Dienstag, 18. September 2018

Spaghettini ai funghi - oder auch: Wie aus Muscheln Pilze wurden



Zu meiner Lieblingspasta, den Spaghettini, wollte ich dieses Mal Champignons, die in Italien meist unter dem Überbegriff  Funghi - Pilze - angeboten werden, ganz puristisch ins Spiel bringen! Und nebenbei: Es muss nicht immer eine Sahnesößchen antreten, wenn Champignons untergebracht werden sollen! Bei den Zutaten für dieses Pastagericht habe ich mich dabei an einem Klassiker der Cucina del mare - der Meeresküche - orientiert, der bei mir - treue LeserInnen werden es wissen - weder in den Topf noch gar auf den Teller kommt: Pasta con le (oder alle) vongole - Pasta mit kleinen Venusmuscheln.

Wenn man nicht so genau hinguckt, ähnelt das Gericht schon äußerlich dieser in Italien sehr beliebten Spezialität aus Kampanien. Wie sehr da die richtige Pastasorte entscheidend ist, hatte ich vor längerer Zeit schon einmal augenzwinkernd geschildert. Die kleine Anekdote beweist, dass man sich in Italien mit falschen Kombinationen keine Freunde macht.

Auch wenn ich selbst Pasta mit Muscheln niemals essen würde, es ist ein Gericht, das in seiner Schlichtheit trotzdem appetitlich für mich aussieht - bei einigen Zutaten aus dem Meer muss ich auch schon einmal wegschauen -; vielleicht auch, weil ich Muscheln so dekorativ finde. Warum also nicht schummeln und die Muscheln einfach durch Pilze ersetzen?

Meinem Mann, der Meeresgetier ab und an ganz gerne auf dem Teller hat - auswärts, versteht sich -, hat diese Schummelei geschmeckt. Und eines hat das Ergebnis wieder einmal gezeigt: Champignons, die ja oft im Schatten von Steinpilzen, Pfifferlingen und Konsorten ein Dasein als mykologische Langweiler fristen, muss man nicht schamhaft verstecken  - nicht unter Sahnesößchen noch sonstwo.





Zutaten
(für 2-3 Personen)


  • ca. 500 g Champignons
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 Chilischote
  • ca. 1/2 Glas Weißwein
  • ein Bund glatte Petersilie (ca. 80 g)
  • Salz,
  • Olivenöl extra vergine
  • ein wenig Butter (für eine vegane Version einfach weglassen)
  • 250 g Spaghettini


Die Champignons putzen und mit einem feuchten Tuch abwischen; wenn sie stärker verschmutzt sind, kurz unter fließendem Wasser abbrausen und trockentupfen. In Scheiben schneiden.
Chilischote in feine Ringe schneiden oder fein hacken, Knoblauchzehe schälen.

In einer Pfanne Olivenöl und etwas Butter erhitzen und die Pilze zusammen mit dem Chili und der ganzen Knoblauchzehe (sie kann vor dem Servieren entfernt werden) scharf anbraten. Salzen und mit dem Wein ablöschen. Den Wein etwas verdampfen lassen.

In der Zwischenzeit die Spaghettini al dente kochen. Ich koche sie immer 1-2 Minuten kürzer als auf der Packung angegeben. Abseihen und zu den Pilzen in die Pfanne geben und alles zusammen noch einmal für eine Minute erhitzen; eventuell noch etwas Pastakochwasser hinzufügen. Zum Schluss die feingehackte Petersilie und noch einen guten Schuss Olivenöl untermischen.






4 Kommentare:

  1. Pilze sind wahre Geschmacksbomben, wenn man gute Sorten kauft und sie entsprechend zubereitet. Dann können sie sogar Fleisch ersetzen. Dein Sößchen sieht auch für Meeresfrüchte-Liebhaber wunderbar aus! Und Spaghettini mag ich zu solchen einfachen, leichten Saucen auch sehr!!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Pilze liebe ich sowieso sehr, und nachdem mein Bio-Supermarkt zur Zeit ganz wunderbare Champignons anbietet, gab es dieses Gericht nun schon - auf Wunsch des lieben Mannes - zum zweiten Mal!

      Saluti
      Ariane

      Löschen
  2. diese Muschelspaghetti sind mein Standardessen am 1. Abend, sobald wir einen Fuß nach Italien setzen... (das allererste ist immer ein cafe in der allerersten italienischen Autobahnraststation).
    Aber deine Champignonversion gefällt mir auch gut! Da ich selbst keine Muscheln zubereite, werde ich mich daran halten!!
    lg

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Prima, auch mit Pilzen lässt es sich von Italien träumen! :-)

      Saluti
      Ariane

      Löschen

Danke für Deinen Besuch!
Über liebe Worte freue ich mich, aber auch über konstruktive Kritik. Anonyme oder beleidigende Kommentare sowie Werbelinks werden entfernt.