Donnerstag, 25. Juli 2013

Spaghetti sciuè sciuè



Hitze macht erfinderisch, und so hat man gerade im Süden Italiens diverse Rezepte für einfache Sommerpasta entwickelt. Schließlich gibt es Schöneres, als stundenlang bei Hitze in der Küche zu stehen.
Diese sommerlichen Spaghetti sciuè  sciuè  sind noch schneller zubereitet als die schon in Italien beliebte Pasta fredda, denn während das Nudelwasser kocht, hüpfen die Tomatenstückchen schon mal in die Pfanne.

Der Ausdruck sciuè  sciuè hat seine Ursprünge im neapolitanischen Sprachraum. Eine Theorie besagt, dass diese Bezeichnung auf das französische Wort échouer zurückgeht, was allerdings die Bedeutung von etwas hat, das nicht gelingt. 
Andere sehen den Ursprung in dem arabischen Ausdruck shoué shoué. Dieses wiederum bedeutet ungefähr soviel wie "langsam langsam". Dabei soll gerade die neapolitanische Bezeichnung sciuè  sciuè  zum Ausdruck bringen, dass etwas schnell und leicht zu machen ist, aber dennoch gut gelingt! Ein "fließendes" Gelingen eben, und hier sehen Etymologen eher eine Herkunft aus dem Lateinischen von dem Wort fluere  für "fließen". 
Der Übergang vom Lateinischen zum in Kampanien gesprochenen Dialekt sieht ein Verschiebung von FL zu SCI vor. Ein  Beispiel ist hier das lateinische Wort Flos (Blume), das im Italienischen zu Fiore und im neapolitanischen Dialekt zu Sciore wird.*

Also was sagt uns nun der Ausdruck Spaghetti sciuè  sciuè? Ganz einfach: Die Spaghetti werden schnell mal so hingepfuscht!

Es gibt auch eine kalte Version des  Sugo sciuè  sciuè, bei dem die rohen Tomaten mit Zwiebeln und Basilikum oder glatte Petersilie im Mixer zerkleinert und dann mit der heißen Pasta vermischt werden; so hatte ich das Gericht vor Jahren bei einer Nachbarin kennengelernt.
Das Basisrezept sieht nun ungefähr so aus (die Zwiebeln und die Kapern habe ich noch hinzugefügt):




Zutaten
(für zwei Personen)


  • 250 g Spaghetti
  • 400 g Kirsch- oder Strauchtomaten
  • 150 g Mozzarella di Bufala
  • Basilikumblättchen
  • 1 rote Tropea-Zwiebel (fakultativ)
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 El Kapern, in Salz eingelegte (gut gewässert und abgespült)(fakultativ)
  • Olivenöl extra vergine
  • Salz, frisch gemahlener Pfeffer


Das Wasser für die Pasta aufstellen.
In der Zwischenzeit Tomaten waschen und halbieren. Basilikum waschen und trockentupfen.
Mozzarella in Würfel und die Zwiebel in feine Spalten schneiden.




In einer Pfanne Olivenöl erhitzen und die Zwiebelstreifen kurz anschwitzen, dann die Tomatenhälften und den Knoblauchzehe dazugeben. Gerade so lange in der Pfanne lassen, bis sie anfangen, weich zu werden. Wer mag, kann jetzt die Kapern dazugeben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Die Pasta al dente kochen, abgießen und zu den Tomaten in die Pfanne geben. Die Pfanne von der Kochplatte ziehen und Mozzarellawürfel und Basilikumblättchen untermischen, Knoblauchzehe entfernen (man kann den Knoblauch auch fein hacken und mit den Tomaten zusammen schmoren).

E la pasta è pronta!

*Quelle zur Begriffserklärung: brak

♥♥♥
Un abbraccio
Ariane

Mittwoch, 24. Juli 2013

Reissalat - eine Annäherung



Mindestens genauso schlimm wie in Mayonnaise ertränkte Nudelsalate mit Fleischwursteinlage sind für mich fad abgeschmeckte Reissalate. Ein Erbschen hier, ein Gurkenstückchen dort, noch ein paar Schinkenwürfel dazu, zur Dekoration ein Petersiliensträußchen - und fertig ist einer der Klassiker bundesdeutscher Siebziger-Jahre-Kochkultur. Glücklicherweise landete so etwas in meiner Familie nie auf dem Party-Buffet.
In Italien sieht es allerdings bis zum heutigen Tag nicht besser aus. Hier gibt es fertige Mischungen aus Oliven, Gurken und Paprika im Glas - säuerlich eingelegt -, die man einfach in den gekochten Reis kippt.
Che orrore! Das wird hier nur noch vom sogenannten Insalata Russa übertroffen, bei dem man gekochte, kleingewürfelte Kartoffeln sowie Erbsen und Karotten aus dem Glas unter Bergen von Mayonnaise begräbt. Darüber kommt dann meist noch eine Mayo-Dekoration aus dem Spritzbeutel, die sich nach einiger Zeit so herrlich glasig-gelb verfärbt. Buon appetito! 
Was bin ich böse, aber das muss an der Hitze liegen...
Es mussten noch viele Jahre vergehen, bis ich mich heute zum ersten Mal an einen Reissalat wagte.
Zu diesem heißen Klima passen Salate ja bestens, auch wenn ich wochenlang nicht nur von Salat leben wollte. Überall ist ja in diesen Tagen zu lesen, dass der Herd ausgeschaltet bleibt, weil es auch in Nord- und Mitteleuropa gerade ziemlich sommerlich ist.
Nun halten solche Hitzeperioden bei uns im Süden ja wochenlang an, und allzu lange möchte ich auch nicht auf warme Speisen verzichten. Ganz im Gegenteil: Gerade vor zwei Tagen bekam ich einen richtigen Heißhunger auf ein scharfes, heißes Hühnercurry!
Heute aber nun gab es einen hitzetauglichen Salat - nicht als Beilage, sondern als Hauptgericht.
Protagonist ist der schwarze und aromatisch-nussige Riso Venere - Venusreis. Das klingt doch schon einmal vielversprechend - und das Ganze in italienisch umso schöner:

