Für einen "ausgewachsenen" Calzone konnte ich mich noch nie begeistern. Da stimmt für mich das Verhältnis Teig - Belag (oder Füllung, wie man in diesem Fall sagen muss) einfach nicht. Zuviel Teig eben! Dann schon lieber Pizza; natürlich in der neapolitanischen Version. Die besten Pizzen habe ich in den verrufensten Gegenden von Neapel gegessen (wie übrigens auch die feinsten Focacce im berüchtigten Centro Storico von Genua). Übrigens ist eine klassische Pizza nie so mit Belag überladen, wie man es in Deutschland kennt (und liebt?).
Den Calzone (in Neapel auch Pizza Chiusa genannt) kennt man in vielen süditalienischen Regionen, so zum Beispiel in Apulien auch als Miniversion unter der Bezeichnung Panzerotti. Oft unterscheiden sich die Füllungen ein wenig, aber meist spielen Tomaten, Käse oder auch Schinkenstückchen die Hauptrolle im Innenleben. Für Fischlieber kann man auch ein paar Sardellen in die Füllung schmuggeln; bei vorliegendem Rezept ist das sogar vorgesehen - also, wer mag! Besonders aromatisch werden solche Teigtaschen mit einer zwiebeligen Füllung; für Zwiebelfans wie mich gerade richtig. Meinen Mann kann ich dafür leider nicht so begeistern. Um so mehr Calzoncelli also für mich!
Diese Calzoncelli lassen sich übrigens - fertig frittiert - auch wunderbar einfrieren. Im Backofen bei 180 Grad aufgebacken, werden sie so knusprig wie frisch aus dem Frittiertopf! Gut, wenn der "kleine Hunger" zuschlägt und man einen kleinen Vorrat im Freezer hat. In weniger als 25 Minuten hat man dann feinstes italienisches Street food in der Hand, das auch so viel "handlicher" als eine Pizza verdrückt werden kann.
- 200 g Mehl 00 + Mehl für die Verarbeitung
- 200 g Manitoba-Mehl
- 15 g frische Hefe
- ca. 240 ml lauwarmes Wasser
- etwas Salz
- 500 g Tropea Zwiebeln - oder andere milde rote Zwiebeln
- 200 g Kirschtomaten
- 80 g entsteinte Oliven, z. B. Taggiasche (möglichst nicht in Öl eingelegt!)
- 60 g Pecorino, frisch gerieben oder ersatzweise Parmigiano Reggiano
- 1 Strauß glatte Petersilie
- Olivenöl extra vergine
- Salz, frisch gemahlener Pfeffer
- hoch erhitzbares Pflanzenöl zum Frittieren
Es freut mich sehr von dir zu lesen!!
AntwortenLöschenMit viel Glück sehe ich hin und wieder (bzw. "alle heiligen Zeiten", wie man bei uns sagt) Tropea Zwiebeln auf dem Markt oder eher in türkischen Geschäften. Ich greife natürlich jedesmal zu, dein Rezept muss auf eine solche Gelegenheit warten...
lg aus Wien