Gibt es ein Lebensmittel, das so gesund ist, dass man sogar vor einer Überdosierung warnen muss?
Wer im Netz nach Chia-Samen googelt, kann wahre Lobeshymnen auf die aus Südamerika stammenden, unscheinbaren kleinen Körner lesen. Ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften werden in unzähligen Artikeln geradezu euphorisch aufgezählt - auch wenn darauf meist eine kleine Warnung folgt, die mich zunächst etwas zögern ließ, gleich auf die Suche nach diesem Samen zu gehen: Auch auf meinem Glas mit Chia-Samen wird darauf hingewiesen, dass man die Höchstmenge von fünfzehn Gramm pro Tag nicht überschreiten solle. Richtig befriedigende Antworten, warum das so ist und was im Fall von ausgiebigem Konsum passieren könnte, habe ich aber nicht gefunden. Tatsache ist, dass Chia-Samen, wenngleich schon bei den Mayas als Kraftspender bekannt, erst seit kurzem Einzug in die vornehmlich nordamerikanischen und europäischen Küchen als "neuartiges" Lebensmittel gehalten hat. Und da ist man vorsichtig, da es wohl noch keine Langzeitstudien über die Auswirkungen eines "hemmungslosen" Chia-Konsums zu geben scheint (der Pudding allein kann süchtig machen!). Ältere Menschen mit Kreislaufproblemen wie niedrigem Blutdruck, Schwangere und Frauen in der Stillzeit sowie Männer mit Prostata-Erkrankungen sollten demnach auf den Genuss von Chia eher verzichten.
Da ich in allen Lebensbereichen ein sehr vorsichtiger Mensch bin, halte ich mich an diese magische Obergrenze von fünfzehn Gramm, denn ich möchte vor allem von den gesundheitsfördernden Eigenschaften der Chia-Samen profitieren. Ausschlaggebend, diese Samen mehrmals in der Woche auf meinem Speiseplan zu platzieren, war für mich vor allem der hohe Gehalt an Omega-3- und Omega-6- Fettsäuren, die sonst vor allem in einigen Fischarten vorkommen. Und wer mich kennt oder regelmäßig mein Blog liest, weiß ja, dass ich nichts esse, was mal unter einer Wasseroberfläche lebte.
Was aber noch ausschlaggebender war, das folgende Rezept hier wiederzugeben, ist die Tatsache, dass dieser "Pudding" aus Chia-Samen einfach schmeckt! Gesund und schmackhaft fällt ja leider nicht immer zusammen. Aber diese kleine Zwischenmahlzeit ist - mit frischen Beeren angereichert - erfrischend und stillt den kleinen Hunger, der an manch langen Nachmittagen schon mal zuschlagen kann.
Zutaten
(für eine Portion)
15 g Chia-Samen
100 ml Mandelmilch (zum Rezept für selbstgemachte Mandelmilch geht es hier)
1 Tl Zucker (oder nach Belieben)
1 El brauner Zucker
1 El gehackte Mandeln
etwas Pflanzenöl
Alufolie
Brombeeren
Chia-Samen mit der Mandelmilch und dem Zucker in einer kleinen Schüssel verrühren und abgedeckt für mehrere Stunden - gerne auch über Nacht - in den Kühlschrank stellen. Eventuell mehrmals umrühren, damit sich die Körnchen nicht am Boden absetzen.
Brauner Zucker mit den gehackten Mandeln in einem kleinen Topf karamellisieren und die Masse auf ein mit Pflanzenöl bestrichenes Stück Alufolie geben und darauf verteilen. Auskühlen lassen, dann in Stücke brechen.
Chia-Pudding nochmal umrühren, Brombeeren sowie die Karamell-Mandeln darauf verteilen.
Mit der Mandelmilch ist dieses Rezept rein veganund passt damit hervorragend zu Katharina Seisers Projekt:
♥♥♥
Un abbraccio
Ariane
Erinnert optisch ein bissl an Milchreis, bin mal gespannt - falls ich die Chia Samen irgendwo im Bio-Laden entdecke probier ich es sicher aus. So lange würde ich auch vom Mandelkrokant naschen ;)
AntwortenLöschenGerade mit dem knusprigen Mandelkrokant finde ich die Konsistenz der eingeweichten Chia-Samen wunderbar; es ist noch "weicher" als Milchreis. Das ergänzt sich prima, auch geschmacklich. :-)
LöschenSaluti
Ariane
Hallo!
AntwortenLöschenIch war gerade auf der Suche nach einem Chia Pudding Rezept und bin so über deine (ich hoffe das Du ist ok) Seite gestolpert. Ich könnte mir die Warnung damit erklären, dass sie ähnlich sind wie Leinsamen und bei Leinöl wird ja ebenfalls davor gewarnt zuviel zu konsumieren aufgrund der hormonähnlichen Wirkung. Es soll angeblich ähnlich wie Östrogen wirken, hab ich mal wo gelesen.
Lg, Lika
Liebe Lika,
AntwortenLöschennatürlich ist das "Du" vollkommen in Ordnung!
Für Deinen Hinweis danke ich Dir ganz besonders, weil ich mir die Frage auch schon gestellt, danach gesucht, aber keinen Hinweise gefunden hatte. Auch ich versuche, sogenannte Phytoöstrogene zu meiden. Das Erfreuliche ist: es enthält keinerlei von diesen umstrittenen Pflanzenhormonen! Ich habe heute extra noch einmal nach diesen Stichworten gesucht!
Danke nochmals; ich finde gerade diese Kommentare und Hinweise immer wieder sinnvoll, weil sie zu weiteren Recherchen anregen.
Saluti
Ariane
Hallo Ariane!
AntwortenLöschenOh super, das freut mich, dass ich dich angeleitet habe! Ich bin auch sehr wissbegierig und daher immer auf der Suche nach Neuem in Sachen Ernährung.
Danke für die tolle Seite!
Alles Liebe,
Lika
Freut mich, wenn Dir meine Seite gefällt! :-)
LöschenSaluti
Ariane
Liebe Ariane,
AntwortenLöschenzufällig bin ich hier auf die Anmerkungen zu dem Chiarezept gestoßen. Ich habe zu Chia auch schon recherchiert hinsichtlich der Mengenangaben und habe folgendes herausbekommen: die EU ist zuständig für die Zulassung von Lebensmitteln, die aus dem Ausland zu uns importiert werden dürfen. Seinerzeit hatte man einfach Chia vergessen oder es war noch nicht aktuell. Daher hat man die Warnung hinsichtlich der Verzehrmenge angegeben, so dass ich die Mengenwarnung einfach für eine rechtliche Vorsichtsmaßgabe halte. Es ist ein außerordentlich gutes Produkt mit idealen Omega-Werten. Ich backe sehr häufig mein Brot mit dieser Zugabe, eingeweicht, das Brot hat mit den anderen Zutaten wie Sauerteig ein absolut gutes Ergebnis, denn durch die Viskosität der gequollenen Quiakörner hat das Brot einfach einen Backtrieb, der mich immer wieder begeistert. Das wollte ich nur zur Aufklärung gerne beitragen.
Herzliche Grüße von Monika
Liebe Monika,
Löschendanke für Deine Informationen und dass Du sie uns an dieser Stelle mitteilst! Das freut mich! :-)
Mittlerweile mache ich mir öfters mal als Zwischenmahlzeit einen kleinen Chia-Pudding; das mit dem Brot klingt interessant und einleuchtend.
Saluti
Ariane