Dienstag, 15. September 2020

Spätsommersalat: Insalata di fregola con peperoni, prosciutto croccante e stracciatella


Der Sommer dreht noch einmal richtig auf! Wann hat man schon im September nach 20 Uhr noch Temperaturen an die dreißig Grad! Ich freue mich jedenfalls noch über jeden Sonnenstrahl, und auch wenn ich in den vergangenen Monaten oft - körperlich - unter der Hitze gelitten habe, meiner Stimmung tut der Sommer in der Regel gut. Glücklicherweise kann ich mich in Rom auch in den Wintermonaten an saftigem Grün erfreuen; da sind die immergrünen Pinien und auch die vielen Palmen, die das Stadtbild prägen. Auch wenn der Schein trügt und die Temperaturen niedrig sind. 








Ein wenig haben sich schon die Farben des Herbstes unter diesen Salat gemischt. Dass dieser Salat einfach super schmecken muss, ahnte ich schon beim Zusammenstellen der Zutaten. Aber dass er so sensationell gut ist, hat mich dann nochmals positiv überrascht.  Das Zusammenspiel von süßen Trauben, dem knusprigen Schinken, den sanft gedünsteten Paprikastreifen und der erfrischenden "Salsina" aus Stracciatella ist einfach perfekt! Die Pastasorte aus Sardinien wurde hier nicht klassisch wie ein Risotto zubereitet, sondern wie jede gewöhnliche Pasta im Wasser al dente gekocht; sie bietet die ideale Basis für diese Pasta fredda.  



 


 



Zutaten und Zubereitung
(für zwei bis drei Personen)



  • 250 g Fregola
  • 2 rote Paprikaschoten
  • 90 g Parmaschinken
  • 30 g ungesalzene Pistazien, grob gehackt
  • eine handvoll Trauben, halbiert
  • 1/2 unbehandelte Zitrone
  • 140 g Stracciatella (oder das Innere einer Burrata)
  • Thymian und Majoran, gerebelt (oder frisch)
  • Salz, frisch gemahlener Pfeffer
  • ein paar Spritzer Tabasco
  • Olivenöl extra vergine


Die Fregola in kochendem Salzwasser al dente kochen (ca. 8 Minuten), abgießen und kalt abbrausen. In eine Schüssel geben und etwas Olivenöl und ein wenig Zitronensaft untermischen.

Die Paprikaschoten putzen und in feine Streifen schneiden. In etwas Olivenöl langsam weichdünsten. Mit Salz, Thymian und Majoran abschmecken. Abkühlen lassen.

Den Parmaschinken in grobe Streifen schneiden und in etwas Olivenöl knusprig ausbraten. Zum Abkühlen auf etwas Küchenpapier legen.

Fregola mit den Paprikaschoten vermischen und mit Salz, Pfeffer  sowie ein paar Spritzern Tabasco abschmecken.

Die Stracciatella mit einer Gabel etwas zerpflücken und mit 2 El Olivenöl, 1 El Wasser und etwas Zitronenabrieb verrühren.

Die Fregola mit den knusprigen Schinkenstreifen belegen und die Traubenhälften sowie die gehackten Pistazien darübergeben. Mit der Salsina aus Stracciatella übergießen.



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Lust auf Pasta fredda - den kalten italienischen Nudelsalat?
 Hier findet Ihr weitere Ideen - und noch ein Rezept für die klassische Zubereitung von Fregola.









Sonntag, 13. September 2020

Pasta mit Sommer aus dem Glas: Schiaffoni alla Ciambottella




Den Sommer im Glas konservieren - wer möchte das nicht! Gerade der Spätsommer schenkt uns ja nicht nur strahlende Tage, sondern bekanntlich auch besonders aromatisches Obst und Gemüse. Doch wie macht man das? Bei in Öl konserviertem Gemüse besteht ja leider das Risiko einer Botulismus-Infektion. So findet Ihr bei mir keine Rezepte dazu, auch wenn ich diese "Sott'oli", vor allem eingelegte Tomaten und Artischocken, sehr gerne esse und immer ein Gläschen im Vorrat habe. Aber da greife ich lieber auf industriell gefertigte, hochwertige Produkte zurück und kaufe auch nichts "vom Straßenrand". Mir ist das Risiko einfach zu hoch; egal wie sorgfältig man da auch vorgehen mag. Einzige Ausnahme bei mir: Selbstgemachtes Pesto in sterilisierten Gläsern, die ich aber im Kühlschrank auch nur wenige Tage und nicht gleich Monate aufhebe. Aber meist verbrauche ich mein Pesto gleich nach der Herstellung, so dass auch das sehr selten vorkommt.