Insalata di Riso Venere con melone, prosciutto e gnocchetti di caprino







Zutaten

Salat

  • 200 g Riso Venere
  • 1 halbe Melone (z.B. Cantaloupe)
  • 200 g gekochter Schinken (in Scheiben)
  • 1 Peperoni
  • 1-2 Frühlingszwiebel
  • ein paar Blättchen Rauke
  • 3 El Aceto Balsamico
  • 1 El Saba (Mosto Cotto)
  • 1 Tl Dijon-Senf
  • 4 El Olivenöl extra vergine
  • Salz, frisch gemahlener Pfeffer
Den Reis in reichlich kochendem Salzwasser ungefähr 40 Minuten kochen, danach abgießen und kalt abschrecken.
Eine Vinaigrette rühren aus dem Aceto Balsamico, der Saba, dem Senf, Salz, Pfeffer und dem Olivenöl; dabei erst zum Schluss das Olivenöl unterrühren.
Das Melonenfleisch mit einem Kugelausstecher aus der Melonenhälfte holen. Den Schinken in kleine Quadrate schneiden. Die Peperoni entkernen und fein würfeln. Die Frühlingszwiebel in Ringe schneiden. Rauke waschen und trockenschleudern.
Reis mit allen Zutaten und der Vinaigrette vermischen.
Anstelle von Mozzarella oder Feta im Salat gibt es dazu:




Ziegenfrischkäse-Nocken

  • 250 g Ziegenfrischkäse
  • 1 El Butter
  • 1 Schalotte
  • ein paar Zweiglein Zitronenthymian
  • Salz, frisch gemahlener Pfeffer

Die Schalotte sehr fein würfeln und in der Butter sanft weichdünsten. Die Blättchen von den Thymianzweigen zupfen und untermischen, dann die Schalotten etwas abkühlen lassen.
Den Ziegenfrischkäse mit den gedünsteten Schalotten vermengen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Crème für mindestens eine Stunde in den Kühlschrank stellen. Vor dem Servieren Nocken abstechen.


♥♥♥
Un abbraccio
Ariane

Montag, 22. Juli 2013

Achtung, frisch gestrichen!

Hallo ... ja ... Ihr da! Nicht wegklicken, Ihr seid richtig hier!
Das ist noch immer Tra dolce ed amaro, auch wenn es ein bisschen anders hier aussieht.
Nach eineinhalb Jahren wurde es Zeit für ein wenig Veränderung - ich wollte es heller, frischer auf meiner Seite.
So habe ich am Wochenende hier renoviert und meinem Blog ein luftigeres Gesamtbild verpasst: weg mit dem zart getönten Hintergrund, mit verspielten Seitengrafiken und Separatorlinien, her mit einem neuen Header!
Was macht man nicht alles an einem total verhagelten Sonntag!


So fing alles an...



...und so sah es bis vor einigen Tagen aus.


Sagt mir ruhig, ob es Euch gefällt, lobt oder kritisiert (letzteres ganz wichtig!) darauf los!
Aber ich hoffe, Ihr fühlt Euch weiterhin wohl bei mir!


♥♥♥
Un abbraccio
Ariane

Mittwoch, 17. Juli 2013

Es muss nicht immer Basilikum sein...



Auf der Titelseite der neuesten Ausgabe von Sale e Pepe, meiner bevorzugten italienischen Kochzeitschrift, lachte mich seit ein paar Tagen ein Tomatencake an. Pikante Kuchen liebe ich ja sehr, und da ich endlich mal wieder ein Gericht mit Fenchelsamen würzen durfte, habe ich mich trotz Hitze in meine kleine Küche zurückgezogen und den Backofen vorgeheizt.
Wer jemals einen mit Fenchelsamen gewürzten Tomatensugo gekostet hat, weiß, wie raffiniert diese Version schmecken kann. In der Toskana aromatisiert man auch eine Wurstspezialität mit dem leider selten verwendeten Gewürz: die Finocchiona.
Als Begleiter zu diesem Kuchen gab es ein Tomaten-Concassée. Das altbewährte Basilikum wurde hier durch frisches Fenchelkraut ersetzt.




