Im vorangegangenen Posting hatte ich es schon angedeutet: ich war kurz auf der EXPO, die in diesem Jahr in Mailand ausgerichtet wird. Zum ersten Mal stehen nicht technische Errungenschaften im Mittelpunkt, sondern hauptsächlich die Themen Ernährung und Energien der Zukunft.
Auch wenn sich im Vorfeld der Weltausstellung die Berichterstattung vornehmlich um Korruptionsskandale und Terminprobleme drehte, so konnte die Expo am 1. Mai dennoch ihre Pforten öffnen.
Am Abend der Eröffnung machte dann auch ich bei regnerischem Wetter einen ersten, kleinen Rundgang mit einem anschließenden Abendessen im spanischen Pavillon, denn der Hunger meldete sich hartnäckig, nachdem ich am Nachmittag schon eine begleitende Ausstellung zur EXPO besucht hatte, die im Mailänder Design-Museum "Triennale" noch bis zum 1. November zu sehen ist: Arts & Foods.
Zurück zur EXPO: Ausdauer, gutes Schuhwerk und Geduld sind hier gefordert. Die 1,7 Kilometer lange Hauptstrasse, der sogenannte "Decumano" will abgelaufen, die 54 internationalen Pavillons sowie die Themencluster, die sich etwa Gewürzen, Tee, Früchten oder Kakao widmen, wollen besichtigt werden.
China |
Mein kurzer Besuch der EXPO erinnerte mich schon ein wenig auch an die zurückliegenden Besuche von Disneyland; die langen Schlangen vor den Pavillons, die von außen oft mehr versprachen, als sie innen hielten - und auch die Parade, die bei dem Spektakel natürlich nicht fehlen durfte.
Kolumbien |
Brasilien |
Vietnam |
Malaysia |
Ecuador |
Vereinigte Arabische Emirate |
Ganz anders bei der Schweiz, für deren Pavillon mit leider die Zeit fehlte: Hier wird dem Besucher in einem ungewöhnlichen Experiment vor Augen geführt, dass Lebensmittel auch in der Zukunft knapp und nicht unerschöpflich sein werden. In großen Türmen stehen Lebensmittel und Spezialiäten der Schweiz für jeden Besucher zum Zugreifen zur Auswahl, und jeder darf sich auch soviel davon nehmen, wie er möchte. Allerdings werden diese großen Silos während der Dauer der Ausstellung nicht mehr aufgefüllt werden. So liegt es in der Verantwortung des Einzelnen, wie er mit diesem Angebot umgeht und welche Konsequenzen es für die Allgemeinheit haben wird.
Deutschland |
Die Neugier trieb mich natürlich noch in den deutschen Pavillon: Auch in diesem großzügig angelegten Gebäude war man um das eigentliche Thema bemüht: Ernährung der Zukunft, Nachhaltigkeit, Auswirkungen des Klimawandels etc. Ausgerüstet mit einem sogenannten "Seedboard", einem Stück aufklappbarer weißer Pappe, auf das Informationen projiziert werden können, begibt sich der Besucher auf eine Reise durch das Gebäude. Das ist durchaus spannend, sehr didaktisch in der Präsentation und erinnerte einen deutschen Besucher doch eher an ein "Kindermuseum", wie ich zufällig mitbekam.
Zum Schluss wurde mit Hilfe des Seedboards auch noch gemeinsam musiziert - ganz nach dem Motto des Pavillons: Be active!
Italien |
Leider war meine Zeit beschränkt, da wir noch am Abend nach Frankfurt fahren mussten, und so konnte ich vieles nicht ausgiebig besichtigen wie etwa den spektakulären Pavillon des Gastgebers Italien - sicher eines der eindruckvollsten Gebäude der EXPO. Aber vielleicht komme ich in den kommenden Monaten noch einmal zurück und setze meinen Streifzug fort - dann aber auf jeden Fall gekrönt mit einem Essen bei einem der 26 geladenen Spitzenköche aus Italien und dem "Rest der Welt" für das Projekt "Identità golose EXPO".
Das Erlebnis EXPO ist also durchaus noch ausbaufähig.
EXPO Milano
noch bis zum 31. Oktober 2015
alle Informationen zu Tickets, Verkehrsverbindungen etc. finde man auf der Homepage der Ausstellung:
Home
Identità golose EXPO
Verzeichnis der Restaurants und Chefs
Triennale di Milano
Ausstellung "Arts & Foods"
noch bis zum 1. November
Home
♥♥♥
Un abbraccio
Ariane
oh, danke für den Bericht, ich werde erst im Sept. dort sein, ich bin gespannt.
AntwortenLöschenWarst du gar nicht im Wald - im österreichischen Pavillon? Da geht es um die Luft zum Atmen als Energie fürs Leben ("Lebensmittel"), ein Kollege von mir hat mitgewirkt, kann ich dir sehr empfehlen, obwohl es nichts mit Essen zu tun hat.
lg
Leider leider nicht; wie gesagt, wir hatten nicht soviel Zeit. Ehe wir uns versahen war es schon 18 Uhr - und wir mussten noch ins Hotel zurück, um dann weiter nach Deutschland zu fahren. Aber danke für den Tipp; wenn ich nochmal hinkomme, dann stehen die Österreicher auf der Liste ganz oben! :-)
LöschenSaluti
Ariane