In den "sozialen" Netzwerken scheint es schon seit einiger Zeit ein beliebter Volkssport zu sein, den vermeintlichen "Fehltritten" auch kulinarischer Natur aufzulauern, um sie dann dem Urheber genüsslich und mit hämischen Worten um die Ohren hauen zu können. Meist kommt Kritik von jenen, die sonst nichts Konstruktives beizutragen haben.
Erst jüngst traf es mein erstes Posting vom September, den orientalische Auberginenauflauf: "Aha, fett (später korrigiert in Feta) und Petersilie sind ja auch so etwas von "orientalisch" ...lol". Nun, wir wissen nicht, ob die Urheberin dieser "fundierten" Analyse, Frau T., sich immer noch vor Lachen kaum einkriegt (*lol* = Netzjargon und bedeutet Laughing out Loud), aber rückblickend irritiert mich ihre unbeholfen formulierte Aussage über ein Rezept, das ich dem Kochbuch eines aus dem Libanon stammenden Kochs entnommen hatte, doch sehr. Wer weiß, vielleicht hat die Dame ja selbst ein paar Jahre im Libanon oder in einem anderen Land des Nahen Ostens gelebt. Gerne hätte sie uns ja in einer sachlichen Stellungnahme ein paar Geheimnisse der orientalischen Küche verraten können, denn für konstruktive Kritik habe ich immer ein offenes Ohr. Aber vielleicht wollte oder konnte sie sich nicht richtig in sachlicher Weise ausdrücken - oder war es etwa doch nur Häme gepaart mit Langeweile vor dem Bildschirm? Auch das werden wir wohl nie erfahren.
Dieses eine Mal entschuldige ich mich für mein heutiges Pastagericht schon einmal im Voraus: Nein, das folgende Rezept ist nicht authentisch! Da stimmt schon mal die Pastasorte nicht. Für dieses Gericht nimmt man in der Regel Spaghetti. Punkt. Keinesfalls Pasta all'uova - Eierpasta. Ausrufezeichen! Linguine, die ich hier verwende, gehören - in der Regel - nicht zur Kategorie Pasta all'uova. Aber bei hausgemachter Pasta lässt sich Teig mit Eier einfach besser und mit weniger Kraftaufwand verarbeiten. Und dann die Peperoncini! Da schmuggele ich die scharfen Gesellen doch einfach in den Pastateig - unerhört!
Das ist eben meine Interpretation eines ebenso einfachen wie genialen Klassikers, und wenn jetzt Frau T. wieder etwas zu meckern hat, dann bekommt sie eine extra scharfe Portion davon serviert - *LOL*!
Zutaten
(für 2 Personen)
150 g Mehl, gesiebt
50 g Hartzweizengrieß
2 Eier
2 Tl Chilipüree (Fertigprodukt)
Salz
etwas Olivenöl extra vergine
Aus den Zutaten nach meinem Grundrezept einen Pastateig herstellen.
Nach der Ruhezeit die Pasta bis auf Stufe 6 ausrollen und dann durch den Bigoli-Aufsatz pressen.
Die Linguine eine Minute im kochendem Salzwasser kochen. Sie müssen unbedingt 'al dente' bleiben.
2 Knoblauchzehen
2 Chilischoten (Peperoncini)
Olivenöl extra vergine
glatte Petersilie
Salz
Reichlich Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die geschälten und angedrückten Knoblauchzehen darin anschwitzen. Wenn sie leicht Farbe annehmen, die Hitze zurückdrehen und die in feine Ringe geschnittenen Chilischoten in das Öl geben und eine Minute lang darin erhitzen.
Den Knoblauch entfernen.
Die Linguine in die Pfanne geben und vorsichtig darin erhitzen, eventuell noch etwas von dem Pastakochwasser dazugeben. Mit Salz abschmecken und mit der grob gehackten Petersilie bestreuen.
Ein einfaches, genial gutes Gericht, bei dem man trotzdem sehr viel falsch machen kann.
Das Olivenöl muss von hervorragender Qualität sein und darf nicht zu stark und lange erhitzt werden. Und dann der Knoblauch! Wie oft habe ich erlebt, dass der Knoblauch sich vollkommen verbrannt noch unter der Pasta versteckte - ein Unding! Der Knoblauch sollte nur sein Aroma abgeben (in Italien liebt man keine Knoblauchfahnen!); verbrannter Knoblauch schmeckt bitter und ruiniert, wie auch schlechtes Olivenöl, das ganze Gericht.
♥♥♥
Un abbraccio
Ariane
bitte nicht veerrückt machen lassen und versuchen sich nicht zu ärgern. Wenn hier nichts mehr geht Spaghetti mit Knoblauch un d peperoni geht immer
AntwortenLöschenSpaghetti und auch Knoblauch sowie gutes Olivenöl gehören sowieso zu meiner Grundausstattung. Nach einem Teller Pasta sieht die Welt dann gleich wieder ganz anders aus. :-)
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Ariane
Liebe Ariane,
AntwortenLöschenich weiß, dass ich sie lieben würde, Deine Linguine al peperoncino... ein richtiges Seelenfutter. Und die Kritiken gelangweilter Frustrierter lassen uns doch inzwischen kalt!!! Ärgere Dich nur nicht.
Herzliche Grüße, Kebo
Manchmal brauche ich richtig Scharfes, liebe Kebo. Das ist wie ein kulinarischer Punchingball. :-)
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Ariane
Liebe Ariane
AntwortenLöschenEs gibt halt immer Neider, aber die kann dir ja egal sein!
Du machst das super und ich liebe deinen Blog. Erinnert mich immer an meine Heimat Salerno. Vielleicht kennst du den Ort ja.
Liebe Grüsse aus der Schweiz
Diana
Danke, liebe Diana! :-) Ja, Salerno kenne ich, leider ist es schon ein paar Jahre her, dass ich zuletzt dort war. Von dort aus haben wir die großartige Tempelanlage von Paestum besichtigt. Ich glaube, ich muss mal wieder hin...
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Ariane
Liebe Ariane,
AntwortenLöschenden Neid der *Besitzlosen* sollten wir nur nicht überbewerten. Das Netz ist ja so schön anonym und man selbst braucht sich gar nicht darzustellen.
Ich lasse mich weiterhin von Deinen Rezepten, Geschichten und besonders schönen Fotos inspirieren.
Fühle Dich umarmt von Biggi
Danke, liebe Biggi! :-) Umso mehr freue ich mich über Deine Besuche auf meiner Seite. :-) Immer wieder! :-)
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Ariane
Wie ungemein "guad" dies wieder ausschaut - zu gern hätt ich jetzt einen Teller voll davon!!!
AntwortenLöschenGruß Doris
Leider ist ja mittlerweile alles aufgefuttert. :-) Aber Dir würde ich nochmal ein Tellerchen davon zubereiten! :-)
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Ariane
Chilipaste in den teig, super Idee! Ich hab noch einiges an Sambal Oelek....
AntwortenLöschenDamit geht das sicher prima. Viel Spaß beim Pastabasteln! :-)
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Ariane