Cake con concassée aromatica


  • 250 g Mehl
  • 15 g Backpulver
  • 100 g in Öl eingelegte getrocknete Tomaten, gut abgetropft
  • 100 g Parmigiano Reggiano, frisch gerieben
  • 80 g Butter + Butter zum Ausfetten
  • 6 Eier
  • 4 El Sahne
  • 1 El Fenchelsamen
  • Salz, frisch gemahlener Pfeffer
  • 500 g kleine Strauchtomaten
  • 4 El Olivenöl extra vergine
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 Bund frisches Fenchelkraut


Den Backofen auf 200 Grad (Ober- und Unterhitze) vorheizen. Eine Kastenkuchenform (ca. 25x11 cm) mit Butter ausfetten, mit Backpapier auskleiden und dieses noch einmal ausbuttern.
Die Butter zerlassen und die getrockneten Tomaten in Streifen schneiden.
Eier mit der Sahne und der Butter verquirlen, dann das mit dem Backpulver gesiebte Mehl, 90 g Parmesan und die Tomatenstreifen unterrühren. Mit Salz, Pfeffer und dem Fenchelsamen abschmecken.
Den Teig in die vorbereitete Form füllen und mit einigen frischen Strauchtomaten belegen.
Die Form mit Backpapier abdecken und für ungefähr 45 Minuten in den Ofen geben. Dann das Papier entfernen, den restlichen Parmesan auf dem Cake verteilen und den Cake weitere zehn Minuten backen.



Für das Concassée die übrigen Strauchtomaten einritzen, mit kochendem Wasser übergiessen, kalt abschrecken und häuten.


In einer Pfanne das Olivenöl erhitzen und die in feine Scheibchen geschnittene Knoblauchzehe sowie das kleingeschnittene Fenchelkraut bei milder Hitze ein paar Minuten erwärmen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und das Würzöl über die gehäuteten Tomaten gießen.
Concassèe erkalten lassen und zu dem möglichst lauwarmen Kuchen servieren.


Quelle: Sale e Pepe, Juli 2013


♥♥♥
Un abbraccio
Ariane

Sonntag, 14. Juli 2013

Heiliger Wein für die Hühner



Nach den Cantuccini sind auch die Hühner auf den Geschmack gekommen: Sie baden gerne in Vin Santo - zumindest in toskanischen Töpfen und jüngst auch in meinen.
Warum dieser Wein ein ganz heiliger sein soll, dazu gibt es mehrere fromme Legenden. So soll ein franziskanischer Geistlicher im 14. Jahrhundert während einer Pestepidemie die Kranken mit dem Messwein geheilt haben, so dass sich überall die Kunde verbreitete, dieser Wein hätte heilende Kräfte.
Das ist die Version aus Siena.
Eine andere Geschichte erzählte man sich dagegen in Florenz. Während des Konzils von Florenz von 1439 sprach der griechische Metropolit Bessarione die Worte: "Das ist der Wein aus Xantos" und spielte damit auf den auf Santorin gekelterten Süßwein an. Seine Zuhörer verwechselten nun die Worte Xantos und Santos und glaubten, Bessarione hätte einen "heiligen" Wein entdeckt. In einer anderen Version dieser Geschichte, in der Bessarione von dem Wein sprach, mag auch das griechische Wort für die Farbe Gelb - Xanthos - zu einigen Missverständnissen geführt haben.
Naheliegend bleibt, dass die Bezeichnung für diesen Süßwein auf die Tatsache zurückgeht, dass dieser Typ von Wein bei Messen verwendet wurde.


Bei mir ging es nun etwas profaner zu. Vor ein paar Monaten hatte ich in der Toskana in Vin Santo geschmortes Hühnchen gegessen. Ein Rezept dazu hatte ich nicht, also wurde am Samstagabend experimentiert. Am Vormittag hatte ich drei ganze Hühnerkeulen mit Bruststück gekauft - O-Ton mein Mann: Für welche Fussballmannschaft willst Du denn heute kochen?
Nun gut, darauf hin legte ich eines dieser Riesenteile in den Kälteschlaf, und meinen Mann schickte ich in die Küche - eine absolute Ausnahme, denn das ist sonst mein Reich -, damit er die Teile noch von den letzten Kielen befreie. Er ist danach ins Büro geflüchtet, wer weiß, welch "niedere" Arbeiten sonst noch auf ihn gewartet hätten...
Das Ergebnis meines Experiments war jedenfalls ein Gedicht. Zartestes Fleisch in einer hocharomatischen und sämigen Sauce, von der kein Tropfen übrigblieb.
Wie sagt man so schön in Italien: "Da leccarsi i baffi!" (Zum Schnurrbart ablecken)
Da rupft mein Mann gerne weiter Hühnchen!




