Samstag, 23. Oktober 2021

Ein Antipasto für die Feigensaison: Sformatino di parmigiano con composta di fichi

Sformatino di parmigiano con composta di fichi

Wenn ich zufällig an einem italienischen Ristorante vorbeikomme, siegt immer die Neugier. Dann muss ich natürlich einen kurzen Blick auf die Speisekarte werfen. Und jedes Mal frage ich mich: Warum sieht es bei den Antipasti so düster aus? Zudem scheint sich im deutschsprachigen Raum die Vorstellung verankert zu haben, dass ein Antipasto gleichzusetzen sei mit gegrilltem oder eingelegtem Gemüses plus ein paar Schinkenscheiben, Oliven, etwas Mozzarella und ein paar Grissini. Dann noch Insalata mista sowie Vitello Tonnato - und das Kapitel italienische Vorspeisen ist damit bei vielen Gastronomen in Deutschland abgehakt. Sie sind damit kulinarisch nicht hinausgekommen über das Italien der achtziger Jahre. An anderer Stelle hatte ich schon mal berichtet, was ein Antipasto auch sein kann, vor allem in Italien selbst, nämlich ein feines, kleines Gericht. Wo sind sie, die kulinarischen Botschafter Italiens, die die große Chance hätten, der Welt zu zeigen, dass die Küche ihrer Heimat nicht nur banal sein muss. Denn auch Einfaches muss nicht banal sein. Wenige gute Zutaten genügen auch hier, aber die sollte man nicht einfach nur nebeneinander auf den Teller legen. 



Positiv überrascht bin ich aber von den Wochenmärkten in meiner Umgebung. Dort habe ich auch diese wunderbaren Feigen entdeckt, aus denen ich den Kompott zubereitet habe. So schöne Feigen hatte ich selbst auf dem Campo de' fiori nur selten gesehen. Diese ganz leicht pikante Composta di fichi passt wunderbar zu Käse und macht der von mir so geliebten Marmellata di cipolla di Tropea durchaus Konkurrenz. Nicht zu verwechseln ist dieser Feigenkompott mit der Konfitüre aus Kaktusfeigen, die ebenfalls gut zu Käse passt. Aber diese Arbeit tue ich mir so schnell nicht mehr an. Auch habe ich die Fichi d'India hier auch noch nirgends gesehen. Alle drei hier genannten Konfitüren, zusammen mit einem Schälchen aromatischen Honig, sind übrigens die I-Tüpfelchen auf jeder Käseplatte. 






Käse, nämlich ein frisch geriebener und nicht zu gereifter Parmigiano Reggiano, ist die Grundzutat für diesen Sformatino. Diese kleinen, im Wasserbad gestockten Aufläufe werden in Italien auch als Flan bezeichnet. Gemüse alle Art kann dabei verarbeitet werden. Neben einem Flan aus Artischocken ist der mit Parmigiano mein Favorit.





Zutaten und Zubereitung
(für sechs Personen)


Composta di fichi
  • 8-9 Feigen
  • 60 g brauner Zucker
  • 30 ml Aceto Balsamico
  • 1 Prise Salz
  • 1 Chilischote

Drei Feigen zur Seite legen.
Die übrigen Feigen schälen und zusammen mit allen Zutaten in einen Mixer geben und fein pürieren.
Das Feigenpüree in einen Topf geben und bei kleiner Hitze eine Stunde lang köcheln lassen. Kurz vor Ende eine Feige schälen, in feine Würfelchen schneiden und zum Kompott geben.



Sformatini
  • 200 g Parmigino Reggiano, frisch gerieben
  • 3 Eier
  • 120 ml süße Sahne
  • 120 ml Milch
  • Salz, frisch geriebener Pfeffer
  • frisch geriebene Muskatnuss
  • Butter für die Förmchen

Den Backofen auf 180 Grad (Ober- und Unterhitze) vorheizen. 6 feuerfeste Förmchen à 100 ml mit Butter ausfetten und in eine Auflaufform oder auf das Backblech stellen.

Alle Zutaten in einem Standmixer aufschlagen und mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen. 
Die flüssige Masse in den Förmchen verteilen. Heißes Wasser auf das Blech gießen und die Sformatini für ca. 25-30 Minuten in den Ofen geben.
Nach dieser Zeit die Förmchen aus dem Ofen nehmen, etwas abkühlen lassen und dann auf die Teller stürzen. Mit dem Kompott, den restlichen geviertelten Feigen und den Parmesantaler anrichten. 

Parmesantaler

Für den Parmesantaler fein geriebenen Parmigiano mit Hilfe eine Ausstechrings auf das mit Backpapier ausgelegte Backblech streuen und im vorgeheizten Ofen (180 Grad) ca. 8 Minuten backen. Abkühlen lassen und vorsichtig vom Papier heben.









11 Kommentare:

  1. Liebe Ariane, wie schaut das lecker aus. Eine super tolle Idee, die ich unbedingt ausprobieren muss.
    Leider ist es wirklich so, dass in der Gastronomie die italienischen Antipasti meistens mit denselben 5 Standardgerichten abgehackt werden, so als gäbe es nichts anderes. Leider!!!
    Vielen Dank für deine schönen Rezepte.
    Liebe Grüße von Irmi

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    1. Danke, liebe Irmi! <3
      Ich hoffe, Du findest weiterhin viele anregende Ideen!

      Saluti
      Ariane

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  2. Liebe Ariane,
    ein wunderbares Antipasto, das ich unbedingt einmal ausprobieren werde.
    Mein Feigenbaum trägt in diesem Jahr sooo viele Feigen und deshalb kommt Dein Rezept in den Spezialordner für unsere Kochevents mit Freunden.

    LG Biggi

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    1. Wie wunderbar, liebe Biggi! Vielleicht sollte ich auch noch ein Feigenbäumchen pflanzen. Das Rezept eignet sich bestens für ein Essen mit Freunden, denn es lässt sich auch gut vorbereiten. Den Kompott kann man am Vortag kochen, und die Zutaten für die Sformatini sind auch schnell zusammengerührt.

      Saluti
      Ariane

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  3. Hallo Ariane,
    wenigstens bieten die Märkte hier einiges, und internationale Küche kriegst Du hierzulande auch, z.B. asiatische Lebensmittel.
    Warum die meisten italienischen Restaurants hierzulande die 1980er nicht hinter sich gelassen haben, verstehe ich auch nicht. Wahrscheinlich wollen die Kunden das?!
    Dein Antipasto gefällt mir jedenfalls ausgesprochen gut, die Kombination zergeht mir gerade in Gedanken auf der Zunge.
    Liebe Grüße
    Barbara

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  4. Die Wochenmärkte haben wirklich ein schönes Angebot an saisonalem und regionalem Obst und Gemüse. Ja, und nun muss ich auch nicht mehr stundenlang nach den vermeintlich "exotischen" Lebensmitteln suchen.
    Nach wie vor vermisse ich dennoch so einiges. Aber zu Hause wird weiterhin vorwiegend italienisch gekocht. :-)

    Saluti
    Ariane

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  5. Was für ein tolles Rezept!! ❤️❤️

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  6. Complimenti.....werd ich probieren

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  7. Satanarchäolügenialkohöllisch verführerisch und inspirierend! Danke dafür! Und fantastisch fotografiert zudem.

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