Samstag, 13. Juni 2020

Extrabreit: Pappardelle con pomodori ripieni al forno



Meine Nudelmaschine hat Zuwachs bekommen. Zwei neue Aufsätze, einen für Pappardelle und einen weiteren für Trenette, ergänzen nun die "Familie".
Pappardelle (ursprünglich "Pappardèlla" mit Accent grave geschrieben) sind eine extrabreite Pastaform, die allerdings nicht zwingend einen gezackten Rand aufweisen muss. Die Breite der Pasta schwankt je nach Rezept, sollte aber auf jeden Fall die von Tagliatelle oder auch Fettuccine übertreffen. Auch als Lasagnette werden extrabreite Pastasorten in Italien gerne bezeichnet. 






Als typische "Pasta fresca all'uovo" aus der Emilia-Romagna kommend, verbreitete sich diese Pasta auch in der Toskana; dort serviert man sie gerne mit einem herzhaften Hasenragù. Für eine Herkunft der Pastasorte aus der Toskana selbst spricht dagegen das toskanische Wort für "essen" oder auch gar "verschlingen": pappare. Viele erkennen es wieder in der bekannten toskanischen Spezialität aus Tomaten, trockenem Brot, Basilikum und Olivenöl: Pappa al pomodoro.
Scherzhaft bezeichnet man übrigens auch einen langatmigen Vortrag als "Pappardella"! Ich hoffe, ich habe mit meinem kleinen etymologischen Exkurs noch mal die Kurve gekriegt...







Den genialen Sugo aus gefüllten und im Ofen geschmorten Tomaten hatte ich vor vielen Jahren schon einmal gebloggt. Genial deshalb, weil er sich so wunderbar vorbereiten lässt  - das Pesto auch Tage im Voraus - und dann im Ofen seiner Vollendung entgegenschmort. 








Zutaten
(für 2-3 Personen)


Pappardelle

  • 150 g Mehl 00, gesiebt
  • 50 g gemahlener Hartweizengrieß (Semola di grano duro rimacinata)
  • 2 Eier
  • eine Prise Salz
  • ein wenig Olivenöl

Aus den Zutaten nach meinem Grundrezept einen Pastateig zubereiten und nach der Ruhezeit wie dort beschrieben weiter verfahren. Den Teig durch den Aufsatz für Pappardelle drehen, alternativ den Teig in breite Streifen schneiden (mit einem Messer oder dem Teigrädchen). 
Für zwei bis drei Minuten in kochendes Salzwasser geben. 








Pesto

  • ein Bund glatte Petersilie
  • 2 El Pinienkerne, in einer beschichteten Pfanne leicht angeröstet
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 El Salzkapern, gut abgespült
  • 3 El Semmelbrösel
  • Olivenöl extra vergine
  • 5-6 Tomaten (bei mir San Marzano)
  • Parmigiano Reggiano, frisch gerieben

Aus allen Zutaten ein Pesto herstellen. Dabei soviel Olivenöl dazugeben, bis ein weder zu trockenes noch zu öliges Pesto entsteht. Weiteres Salzen ist nicht notwendig. 

Den Backofen auf 160 Grad (Ober- und Unterhitze) vorheizen.

Die Tomaten halbieren, Strunk herausschneiden und mit einem scharfen Löffel entkernen.
Das Pesto in den Tomatenhälften verteilen und diese in eine ofenfeste Form legen. Mit etwas Olivenöl beträufeln.
Für eine Stunde in den Ofen schieben.

Die Form aus dem Ofen holen und die Tomaten grob zerpflücken. Mit der Pasta vermengen.
Frisch geriebenen Parmigiano dazu reichen. 







2 Kommentare:

  1. hier wollte ich noch kommentieren (nun verspätet), dass mir solch ein tolles und einfallsreiches und doch einfaches Rezept aus Rom schon einmal bei Jutta "Lorbeerkrone" aufgefallen ist. Ich hab es nie ausprobiert, aber nun werde ich es dank deiner Vorstellung sicher bald machen!!
    lg

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    1. Das Rezept ist wirklich genial! Wie im Ursprungspost, den ich ja verlinkt habe, hatte ich es ja aus einer italienischen Zeitschrift (dort, so glaube ich, noch mit Sardellen im Pesto). Vielleicht hatte das Jutta damals auch gelesen. Ich muss mal wieder auf ihren Blog, von dem ich noch bevor ich ein eigenes Blog hatte, ganz begeistert war.

      Saluti
      Ariane

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