Pollo al Vin Santo
(für 2 Personen)


  • 2 ganze Hühnerkeulen mit noch Teilen der Brust, vom Metzger halbiert
  • 2 Knoblauchzehen
  • 3 Zweige Rosmarin
  • 30 g Rosinen
  • 100 ml Hühnerfond oder Brühe
  • 200 ml Vin Santo
  • Salz, frisch gemahlener Pfeffer
  • Olivenöl extra vergine


Den Backofen auf 200 Grad vorheizen.
Etwas Olivenöl in einem Bräter (ich habe einen gusseisernen Doufeu verwendet) erhitzen und die Hühnerteile von allen Seiten kräftig anbraten. Salzen, pfeffern, die ganzen Knoblauchzehen hinzufügen und Brühe sowie Vin Santo angießen. Die Rosinen hinzufügen und die Rosmarinzweige auflegen. Deckel auf den Bräter setzen und für ungefähr eine Stunde in den Ofen geben.
Knoblauchzehen und Rosmarinzweige entfernen, die Hähnchenteile auf einen Teller legen und mit etwas Sauce übergiessen.



Vin Santo zählt zu den sogenannten Vini da Meditazione. Bekannt ist er vor allem als Begleiter zu  Cantuccini. Dieses harte toskanische Mandelgebäck taucht man dabei genießerisch in den Wein.



Kochrezepte Basar -teilen,inspirieren,stöbern,entdecken- immer Freitag bis Sonntag - tobias kocht!


♥♥♥
Un abbraccio
Ariane

Samstag, 13. Juli 2013

Genussbuch: Die Renaissance der italienischen Küche

Das große Verdienst dieses Buches ist es, sich wohltuend auf einer Ebene außerhalb der gängigen "Italo"-Klischees zu bewegen. So findet der italophile Leser in Lorenza de' Medicis  "Die Renaissance der italienische Küche" weder Fotos von rot-karierten Tischdecken, singenden Pizzabäckern, pittoresk zu Schau gestelltem Landleben mit flatternder Wäsche auf der einen, noch gekünstelte Italianità  mit Tomate-Mozzarella auf der anderen Seite. Außergewöhnlich in einer Ära - das Buch stammt aus dem Jahr 1989 -,  als es bei einigen als chic galt, seinen "Lieblingsitaliener" in der Stadt zu haben, bei dem man regelmäßig mit spitzen Fingern Prosecco schlürfte, nachdem der Kellner die Gäste mit einem vertraulichen Ciao! empfangen hatte. Letzteres ein unverzeihlicher Fauxpas in Italien selbst!


Lorenza de' Medici, Kochbuchautorin, Fernsehköchin und Veranstalterin von Kochkursen, trägt einen großen Namen und ist dadurch auch bestens mit der italienischen Aristokratie vernetzt. Für sie öffnen sich Türen, die dem Reisenden sonst verschlossen bleiben.
Die Autorin nimmt ihre Leser an die Hand auf eine Tour durch die schönsten Palazzi und Anwesen der italienischen Regionen, führt sie in die Küchen und bittet nachher zu Tisch. Dabei plaudert sie aus ihrer Kindheit, erzählt von der österreichischen Köchin ihrer Familie, deren üppige "preußische" Küche keinen Beifall in der Familie fand, bis endlich Anna kam, eine junge Frau aus dem Veneto, der die junge Lorenza dann die Familienrezepte vermitteln musste. Das mag alles in einer aus unserer mitteleuropäischen Sicht etwas abgehobenen, "aristokratischen" Weise geschildert sein, spiegelt aber auch die heutige italienische Gesellschaft wieder, die ich von persönlichen Erlebnissen her aus als eine sehr in Traditionen und Förmlichkeiten verwurzelte kennengelernt habe.
Lorenza de' Medici unterscheidet nicht nur zwischen den einzelnen Regionalküchen, sondern stellt auch die Cucina Povera der Cucina Alto-Borghese gegenüber:

"Dabei galt meiner Meinung nach der bemerkenswerte Popularitätsanstieg in den letzten zehn Jahren hauptsächlich der verfeinerten Cucina Povera, während die Cucina Alto-Borghese nahezu unbekannt blieb."

