Selbst habe ich es ja nicht so mit dem Karneval, dafür drücke mir aber zur Zeit meine (höchst verschnupfte) Nase an den Fenstern der Pasticcerie platt. So hat die "fünfte Jahreszeit" doch noch ihr Gutes; das Gebäck, das in diesen Tagen angeboten wird, mag ich sehr. Seltsamerweise fand ich früher die "Fassenacht", wie das in Frankfurt und Umgebung heißt, ganz lustig - vor allem Kostümbälle -, konnte aber mit Hefegebäck nichts anfangen. Heute ist es genau umgekehrt - wobei ich gegen einen stilvollen "Ballo in Maschera" nichts einzuwenden hätte.
In Rom gibt es zur Zeit wieder die wunderbaren, mit Ricotta gefüllten Castagnole und vor allem knusprige Chiacchiere. Die Rezepte (und Geschichten) dazu findet Ihr bei mir hier und hier.
So braucht Ihr deswegen nicht nach Rom zu reisen; holt Euch den römischen Karneval, der einst bessere Zeiten gesehen hat, einfach nach Hause.
In Italien hat jede Region ihr ganz spezielles Karnevalsgebäck. Aus den Marken, genauer aus der Gegend um Ancona, kommen diese frittierten und nach Orangen duftenden Schneckchen; wir sind ja mitten in der Hauptsaison für diese Zitrusfrüchte. Diese Arancini sind übrigens nicht zu verwechseln mit den frittierten Reisbällchen aus Sizilien; die Bezeichnung bezieht sich allein auf den mit Orangenschale parfümierten Zucker, der diesem Gebäck das frische Aroma verleiht.
Zutaten
- 380 g Mehl, gesiebt, plus Mehl zum Verarbeiten
- 1 Ei
- 3 unbehandelte Orangen, der Abrieb davon
- 200 g Zucker + Zucker zum Wenden
- 1 P. Vanillezucker
- 150 ml Milch
- 16 g frische Hefe
- 40 g weiche Butter
- 1 Ei
- 1 l Erdnussöl
Die Milch lauwarm erwärmen und die Hefe darin auflösen.
Das Mehl in eine Schüssel sieben, eine Mulde hineindrücken und die Hefemilch zugießen. Mit einer Gabel mit dem Mehl verrühren, dabei das Ei, 80 g Zucker und den Vanillezucker dazugeben.
Nun entweder mit den Händen oder mit der Küchenmaschine zu einem glatten Hefeteig verarbeiten, dabei nach und nach die weiche Butter in Flöckchen unterarbeiten.
Den Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben und nochmals durchkneten. Dann in eine Schüssel geben und diese abgedeckt an einen warmen Ort stellen. Den Teig ungefähr eine Stunde gehenlassen.
In der Zwischenzeit die Orangen heiß abwaschen und die Schale abreiben. Mit den restlichen Zucker (120 g) vermischen.
Den Teig auf der bemehlten Arbeitsfläche ca. 1/2 Zentimeter dick ausrollen und mit dem Orangenzucker bestreuen. Von der langen Seite her aufrollen und in 1 Zentimeter dicke Scheiben schneiden.
Das Öl in einem Topf erhitzen und die Teigscheiben portionsweise frittieren, dabei mindestens einmal wenden. Auf einen mit Backpapier ausgelegten Teller legen (Küchenpapier klebt durch den Zucker an).
Abgekühlt in Zucker wenden.
♥♥♥
Un abbraccio
Ariane
Die sehen köstlich aus! Ich drück mich nur immer vorm Frittieren ... Eigentlich mehr wegen des Aufwands, geklappt hat es sonst bisher immer. Vielleicht kann ich mich doch mal durchringen, die sehen einfach zu gut aus!!!
AntwortenLöschenOh, das kenne ich! Jahrelang hatte ich fast Angst davor; immerhin arbeitet man mit sehr heißem Fett. Ich bin noch immer vorsichtig, habe eine Löschdecke in den Nähe. Erst kürzlich hatte eine Bekannte einen schlimmen Unfall, als das Fett in einer kleinen Fontäne herausspritzte - mit üblen Verbrennungen. Ich lasse es auch nie zu heiß werden.
LöschenAber so ein Ergebnis wie hier bei den Arancini macht immer Spaß!
Saluti
Ariane