Die Konservierung mit und in Öl spielt bei Botulismus wohl eine entscheidende Rolle, bei der Ciambottella fällt das Öl dagegen weg. Nur das pure Gemüse, traditionell Tomaten und Paprika, kommt ins Glas. Angeblich soll sich diese Konserve - kühl und dunkel gelagert - mehrere Monate lang halten. In Süditalien füllt man damit gerne ein ausgehöhltes Brötchen. Noch eine Salsiccia dazu und fertig ist ein einfache Mahlzeit, die ihre Wurzeln in der cucina povera hat.





Bei akuten Anfällen von Pastalust ist es hilfreich, auf so eine Konserve zurückgreifen zu können. Der Sugo braucht ungefähr genau so lange in der Zubereitung, wie es dauert, das Pastawasser aufzusetzen, zum Kochen zu bringen, um dann die Pasta seiner Wahl in den Topf zu schmeißen. Für mich passt dazu eine etwas derbere kurze Pasta-Sorte. Aus Kampanien kommen diese Schiaffoni oder auch Paccheri und ergänzen perfekt einen Sugo aus süditalienischen Regionen. Warum aber diese lustige Bezeichnung? Schiaffoni sind Ohrfeigen, auch ein pacchero ist ein Schlag mit der Hand. Angeblich soll das Geräusch, das diese Pastasorten machen, wenn man sie roh auf einen Teller fallen lässt, an eine Backpfeife erinnern (ich sehe Euch schon in die Küche rennen, um es auszuprobieren). So, hätten wir das also auch geklärt. Aber nun zum Rezept!





Zutaten und Zubereitung
(für 2 Einmachgläser à 1/2 Liter)



  • 1 kg Tomaten San Marzano
  • 2 grüne Paprikaschoten
  • 2 Chilischoten
  • eine Handvoll Basilikumblätter



Die sauberen Einmachgläser 10 Minuten lang in kochendem Wasser sterilisieren, dann herausnehmen und umgedreht auf ein frisches Küchenhandtuch stellen.

Das Gemüse gründlich waschen und trockentupfen. Tomaten je nach Größe der Länge nach vierteln oder zusätzlich die Viertel noch einmal teilen. Paprika in nicht zu kleine Würfel und die Chilischoten in feine Ringe schneiden.





👉Übrigens: Peperoni heißen in Italienisch die Paprikaschoten und nicht die Chilischoten. Diese wiederum heißen Peperoncini und nicht Peperoni...👈


Das Gemüse abwechselnd in die Gläser schichten, dazwischen die Basilikumblätter und die Chiliringe verteilen. Zwischendurch das Gemüse mit den Händen gut im Glas zusammenpressen, damit möglichst wenig Luft in den Gläsern bleibt. Gläser gut verschließen.




Die Gläser in einen ausreichend großen Topf geben (oder in zwei), dabei in ein Küchenhandtuch wickeln oder zumindest den Boden des Topfes damit auslegen (verhindert das Klappern). Mit Wasser auffüllen und zum Kochen bringen. Gläser eine Stunde lang in kochendem Wasser sterilisieren, dann im Wasser abkühlen lassen.

Die Ciambottella soll sich mehrere Monate lang konservieren (selbst habe ich noch keine Erfahrungen damit). 







Pasta alla Ciambottella
(für zwei bis drei Personen)




  • 250 g Pasta, z. B. Schiaffoni/Paccheri
  • 1 Glas Ciambottella
  • 1-2 Knoblauchzehen
  • Salz
  • Olivenöl extra vergine
  • Parmigiano Reggiano, frisch gerieben



Olivenöl mit der in feine Scheiben geschnittenen Knoblauchzehe erhitzen und den Inhalt des Glases in die Pfanne geben. Mit Salz abschmecken und den Sugo eine halbe Stunde lang köcheln lassen. Ab und an umrühren.

Mit der al dente gekochten Pasta vermischen und Parmigiano dazu reichen.

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Übrigens passt Ciambottella nicht nur zu Pasta. Probiert das Gemüse mal auf Bruschette, mit etwas Olivenöl und Balsamico verfeinert, oder zu einem Käseteller.