Die einzelnen Kapitel, die zwölf Regionen Italiens gewidmet sind, beginnen jeweils mit einer Vorstellung des Schauplatzes, etwa der Geschichte eines Landsitzes und den Menschen, die darin ihr Leben verbracht haben, dem Klima und der Fruchtbarkeit einer bestimmten Gegend oder etwa der Beschreibung eines besonderen Anlasses, zu dem ein bestimmtes Menu zusammengestellt wurde. Dann folgen die Rezepte.
In der Präsentation der Gerichte merkt man dem Buch allerdings an, dass es doch etwas in die Jahre gekommen ist. Hier fehlt mir eine gewisse Frische und ein kreatives Händchen für das Anrichten. Aber auch das ist Italien; hier deckt man konservativst die Tische ein.
So sehr schweift die Autorin allerdings an vielen Stellen in ihren Adelsgeschichten ab, dass sie den Leser dabei aus den Augen verliert. Um nur ein Beispiel zu nennen: wer kann schon mit dem Titel eines Menüs etwas anfangen, das sich Menü für Neapel neunundneunzig nennt? Hier wäre eine kleine Erklärung fällig gewesen, dass diese Bezeichnung auf eine Kulturstiftung zurückgeht, die Ende der achtziger und Anfang der neunziger Jahre Monumente in Neapel restauriert und das Bewusstsein für die vielen Kulturschätze in Neapel geschärft, in dem sie unter anderem auch "Tage der offenen Tür" (Napoli Porte Aperte) initiiert hatte.
Auch die Rezepte selbst müssten dringend überarbeitet werden, so ist die klassische sizilianische Cassata kein "Halbgefrorenes", sondern eine Ricottatorte, die auch folgerichtig als eine solche abgebildet wurde.
Trotzdem bleibt das Buch für mich ein Juwel in meiner Sammlung, weil es, wie schon eingangs erwähnt, einen anderen Weg wählt, italienische Esskultur zu vermitteln. Und die abgebildeten Landschaften, die herrlichen Anwesen und prachtvollen Palazzi bleiben abseits aller modischen Strömungen zeitlos schön.

In diesem Sinn ist das auch mein Beitrag zum Event "Jeden Tag ein Buch - die Bloggerthemenwoche von 8. bis 14 Juni 2013", den Arthurs Tochter  in den vergangenen Tagen ins Leben gerufen hatte.
Hier geht es um das Genussbuch, und ein solches ist trotz einiger Mängel "Die Renaissance der italienischen Küche" auf jeden Fall! Jeden Tag eine Rezension zu schreiben ist zwar eine schöne Idee, aber ich bin froh, schon einen Beitrag habe liefern zu können!
Hier gibt es eine Zusammenfassung der bis jetzt erschienenen Artikel.

Ungeplant dagegen war, etwas aus dem Buch nachzukochen, aber wie es der Zufall will, suchte ich noch eine Beilage. Das folgende ist ein sehr einfaches, ja fast bäuerliches Rezept, das trotzdem Eingang in das Buch gefunden hatte.
Seit über zwanzig Jahren steht nun dieses Buch in meinem Regal, aber bis zum heutigen Tag hatte ich noch nie etwas daraus gekocht, sondern - zum Genuss - nur darin geschmökert.





Patate all'alloro


  • 7 kleine ungeschälte Kartoffeln,
  • 7 frische Lorbeerblätter
  • Salz, frisch gemahlener Pfeffer
  • Olivenöl extra vergine


Die Karoffeln gut waschen, dann in jeder Kartoffel einen tiefen Einschnitt vornehmen, in den jeweils ein Lorbeerblatt gesteckt wird. Die Kartoffeln salzen und pfeffern, in eine feuerfeste Form legen, mit Olivenöl begiessen und bei 180 bis 200 Grad ungefähr eine Stunde im vorgeheizten Ofen backen.
Und was es als Hauptgericht dazu gab, das verrate ich morgen...

Lorenza de' Medici: Die Renaissance der italienischen Küche, Wilhelm Heyne Verlag, München 1989


♥♥♥
Un abbraccio
Ariane

Montag, 8. Juli 2013

Zucchini mit Geschichte



Schön, wenn man weiß, wo das Gemüse herkommt. Noch schöner, wenn es dann noch an einem geschichtsträchtigen Ort herangereift ist!
Die hübschen kugeligen Zucchini, die ich für folgendes Rezept verwendet habe, wurden gesät und geerntet in einem Teil des Stadtgrabens, der einst rund um das historische Zentrum von Siena verlief.
Auf der Rückreise von Montalcino hatten wir noch einen Abstecher nach Siena eingelegt. Wir waren zum Mittagessen bei einem ehemaligen Kommilitonen meines Mannes und seiner Frau eingeladen. Kennengelernt hatten sich mein Mann und unser waschechter Seneser Freund vor vielen Jahren an einer Londoner Uni, der London School of Economics and Political Science. Gelegenheit für die beiden, mal wieder Erinnerungen auszutauschen!
Das Haus der Familie, in das ein mittelalterlicher Wachtturm integriert ist, liegt unterhalb des Centro Storico an eben jenem besagten Stadtgraben. Die Aussicht von dort auf die Stadt ist wirklich beneidenswert. In der Ferne erblickt man die Torre del Mangia des Palazzo Comunale an der muschelförmigen Piazza del Campo, wo zweimal im Jahr der Palio, das berühmte Pferderennen von Siena, ausgetragen wird.




Seltsamerweise habe ich ein gespaltenes Verhältnis zu dieser Stadt. Anders als bei anderen toskanischen Städtchen versetzt mich jeder Besuch dort in eine leicht melancholische Stimmung, während die übrige Toskana für mich immer Heiterkeit ausdrückt und sie auch auf mich überträgt. Aber das ist eine rein subjektive Empfindung, für die ich immer noch Erklärungen suche, und soll niemanden von einem Besuch des an Sehenswürdigkeiten so reichen Ortes abhalten. Und davon gibt es wahrlich genug! Allein der Dom mit seiner typischen schwarz-weiß gestreiften Marmorverkleidung ist atemberaubend.
Nach dem Essen gab es einen kleinen Spaziergang durch den üppigen, hügeligen Garten mit seinen Oliven- und Obstbäumen und den kleinen Feldern mit Gemüse - alles für den Eigengebrauch. Ehe ich mich versah, drückte unser Freund mir frischgeerntete Zucchini in die Hand.




