Für dieses Rezept sind die kugeligen Zucchine (oder auch Zucchini, beide Schreibweisen sind richtig, die weibliche Form schließt auch die Pflanze selbst mit ein) leider nicht im Stadtgraben von Siena herangereift und gepflückt worden! Was es mit den Stadtgraben-Zucchine auf sich hat, könnt ihr bei diesem Rezept nachlesen. Es waren diese kleinen Begebenheiten, die meinem Alltag in Italien manchmal etwas Besonderes hinzufügten. Tempi passati...
Die hier verwendeten Zucchine kommen aus dem Supermarkt. Um sie schleiche ich schon seit längerer Zeit herum, findet man doch sonst nur diese großen geschmacksneutralen und gurkenartigen Wasserbomben, die sich halt Zucchini nennen. Wie sehr vermisse ich meine kleinen hellgrünen und gerippten Zucchini romaneschi! Vielleicht sollte ich in der kommenden Saison den Versuch starten, diese feine Zucchini-Sorte auf dem Balkon anzupflanzen. Meine Tomaten jedenfalls fühlen sich dort pudelwohl!
Wenn ich meinen Einkäufen ein wenig Atmosphäre hinzufügen möchte, fahre ich in ein nahes Gartencenter mit Markthalle, in dem es auch viele italienische Produkte zu kaufen gibt. Ein italienische Freundin war begeistert, dass sie dort sogar eine Auswahl an Artischockensorten vorfand, die sie traditionell an den Weihnachtsfeiertagen zubereitet. Ich schlug dann gestern wieder bei Tropea-Zwiebeln zu. Dort finde ich auch italienische Käse- und Wurstsorten - und meist landet auch immer mal wieder eine neue Pflanze im Einkaufskorb. Es ist ein Ort, der mich ein wenig aufrichtet, wenn ich niedergeschlagen bin. Zwischen den Palmen, Oliven- und Zitrusbäumen dort bin ich glücklich und träume von einem mediterranen Garten - und leider auch von - eben - tempi passati!
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Enttäuscht (aber gar nicht verwundert) bin ich dagegen von einer gewissen toskanischen "Speisekammer", die mir sehr ans Herz gelegt wurde. Bis auf die Pici, bei denen man ja nicht viel falsch machen kann bei der Produktion, fand ich die von uns gewählten Produkte schlecht bis ungenießbar! Besonders hatte ich mich auf die mit Fenchelsamen eingelegten Oliven gefreut! Was ich vorfand waren mehlige Früchte, nicht wie üblicherweise angedrückt, um den Aromen die Chance zur Entfaltung zu geben, und eingelegt in einer säuerlichen Brühe, die die feine Würze der Fenchelsamen vollkommen verdrängt hatte. Ebenfalls in säuerlichem Sud versenkt waren die geschmacksneutralen und harten Artischocken. Die getrockneten Tomaten entpuppten sich als total versalzen - und das sage ich als jemand, der - leider - oft etwas tiefer in den Salztopf greift. Wir ließen uns auch noch dazu hinreißen, Wein zu kaufen - ein Vernaccia di San Gimignano. Kurz: Es ist lange her, dass ich von einem Wein solches Sodbrennen bekommen habe. No grazie! Dass die Betreiber dieser Fattoria bei eher negativen Bewertungen im Internet von kritischen Konsumenten schnell etwas säuerlich reagieren ist eine Sache. Dass sie aber unkommentiert Aussagen mit untragbaren und objektiv falschen Behauptungen stehen lassen, ist eine Frechheit. Zudem fördern sie bei ihren Kunden den Mythos des größten Bio-Produzenten von Europa!
"Wir verstehen auch, dass die Produkte in Italien keinen Markt haben. Wir kennen viele Italiener (in Italien und hier in Deutschland) und alle sind absolute Bio-Gegner und schwören nur auf ihre konventionellen Pestizid-Öle" . (Eine begeisterte Mutter von "***Zwillingen" [!!], die in der Speisekammer immer herzlich willkommen seien). *** = Name der Fattoria) (Zitat aus einer Rezension im Internet.)Ich dagegen verstehe sehr wohl, warum dieser Agriturismo in Italien so gut wie unbekannt ist. Da spricht sich eben nichts herum, wie das sonst bei hervorragenden Produkten üblich ist. Allerdings habe ich auf italienischen Seiten auch Kritik über die unhaltbaren Arbeitsbedingungen in der Fattoria lesen können. Mitarbeiter würden wie - wörtlich - "Capre" (Ziegen) gehalten.*
- 4 runde Zucchine
- 1 kleine Zwiebel
- 120 g Pecorino Romano, frisch gerieben
- 120 g Parmigiano Reggiano, frisch gerieben
- frische Kräuter (glatte Petersilie, Basilikum, Thymian, Minze), mit dem Wiegemesser zerkleinert
- 1 El Semmelbrösel
- Olivenöl extra vergine
- Salz, frisch gemahlener Pfeffer
*Link auf Anfrage
Die leichte Füllung für die Zucchini gefällt mir außerordentlich gut, es sieht nach einem sehr beschwingten sommerlichen Rezept aus :-))
AntwortenLöschenDanke auch für deine Warnung, ich habe noch nie dort bestellt, aber es überlegt...
lg
Noch ein Salat dazu, und Du hast ein wunderbares Abendessen. Ich würde nur demnächst die Käsemenge etwas reduzieren; das war für mich schon sehr üppig.
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Ariane
Ja da brauch ich keinen Link, war zwar noch nie da, hab mir aber mal den Katalog besorgt und dann im Internet recherchiert. Und war da schon skeptisch. Selber kochen ist einfach besser, gute ital. Produkte von kleinen Anbietern gibt`s auch bei uns.
AntwortenLöschenWie recht Du hast, liebe Vroni! Gute frische Zutaten findet man ja fast überall. Fertigsaucen brauche ich sowieso nicht, und gute Olivenauswahl oder auch eingelegtes Gemüse führen viele Frischeabteilungen der Supermärkte.
LöschenSaluti
Ariane
Darf ich fragen: meinst du mit diesem Betrieb "La Vi...."? Ich hab da mal nachgefragt bezüglich Arbeitsbedingungen und bekam eine sehr "gummige" Antwort ... cari saluti, Lisa
AntwortenLöschenLiebe Lisa, diesen negativen Kommentare habe ich bei
AntwortenLöschenOnline-Bewertungen gelesen; natürlich muss man da immer sehr vorsichtig sein, da es auch missgünstige Konkurrenten gibt. Aber zu den bisher getesteten Produkten kann ich sehr wohl was sagen; ich finde sie sehr, sehr mäßig. Weitere Produkte werde ich dort (La Vi ;-)) nicht mehr kaufen, da gibt es sogar in Frankfurt bessere Quellen.
Tanti saluti
Ariane