Freitag, 5. Juli 2019

Die südliche Sonne einfangen: Marmellata di limone al rosmarino



Leider kann von einer Zitronenschwemme bei mir nicht die Rede sein. Mein kleines Bäumchen kränkelt, seitdem einige fleißige Ameisen schon im vergangenen Jahr beschlossen hatten, auf den Blättern eine Läusefarm zu betreiben. In einer Gärtnerei sagte man mir, diese Plage kursiere schon seit längerem unter den Zitronenbäumen der Stadt; erst kürzlich bestätigte mir eine Freundin, dass auch ihr Baum davon betroffen war, und zwar so heftig, dass sie ihn nicht mehr retten konnte. Mit einem (angeblich und hoffentlich) unschädlichen Mittelchen geht es nun den Läusen an den Kragen, damit ich zur Weihnachtszeit wieder wenigstens eine Zitrone ernten kann, deren Abrieb dann meine Lebkuchen aromatisiert. Die Zitronen für die Marmelade musste ich nun kaufen, aber auch in gesundem Zustand hätte mir mein Bäumchen kein Kilo Zitronen geschenkt. Aus eigenem "Anbau" dagegen ist der Rosmarin, und da hoffe ich, dass er den glühenden Temperaturen auf der Dachterrasse trotzt!







Diese Marmelade eignet sich nicht nur fürs Sonntagsbrötchen, sondern schmeckt ganz ausgezeichnet auch zu Käsesorten wie den unvergleichlichen Pecorini - zum Beispiel denen aus dem toskanischen Pienza. Da bin ich dann auch dabei: ich liebe Käse mit Honig und Marmelade!







Zubereitung
(für vier Gläser à 250 ml)


  • 1 kg Zitronen, unbehandelt mit möglichst einwandfreier Schale
  • 1 Zweig Rosmarin
  • 600 g Zucker
  • 1 Prise Salz






Tag 1

Die Zitronen heiß waschen und trockenreiben. Die beiden spitzen Enden jeweils wegschneiden und die Zitronen in dünne Scheiben schneiden. Die Kerne entfernen.
Zitronenscheiben in eine Schüssel geben und vollständig mit kaltem Wasser bedecken.
Die Schüssel mit Folie verschließen und bei Zimmertemperatur 24 Stunden ziehenlassen.


Tag 2

Die Zitronenscheiben in ein Sieb geben. Wasser wegschütten, die Zitronenscheiben wieder in die Schüssel geben und mit frischem kalten Wasser bedecken. Abgedeckt weitere 24 Stunden bei Zimmertemperatur ziehenlassen.






Tag 3

Die Gläser und Deckel 10 Minuten in kochendem Wasser sterilisieren, dann auf ein sauberes Küchenhandtuch setzen.

Nadeln (btw: botanisch gesehen sind das Blätter) vom Rosmarinzweig streifen und diese fein hacken.
Die Zitronenscheiben abgießen und dann in einen Topf geben. Mit kaltem Wasser bedecken und einmal aufkochen lassen. Mit einer Kelle 350 ml vom Kochwasser abnehmen und zur Seite stellen.

Die Zitronenscheiben abgießen und zusammen mit dem fein gehackten Rosmarin, dem Zucker, einer Prise Salz und den 350 ml Zitronenkochwasser in einen Topf geben und aufkochen.
Die Marmelade muss ca. 40 Minuten lang köcheln, dabei ab und an umrühren. Nach dieser Zeit eine Gelierprobe machen und eventuell weitere 10 Minuten auf dem Herd lassen.

Die Marmelade heiß in die vorbereiteten Gläser geben und diese sofort verschließen.

Einen großen Topf mit einem Küchenhandtuch auslegen (damit die Gläser nicht aneinanderschlagen) und die Marmeladengläser daraufsetzen. Mit Wasser auffüllen; das Wasser sollte ein paar Zentimeter über den Gläsern stehen. Zum Kochen bringen und die Gläser ca. 1 Stunde lang sterilisieren. Danach die Gläser aus dem Wasser nehmen und für ein paar Minuten auf den Kopf stellen.