Die runden Zucchini forderten eine Füllung geradezu heraus, und so gab es am vergangenen Samstagabend:




Zucchini ripieni a modo mio
(für zwei Personen)


  • 1 (Grapefruit-) große sowie 3 kleine runde Zucchini
  • 200 g Rinderhack
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 Chilischote
  • 3 El zerbröselte Grissini
  • 3-4 El Pecorino Romano, frisch gerieben
  • 3 getrocknete Tomaten in Öl, gut abgetropft
  • 80 g Mozzarella di Bufala
  • 1 Ei
  • 1Tl gerebelter Thymian
  • 1 kleiner Zweig Rosmarin, Nadeln abgestreift und kleingeschnitten
  • Salz, frisch gemahlener Pfeffer


  • 440 g Polpa di pomodoro (stückige Tomaten)
  • Salz, frisch gemahlener Pfeffer
  • 1 Prise Zucker
  • einige Basilikumblättchen
  • Olivenöl extra vergine


Den Backofen auf 200 Grad vorheizen.
Die Zucchini aushöhlen - das geht ganz gut mit einem Kugelausstecher. Den großen Zucchino habe ich vorher halbiert. Das Innere kann man anderweitig verwenden.
Die ausgehöhlten Zucchini innen leicht salzen und pfeffern.
Das Rinderhack mit der kleingehackten Knoblauchzehe, der entkernten und feingehackten Chilischote, den feingewürfelten getrockneten Tomaten, der gewürfelten Mozzarella, dem geriebenen Pecorino,  den Grissinibröseln und dem Ei vermischen. Mit Salz, Pfeffer und den Kräutern (Thymian und Rosmarin)  abschmecken.
Den Fleischteig in den ausgehöhlten Zucchini verteilen.
Die Polpa mit Salz, Pfeffer sowie einer Prise Zucker gut verrühren und in eine feuerfeste Form gießen. Die gefüllten Zucchini daraufsetzen und alles großzügig mit Olivenöl begießen.
Für 45 bis 50 Minuten in den vorgeheizten Ofen schieben.
Aus dem Ofen nehmen und den Sugo mit ein paar Blättchen Basilikum belegen.





♥♥♥
Un abbraccio
Ariane

Sonntag, 7. Juli 2013

Mehr "Toscanità" geht nicht!



Jeder Besuch der Toskana gleicht für mich auch einer kleinen Zeitreise, denn angesichts der atemberaubenden Landschaft glaube ich mich inmitten eines Renaissancegemäldes. Die Schönheit, die sich dem Besucher dieser Region bietet, ist einfach atemberaubend und fast schon unwirklich.




Überall begegnet man in dieser herrlichen Natur auch den Gaben, die sie in dieser fruchtbaren Gegend hervorbringt: Wein und Öl.



Wein stand dann auch im Mittelpunkt eines Abends, zu dem uns Freunde aus Montalcino eingeladen hatten. Montalcino - da denken die Weinliebhaber natürlich sofort an den begehrten Brunello, der rund um das toskanische Städtchen angebaut wird.




Das Consorzio del Vino Brunello del Montalcino hatte zu einer Wohltätigkeitsveranstaltung in die Fortezza, einer festungsartigen Anlage, in Montalcino geladen.



Höhepunkt des Abends war eine Versteigerung Dutzender Kisten mit dem edlen Tropfen für einen guten Zweck: Ein nagelneuer Schulbus wird die Kinder aus Montalcino und Umgebung zukünftig sicher zu ihren Schulen bringen.



Vor der Versteigerung aber wurde nach toskanischer Tradition erst einmal ausgiebig gespeist. Eingefleischte Vegetarier, wenn ich mir dieses Wortspiel erlauben darf,  und Alkohol-Abstinenzler hätten allerdings an diesem Abend keine große Freude gehabt.



Zum Aperitif reichte man schon Teller mit der hocharomatischen Finocchiona, jener mit Fenchelsamen gewürzten Salami-Spezialität aus der Toskana.




Später folgte ein geradezu phantastisches Tatar, fein gewürzt, ohne den Geschmack des Fleischs zu überdecken, und eine Spezialität, die sich Tonno del Chianti nennt. Diesen Tonno kann auch ich essen, denn es handelt sich hier nicht um Thunfisch, sondern um ein besonders eingelegtes Fleisch - das kann vom Schwein oder vom Hühnchen sein -, das im Aussehen an in Olivenöl eingelegten Thunfisch erinnert. Ich werde sicher nach einem Rezept dazu Ausschau halten...


