In Neapel gehören Struffoli zu einem traditionellen Weihnachtsfest wie die berühmten Krippen, auch wenn die honigtriefenden, frittierten Kügelchen mit ihren bunten Zuckerstreuseln eigentlich eher an Karnevalsgebäck denken lassen
Schade, dass diese so fröhlich aussehenden Struffoli sehr viel weniger bekannt sind als nord- und mittelitalienisches Weihnachtsgebäck: Panettone und auch Panforte haben längst ihren kulinarischen Siegeszug rund um die Welt angetreten und teilen sich brav den Plätzchenteller mit Lebkuchen und Co..
Man sagt, diese Süßigkeit sei griechischen Ursprungs, denn in dem Wort Struffoli stecke das griechische Strongoulos, was "kleine Kugel" bedeutet. Abwegig ist diese These nicht, denn Neapel - Neapolis (Neustadt) - war eine Gründung griechischer Siedler und daher ein Teil der antiken "Magna Grecia". In Honig getauchtes Gebäck ist noch heute in der griechischen Küche allgegenwärtig.
Etymologie ist eine interessante Wissenschaft, und so besagt eine andere These, der Name dieses Gebäcks leite sich von dem Verb "strofinare" ab, das die typische Bewegung bezeichne, mit der man die kleinen Rollen forme, bevor man sie dann in Stücke teile. Wiederum andere Experten lesen darin - im übertragenen Sinne - das "Streicheln" des Gaumens durch das wunderbare Aroma dieser Leckerei.
Auch wenn in ganz Süditalien ähnliches Gebäck verbreitet ist, mit jeweils unterschiedlichen Bezeichnungen - so nennt man sie in Palermo "Strufoli" oder in Kalabrien "Turdiddi oder "Cicirata" -, ist die neapolitanische Version die bekannteste.
Im 18. Jahrhundert waren es Nonnen aus neapolitanischen Klöstern, die das Rezept verfeinerten: mit geriebener Zitronenschale, Limoncello oder Anislikör und kandierten Früchten. Erst später kamen die Zuckerperlchen, die "Diavulilli", hinzu.
Es macht nicht wenig Arbeit, die Kügelchen zu formen, und so wundert es nicht, dass man sie zur Zeit fertig in Tüten zu kaufen bekommt, ganz zu schweigen von den schon glasierten Struffoli in den Auslagen der Bäckereien.
Ich muss gestehen, ich habe sie noch niemals vorher gekostet, und meine ersten selbstgemachten Struffoli sind auch meine allerersten probierten. Daher habe ich keinen Vergleich. Aber meine italienischen Gäste am 4. Advent waren begeistert!
Was will man mehr!
Zutaten
400 g Mehl
40 g Zucker
1 Prise Salz
60 g Butter
3 Eier + 1 Eigelb
Abrieb einer unbehandelten Orange
15 g Limoncello (ich habe meinen selbstgemachten genommen,
Rezept folgt, wenn ich wieder ansetze,
ersatzweise Rum oder Anislikör)
Rezept folgt, wenn ich wieder ansetze,
ersatzweise Rum oder Anislikör)
Erdnussöl
Butter zerlassen und abkühlen lassen. Mehl in eine Schüssel sieben, in dieses eine Mulde drücken und alle Zutaten hineingeben. Einen geschmeidigen Teig kneten, auf die Arbeitsfläche legen, mit einem sauberen Küchenhandtuch abdecken und 30 Minuten ruhen lassen.
Nach dieser Zeit den Teig portionsweise mit den Händen in grissini-dünne Stangen rollen, kleine Stücke abschneiden und zu Kugeln formen. Die einzelnen Kügelchen sollten die Größe von Kichererbsen haben.
Das Öl erhitzen und die Kügelchen goldgelb (sie sollen nicht braun werden!) frittieren. Mit einer Schaumkelle herausheben und auf mit Küchenpapier ausgelegten Tellern verteilen und vollständig erkalten lassen; gerne auch über Nacht.
400 g Blütenhonig
50 g Orangeat
50 g Zitronat
50 g bunte Zuckerstreusel und Silberperlen
Den Honig in einer Pfanne erhitzen und verflüssigen. Die Struffoli sowie die kandierten Früchte und die Hälfte der Zuckerstreusel unter den Honig rühren.
Die Struffoli auf einer Platte zu einem Berg formen; dabei mit angefeuchteten Händen arbeiten.
Mit den restlichen Zuckerstreuseln bestreuen.
Ihr Lieben,
Euch allen ein gesegnetes Weihnachtsfest
und einen guten Rutsch in ein
glückliches und gesundes Neues Jahr!
und einen guten Rutsch in ein
glückliches und gesundes Neues Jahr!
♥♥♥
Un abbraccio
Ariane
Ich stelle mir die Struffoli wirklich aufwändig vor, aber auch sehr sehr lecker. Davon hatte ich noch nie gehört, aber Neapel ist eh noch einer von ganz vielen weißen Flecken auf der italienischen Landkarte...
AntwortenLöschenEtymologie liebe ich auch... Spannend immer, auch im kulinarischen Bereich, wo ja doch sehr viel von einer Region in die nächste kam und den Namen veränderte.
Ich sag nur: Das Rollen der Kügelchen...:-) Es wollte einfach kein Ende nehmen! Allerdings ist es praktisch, dass man sie schon am Vortag zubereiten kann. Das Schwenken in Honig und das Verzieren geht dann ganz schnell.
LöschenMan kennt dieses Dolce auch hauptsächlich im Süden des Landes; ich hatte davon schon öfters gehört, aber irgendwie war es auch eine "Neuentdeckung" für mich.
Saluti
Ariane
Oh Gott, ich nehme schon allein beim Lesen mindestens ein Kilo zu! Doch diese Kügelchen wären es wirklich wert, allerdings nicht jetzt - warten wir damit lieber auf die Fastenzeit... Un abbraccio da Elvira
AntwortenLöschenWenn es bei euch wieder heftig schneit, braucht Ihr doch ein paar zusätzliche Kalorien für's Schneeschaufeln....;-)
LöschenSaluti
Ariane
Danke für dieses herzerfrischende und farbenfrohe Rezept!
AntwortenLöschenLiebe Ariane, Dir und Deinen Lieben auch ein wunderschönes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr :-)
Liebe Grüße
Elena
Danke, liebe Elena :-)
Löschenauch Dir und Deinen Lieben wünsche ich ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in ein glückliches und gesundes neues Jahr! :-)
Saluti
Ariane
endlich komm ich mal zum Nachlesen... die sehen sehr verführerisch und besonders aus!
AntwortenLöschenUnd sie schmecken wirklich weniger süß, als man denken könnte. Nur das Rollen....
LöschenSaluti
Ariane