Kühl und dunkel gelagert soll die Marmelade ein Jahr haltbar sein.




Rezeptquelle: Sale&Pepe, Juli 2019





12 Kommentare:

  1. Nehme ich ��. Eigene Zitronen habe ich nicht. Die Zitruspflanzen mögen es irgendwie nicht, den Winter drinnen zu verbringen und ziehen sich da immer komische Schädlinge zu. Aber ich habe mallorquinische Zitronen und eigenen Rosmarin und bin dann jetzt mal in der Küche.

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    1. Ah, wie schön, Du bist in der Küche - so sollte es sein! Viel Spaß und viel Genuss!

      Saluti
      Ariane

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  2. Hallo Ariana,
    bei den Temperaturen, die wir letztes und dieses Jahr in Bayern haben, überlege ich ernsthaft, auch ein Zitronenbäumchen anzuschaffen. Die Ernte könnte was werden... ;-)
    Rosmarin ist da, und die Marmellata di limone al rosmarino klingt verlockend!
    Liebe Grüße
    Barbara

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    1. Hallo Barbara,

      wenn Du es vor Frost im Winter schützt, dürfte das kein Problem sein. Mein Bäumchen hat sogar auch ein paar Mal Schneefall überlebt. Nur diese Viecher machen ihm zur Zeit zu schaffen.

      Saluti
      Ariane

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  3. Liebe Ariane,

    wir haben in Deutschland temperaturmässig italienische Verhältnisse. Heute sind es bei uns 38 °C und man kann es nur im Haus aufhalten. Daher habe ich mal wieder bei Dir geblättert und werde mich an dieses Rezept geben. Wir mögen es gern sehr sauer und ich hoffe sie gelingt !

    LG Biggi

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    1. Liebe Biggi,

      Du wirst das Rezept lieben! Die Marmelade schmeckt einfach wunderbar!

      Saluti
      Ariane

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  4. Hallo Ariane,
    das kann ich wirklich nur bestätigen - sie schmeckt einfach köstlich !
    Es hat bei mir allerdings etwas länger gedauert, bis sie gelierte. Aber vermutlich lag das an der Flüssigkeit in den Zitronen. Nun ist sie fertig und ich habe 5 Gläser davon !

    Danke für das tolle Rezept, liebe Ariane !

    LG Biggi

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    1. Super! Das freut mich, wenn sie schmeckt! Selbst habe ich heute auch wieder Konfitüre gekocht: Himbeeren waren an der Reihe!

      Saluti
      Ariane

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  5. Wie ich weiss, mag nicht nur mein Mann diese süssen Verführer ! ;-)

    LG Biggi

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  6. Liebe Elisabeth,

    wohl aus Versehen habe ich Deinen Kommentar gelöscht; das tut mir leid und war nicht beabsichtigt!
    Du hattest mich gefragt, ob man die Marmelade auch ohne die Schalen zubereiten könne. Ich glaube, die Schalen erst geben den besonderen Geschmack ab sind und mildern, zusätzlich zum Wässern, das allzu viel Säure ab.
    Deswegen habe ich da meine Zweifel wegen des Ergebnisses.

    Saluti
    Ariane

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  7. Liebe Ariane, danke für deine schnelle Antwort. Was machst du denn mit den „Überbleibseln“ vom Limoncelloansetzen?
    Ich hab noch ein paar Meyeri-Zitronen am Bäumchen, vlt. kann ichs damit ja retten.
    Tanti saluti ! Elisabetta

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    1. Bei Limoncello verwende ich ja nur die dünn abgeschälte Schale; die Zitronen presse ich dann aus und friere den Saft in Eiswürfelbehältern ein. So habe ich bei Bedarf immer Zitronensaft vorrätig (z.B. für grünen kalten Tee, den wir oft trinken).

      Saluti
      Ariane

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