Nach einer klassischen Pappa al Pomodoro, einer dicklichen, kalten Tomatensuppe, die noch die bäuerliche  Einfachheit der toskanischen Küche erahnen lässt, ging es zum kulinarischen Höhepunkt des Abends: Alle möglichen Variationen der Bistecca Fiorentina vom Chianina-Rind - vorm schlichten gegrillten Stück Fleisch bis zum Carne in Galera, einem stundenlang geschmorten Teil von der Bistecca.


Für das Fleisch an diesem Abend zuständig war Kultmetzger Dario Cecchini, der auch als Mundartdichter zu einer regionalen Berühmtheit wurde.




Als vor Jahren wegen BSE die Bistecca mit Knochen verboten wurde, richtete er zusammen mit dem örtlichen Bestattungsunternehmer eine Versteigerung für einen guten Zweck aus, bei dem die letzten Bistecche mit dem Knochenstück angeboten wurden. Sogar Elton John beteiligte sich damals telefonisch an diesem Spektakel und ersteigerte für 4000 Euro ein begehrtes Fleischstück.
Klar, dass auch an diesen Abend Cecchini stimmgewaltig durch die Versteigerung führte!



Den Abschluss des Menus bildete ein einfacher Olivenölkuchen.
Getrunken haben wir an diesen Abend zwei verschiedene Brunello-Weine aus dem Haus Biondi-Santi. Der Urgroßvater unseres Tischnachbarn an diesem Abend, Jacopo Biondi-Santi, gilt als der "Erfinder" des Brunello di Montalcino.




An folgenden Tag statteten wir dem Weingut der Familie Biondi-Santi, der Tenuta Greppo, noch einen kurzen Besuch ab und besichtigten die Cantina.





Durch eine lange, für die Toskana so typische zypressengesäumte Allee gelangt man zu den ganz mit Efeu bewachsenen Häusern des Anwesens aus dem 17. Jahrhundert.





Nach telefonischer Voranmeldung oder auf der Homepage des Unternehmens kann man einen Besuch des Weinkellers sowie eine Degustation reservieren. Ausgenommen ist der Samstag und der Sonntag. Im August bleibt die Cantina für Besucher geschlossen.



Wein

Biondi-Santi
Tenuta Greppo
Villa Greppo 183
53024 Montalcino
Tel.: 0039 0577848087
Home

Fleisch

Antica Macelleria Cecchini
Via XX Luglio 11
50022 Panzano in Chianti
Geöffnet jeden Tag von 9 bis 16 Uhr
Home



Hotel

Wer folgende herrliche Aussicht gleich nach dem Aufstehen genießen und sich im stilvoll restaurierten Castello di Velona wie ein Renaissancefürst fühlen möchte, der logiert hier richtig!




Castello di Velona
Località Velona
Castelnuovo dell'Abate 53024
Montalcino
Tel.: 0039 0577 835553
Home





♥♥♥
Un abbraccio
Ariane

Samstag, 6. Juli 2013

Das Ergebnis einer Unwetterstunde



Etwas Süßes musste her, aber schnell sollte es gehen, denn ich wollte nicht zu lange in der Küche stehen. Heiß war es nämlich heute, so heiß, dass schon der Gang zum Markt am Vormittag zur echten Qual wurde. Später kippte die Hitze irgendwie in eine solche Schwüle um, dass es sich in einem Unwetter mit Blitz, Donner und heftigen Regengüssen entlud. Nur knapp eine Stunde später, die ich in der Küche nutzte, war es wieder friedlich und die Sonne blitzte hervor. Ob sie vom Duft, der aus dem Ofen strömte, wohl angelockt worden war?





Kirsch-Schoko-Muffins
(für 12 Stück)


  • 200 g Kirschen (entkernt gewogen)
  • 80 g Vanillezucker (nach Möglichkeit selbst gemacht)
  • 280 g Mehl
  • 3 El dunkle Schokoladentröpfchen
  • 1/2 Tl Salz
  • 2 Tl Backpulver
  • 50 g Butter + Butter für die Muffinform
  • 1 Ei
  • 220 g Crème fraîche (oder saure Sahne)
  • etwas brauner Zucker 


Den Backofen auf 200 Grad vorheizen und die Mulden einer Muffinform mit etwas zerlassener Butter ausstreichen (oder mit Papierförmchen auslegen).
Die entkernten Kirschen vierteln, ein paar Stückchen zur Seite stellen und die restlichen Kirschen mit 30 g Vanillezucker mischen.
In einer Schüssel das gesiebte Mehl mit dem restlichen Vanillezucker, dem Salz, dem Backpulver und den Schokotröpfchen mischen.
Die Butter zerlassen und mit der Crème fraîche und dem Ei gut verquirlen.
Die Butter-Sahne-Mischung mit den Kirschen unter die Mehlmischung rühren. Da der Teig etwas fester als bei anderen Muffinrezepten ausfiel, habe ich dafür auch kurz den Handmixer genommen (üblich ist es, die Flüssigkeit bei Muffins nur kurz unter das Mehl zu rühren, so dass die Masse nicht zu glatt gerührt wird).
Den Teig in den Förmchen verteilen, jeweils mit etwas braunem Zucker bestreuen und mit den zur Seite gestellten Kirschenstückchen belegen.



