sie auf den Markt komme. Aber dann entdeckte ich in einem Feinkostladen herrliche Exemplare.

Weibliche Zucchiniblüten



Blogevent EuropaKochen 2016 - Wir kochen uns durch Europa


♥♥♥
Un abbraccio
Ariane

8 Kommentare:

  1. für meine Begriffe wäre das eine perfekte Trostpasta!! was für ein elegantes Gericht, liebe Ariane, das Pistazienpesto nehme ich mir sofort zu Herzen!
    lg

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    1. Das Pesto schmeckt auch pur zur Pasta. Wenn es mal schnell gehen soll und keine Zucchini im Haus sind. Schön, dass es Dir gefällt. :-)
      Saluti
      Ariane

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  2. Hallo Ariane,
    selber schuld - dieser Mister Kick - dass er DIESE Pasta verpasst hat.
    Und mir tut es echt leid. Vor allem, dass ich von der Trostpasta nichts abbekommen habe....
    Danke fürs mitmachen.

    Gruß, Peter

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    1. Mitmachen hat Spaß gemacht! Vielen Dank für den tollen Event! Wie gesagt, vielleicht trudelt Mister Kick dann zur Weltmeisterschaft ein...
      Saluti
      Ariane

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  3. Fußball ist so überhaupt nicht meins, aber dieses Rezept macht Appetit - und wie!

    Liebe Grüße
    Elena

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    1. Sonst interessiert mich Fußball ja nicht wo wirklich, aber Europa- und Weltmeisterschaften sind ein Muss!
      Und dabei wird meistens etwas Gutes gegessen. :-)
      Saluti
      Ariane

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  4. Auch wir haben diesen dramatischen Fußballabend als einzige Deutsche unter lauter Italienern verbracht - ehrlich gesagt wussten wir gar nicht so recht, für wen wir denn nun die Daumen drücken sollten. In solchen Situationen fühlen wir uns immer etwas zwiespältig...

    Aber ob nun Seelentröster oder nicht, dieses Pastarezept klingt sehr lecker und wird bald nachgekocht, denn die meisten Zutaten (inkl. Bronte-Pistazien von Deiner Aprikostentarte) sind in Haus und Garten vorrätig, samt männlicher und weiblicher Zucchiniblüten. Nur diese Nudelsorte habe ich hier noch nirgens gesichtet, aber da gehen sicher auch andere oder?

    Saluti aus den Colline di Jesi sendet
    Elvira

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    1. Diese Nudelsorte habe ich auch durch Zufall entdeckt. Aber dieses Gericht ist nicht unbedingt an eine bestimmte Pastasorte gebunden (Du weißt ja, wie streng man das hier sieht). Nur bei den Temperaturen zur Zeit habe ich mir das Pastamachen erspart; da darf es auch mal gekaufte Qualitätspasta sein. Diese kam aus Gragnano, das ja bekannt für gute Pasta ist.
      Saluti
      Ariane

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