Donnerstag, 5. November 2015

Immer wieder donnerstags: Gnocchi alla Romana



Sie scheinen ein wenig von den Speisekarten verschwunden zu sein, die Gnocchi alla Romana. Vielleicht aber gehe ich auch nur zu selten an einem Donnerstag essen. An diesem Tag, der noch nicht ganz zum Wochenende gehört, irgendwie weder "Fisch noch Fleisch" ist, könnte ich wahrscheinlich dieses römische Traditionsgericht auf der Tageskarte einer urigen Osteria lesen. Denn der Donnerstag ist nach römischen Essens-Gepflogenheiten der Gnocchi-Tag: "Giovedì gnocchi, Venerdì pesce, Sabato trippa" (am Donnerstag Gnocchi, am Freitag Fisch, am Samstag Kutteln), so sagt man hier. Von allen kulinarischen Regeln, die die Ewige Stadt irgendwann einmal aufgestellt hat, wäre mir die Gnocchi-Pflicht die liebste, würde ich sie denn brav in jeder Woche befolgen. Fisch esse ich sowieso nicht, und mit Kutteln kann ich mich auch nicht anfreunden.




Ein urrömisches Gericht also, auch wenn die Zutaten doch eher nach Norditalien, genauer auf die Region Piemont, verweisen: Butter und Parmigiano. Obwohl die Gnocchi auch der "Arme-Leute-Küche" zugerechnet werden dürfen, ist die üppige Verwendung der für das Mittelitalien vergangener Jahrzehnte doch eher teuren Zutaten etwas verwirrend.
Die Zweifel an der Herkunft dieses Gerichts bleiben also, dass die Gnocchi alla Romana aber zu den typischsten und beliebtesten römischen Gerichten gehören, daran wird niemand mehr zweifeln, der sie einmal gekostet hat.



Zutaten
(für 4 Personen)

3/4 L Milch
etwas Salz
frisch geriebene Muskatnuss
200 g Hartweizengrieß
100 g Parmigiano Reggiano, frisch gerieben
2 Eigelb, mit einem El Milch verquirlt
100 g Butter + Butter für die Form

Milch mit dem Salz, etwas geriebener Muskatnuss und einem Stück Butter zum Kochen bringen. Unter ständigem Rühren mit einem Schneebesen den Grieß nach und nach einrieseln lassen. Dann mit einem Hölzlöffel für einige Minuten kräftig weiterrühren; die Masse löst sich dabei etwas vom Topfboden, fast wie bei einem Brandteig. Die in vielen Rezepten angegebenen 15-20 Minuten kann man nach meiner Erfahrung getrost vergessen, denn der Grießbrei ist schon nach wenigen Minuten bereit zur Weiterverarbeitung.
Den Topf vom Herd nehmen und mit Hilfe eines elektrischen Handrührgeräts einen weiteren El Butter, zwei mit wenig Milch verquirlte Eigelbe sowie drei El Parmigiano einarbeiten.
Die Masse nun auf eine kalt abgespülte Porzellan- oder Marmorplatte häufen und mit Hilfe eines angefeuchteten Spatels ungefähr einen Zentimeter dick verstreichen.
Grieß vollständig abkühlen lassen.





Den Backofen auf  200 Grad (Ober- und Unterhitze) vorheizen und eine flache feuerfeste Form mit Butter ausstreichen.
Mit einem Glas oder einem Servierring Kreise aus der Grießmasse ausstechen und diese dachziegelartig in die Form schichten.
Die Gnocchi mit dem restlichen Parmigiano bestreuen, die verbliebene Butter zerlassen und darübergießen.
Im Backofen etwa 20 Minuten überbacken, bis die Gnocchi eine schöne, goldbraune Kruste aufweisen.