Im Ofen ungefähr 18 bis 20 Minuten backen.
Die Muffins auf einem Kuchengitter erkalten lassen.



Kochrezepte Basar -teilen,inspirieren,stöbern,entdecken- immer Freitag bis Sonntag - tobias kocht!



♥♥♥
Un abbraccio
Ariane

Montag, 1. Juli 2013

Der romantischste "Spritz" der Welt



Ein lauer Sommerabend auf einer Piazza in der Abendsonne, ein paar Knabbereien und einen Spritz auf dem runden Tischchen vor sich - so stellt man sich den gelungenen Ausklang eines Sommertags in Italien vor; das berühmte Dolce Vita halt. Das können vor allem aber die Touristen ausgiebig genießen, denn wie auch viele Italiener sitzt dann mein Mann noch bis in die Abendstunden im Büro. Aber solche Bilder setzen sich fest, sie gehören einfach zu Italien dazu.
Nun gibt es tatsächlich gerade im Norden des Landes eine Aperitif-Kultur. Man muss nur am frühen Abend einmal durch die Bars und Cafès von Mailand ziehen, und man wird überwältigt sein von den dort aufgebauten Buffets mit den kleinen Häppchen und Knabbereien, von denen man sich zu einem Getränk bedienen darf.
Wenn man an italienische Aperitifs denkt, dann sicher auch an den beliebten Aperol-Spritz. Gerade in den vergangenen Jahren entwickelte sich dieser Aperitif zu einem richtigen Kultgetränk.
Der leicht bittere Likör Aperol kam 1919 auf den italienischen Markt, wurde aber erst in den fünfziger Jahren erstmals mit Prosecco und Sodawasser zu einem Aperol-Spritz gemixt. Von Norditalien aus, mit seiner ausgeprägten Aperitif-Kultur, verbreitete sich dann dieses Getränk nicht nur im übrigen Stiefelland, sondern auch nördlich der Alpen.
Die deutsche Bezeichnung Spritz geht auf die Österreicher und auf eine Epoche zurück, als große Teile Norditaliens, darunter Venetien,  Mitte des 19. Jahrhunderts noch unter habsburgischer Herrschaft standen. Der lokale Weißwein wurde von den Österreichern als sehr hochprozentig und stark empfunden, so dass sie ihn mit Mineralwasser verdünnt - "gespritzt" - tranken.
Und so habe ich Spritz auch vor vielen Jahren in Venedig kennengelernt, als ein mit Sodawasser verdünnter Weißwein oder auch Prosecco. Als French-Spritz kann man diesen Aperitif auch mit Champagner mixen, oder natürlich mit einem nach Champagner-Methode produzierten italienischen Spumante - "Metodo Classico", den ich stets dem Prosecco vorziehen würde, wenn man den Spritz pur genießen möchte. Obwohl es fast schon wieder ein Sakrileg wäre, dieses hochwertige Produkt zu verwässern.
Vergangene Woche mussten wir liebe Freunde verabschieden, die nun für einige Jahre ans andere Ende der Welt ziehen. Zu diesem Anlass habe ich ein kleines Sommeressen bei uns organisiert und mir dazu auch einen Aperitif für diesen besonderen Abend überlegt. Etwas Fruchtiges sollte es sein, das darüber hinaus auch hübsch anzuschauen ist. Leider war ich die Tage zuvor vergeblich auf der Suche nach Granatapfelsirup, nachdem ich unbedingt den Schönleben-Spritz nachbasteln wollte. Mittlerweile habe ich den wohl einzigen Ort, an dem es diesen Sirup in Rom auch zu kaufen gibt, zwar gefunden - Eataly -, aber am vergangenen Mittwoch musste ich mir selbst etwas einfallen lassen. In einem Eckchen des Kühlschranks schlummerte ein Flakon mit Rosensirup, den ich im Winter aus dem Süden Latiums mitgebracht hatte, und so kreierte ich mit meinen absoluten Lieblingsbeeren meinen:





Spritz all'Arianna

Man braucht dazu:


  • Prosecco oder Spumante (Metodo Classico)
  • Rosensirup
  • getrocknete Rosenknospen
  • Minzblätter (fakultativ)
  • Himbeeren
  • Eiswürfel


Zunächst habe ich die Rosen-Eiswürfel hergestellt, indem ich getrocknete Rosenknospen in (Herz-) Eiswürfelbehältern verteilt habe.




Auch einige Minzblätter habe ich mit eingefroren (die Fotos zum Getränk sind nicht von diesem Abend, daher ohne die Minzblätter).




Ein Schnapsgläschen Rosensirup in ein Glas - ich habe Rotweingläser genommen - gießen, ein paar Himbeeren sowie Eiswürfel dazugeben und mit Prosecco auffüllen.
Das ist alles! Und es schmeckt wunderbar und sieht soooo romantisch aus!





♥♥♥
Un abbraccio
Ariane