♥♥♥
Un abbraccio
Ariane

17 Kommentare:

  1. Nomnomnom, sehen die köstlich aus! Die wollte ich schon seit Ewigkeiten mal ausprobieren. :)

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    1. Oh ja, das sind sie. Köstlich und seeeehhhhr üppig. :-)
      Saluti
      Ariane

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  2. Köstlich sieht diese Speise aus, mir läuft das Wasser im Mund zusammen. Muß ich demnächst mal versuchen nachzukochen - danke fürs Rezept; ich freue mich schon drauf :-)

    Viele Grüße
    Elena

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    1. Dann viel Freude beim Nachkochen und Genießen! :-)
      Saluti
      Ariane

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  3. Gut, dass ich gerade schon gegessen habe, sonst hätte ich jetzt ein ganz großes Problem :D Habe noch nie Gnocci selber gemacht, esse sie aber unheimlich gerne :-) Das Rezept schreit quasi danach ausprobiert zu werden! Vielen Dank dafür - bella italia in St. Martin im Passeiertal :-) Liebe Grüße, Hannah :-)

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    1. Ja, da sollte man vorher möglichst nichts gegessen haben. :-)
      Ganz liebe Grüße zurück!
      Saluti
      Ariane

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  4. Diese römischen Gnocchi kannte ich bisher noch garnicht - und es hört sich so super einfach an! Die werde ich unbedingt mal ausprobieren.

    Liebe Grüße,
    Katha

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  5. Hmmmmmmm - allerdings dürfte ich diese Gnocchi dem besten aller Ehemänner einfach so pur nicht vorsetzen, sondern müsste sie quasi als Beilage (wie Gratin) zu einem Stückchen Fleisch mit Sauce servieren. Dann natürlich nur eine kleine Portion davon, damit die Angelegenheit kalorienmäßig nicht zu sehr ausufern würde. Das muss ich mir mal durch den Kopf gehen lassen, lecker genug sehen die Gnocchi jedenfalls aus...

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    1. Irgendwie ist mein Gruß abhanden gekommen, was ich hiermit nachhole.

      Saluti dall'est da
      Elvira

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    2. Aber wenn es danach noch etwas gibt - und dann mache ich mir bei Dir keine Sorgen -, wird der Gute doch sicher satt! :-)
      Saluti
      Ariane

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    3. Das hat weniger mit dem Sattwerden als mit dem Gericht selber zu tun - so pur wären diese Gnocchi für Don A. irgendwie kein "richtiges" Essen, die Geschmäcker sind halt verschieden...
      Saluti
      Elvira

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    4. Bereite ihm dazu ein Spezzatino zu - ich schwöre Dir, er wird Dir den Teller abschlecken. :-)
      Saluti
      Ariane

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  6. Hallo Ariane,endlich einmal gnocchi, die nicht so aussehen und dazu sooo einfach !!!
    Wird kurzfristig ausprobiert nach all den Schlemmereien im letzten Monat. :-)

    LG Biggi

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    1. Naja, nach den Schlemmereien.... diese römischen Gnocchi sind ganz schön reichhaltig. :-) Aber freut mich, wenn Du dieses traditionelle Rezept ausprobieren möchtest. Ich hätte auch noch Haselnussgnocchi im Angebot :-) http://tradolceedamaro.blogspot.it/2014/11/schmeckt-nicht-nur-am-donnerstag.html

      Saluti
      Ariane

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    2. Ariane, nicht nur donnerstags. Ich habe sie heute gemacht und dazu gabs einen Feldsalat mit Granatapfelkernen. Eine wunderbare Kombination. Habe für uns das halbe Rezept gemacht und selbst mein Mann, der gnocchi nicht zu seinen Favoriten zählt, war begeistert. Die könntest du öfter machen, war sein Kommentar. Daher kommt dieses Rezept in meinen speziellen Ordner *Ariane*.
      LG Biggi

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    3. Ach, wie schön! Das freut mich sehr, liebe Biggi!:-)
      Saluti
      Ariane



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