Wenn ich zufällig an einem italienischen Ristorante vorbeikomme, siegt immer die Neugier. Dann muss ich natürlich einen kurzen Blick auf die Speisekarte werfen. Und jedes Mal frage ich mich: Warum sieht es bei den Antipasti so düster aus? Zudem scheint sich im deutschsprachigen Raum die Vorstellung verankert zu haben, dass ein Antipasto gleichzusetzen sei mit gegrilltem oder eingelegtem Gemüses plus ein paar Schinkenscheiben, Oliven, etwas Mozzarella und ein paar Grissini. Dann noch Insalata mista sowie Vitello Tonnato - und das Kapitel italienische Vorspeisen ist damit bei vielen Gastronomen in Deutschland abgehakt. Sie sind damit kulinarisch nicht hinausgekommen über das Italien der achtziger Jahre. An anderer Stelle hatte ich schon mal berichtet, was ein Antipasto auch sein kann, vor allem in Italien selbst, nämlich ein feines, kleines Gericht. Wo sind sie, die kulinarischen Botschafter Italiens, die die große Chance hätten, der Welt zu zeigen, dass die Küche ihrer Heimat nicht nur banal sein muss. Denn auch Einfaches muss nicht banal sein. Wenige gute Zutaten genügen auch hier, aber die sollte man nicht einfach nur nebeneinander auf den Teller legen.
Positiv überrascht bin ich aber von den Wochenmärkten in meiner Umgebung. Dort habe ich auch diese wunderbaren Feigen entdeckt, aus denen ich den Kompott zubereitet habe. So schöne Feigen hatte ich selbst auf dem Campo de' fiori nur selten gesehen. Diese ganz leicht pikante Composta di fichi passt wunderbar zu Käse und macht der von mir so geliebten Marmellata di cipolla di Tropea durchaus Konkurrenz. Nicht zu verwechseln ist dieser Feigenkompott mit der Konfitüre aus Kaktusfeigen, die ebenfalls gut zu Käse passt. Aber diese Arbeit tue ich mir so schnell nicht mehr an. Auch habe ich die Fichi d'India hier auch noch nirgends gesehen. Alle drei hier genannten Konfitüren, zusammen mit einem Schälchen aromatischen Honig, sind übrigens die I-Tüpfelchen auf jeder Käseplatte.
Käse, nämlich ein frisch geriebener und nicht zu gereifter Parmigiano Reggiano, ist die Grundzutat für diesen Sformatino. Diese kleinen, im Wasserbad gestockten Aufläufe werden in Italien auch als Flan bezeichnet. Gemüse alle Art kann dabei verarbeitet werden. Neben einem Flan aus Artischocken ist der mit Parmigiano mein Favorit.
- 8-9 Feigen
- 60 g brauner Zucker
- 30 ml Aceto Balsamico
- 1 Prise Salz
- 1 Chilischote
- 200 g Parmigino Reggiano, frisch gerieben
- 3 Eier
- 120 ml süße Sahne
- 120 ml Milch
- Salz, frisch geriebener Pfeffer
- frisch geriebene Muskatnuss
- Butter für die Förmchen
Liebe Ariane, wie schaut das lecker aus. Eine super tolle Idee, die ich unbedingt ausprobieren muss.
AntwortenLöschenLeider ist es wirklich so, dass in der Gastronomie die italienischen Antipasti meistens mit denselben 5 Standardgerichten abgehackt werden, so als gäbe es nichts anderes. Leider!!!
Vielen Dank für deine schönen Rezepte.
Liebe Grüße von Irmi
Danke, liebe Irmi! <3
LöschenIch hoffe, Du findest weiterhin viele anregende Ideen!
Saluti
Ariane
Liebe Ariane,
AntwortenLöschenein wunderbares Antipasto, das ich unbedingt einmal ausprobieren werde.
Mein Feigenbaum trägt in diesem Jahr sooo viele Feigen und deshalb kommt Dein Rezept in den Spezialordner für unsere Kochevents mit Freunden.
LG Biggi
Wie wunderbar, liebe Biggi! Vielleicht sollte ich auch noch ein Feigenbäumchen pflanzen. Das Rezept eignet sich bestens für ein Essen mit Freunden, denn es lässt sich auch gut vorbereiten. Den Kompott kann man am Vortag kochen, und die Zutaten für die Sformatini sind auch schnell zusammengerührt.
LöschenSaluti
Ariane
Hallo Ariane,
AntwortenLöschenwenigstens bieten die Märkte hier einiges, und internationale Küche kriegst Du hierzulande auch, z.B. asiatische Lebensmittel.
Warum die meisten italienischen Restaurants hierzulande die 1980er nicht hinter sich gelassen haben, verstehe ich auch nicht. Wahrscheinlich wollen die Kunden das?!
Dein Antipasto gefällt mir jedenfalls ausgesprochen gut, die Kombination zergeht mir gerade in Gedanken auf der Zunge.
Liebe Grüße
Barbara
Die Wochenmärkte haben wirklich ein schönes Angebot an saisonalem und regionalem Obst und Gemüse. Ja, und nun muss ich auch nicht mehr stundenlang nach den vermeintlich "exotischen" Lebensmitteln suchen.
AntwortenLöschenNach wie vor vermisse ich dennoch so einiges. Aber zu Hause wird weiterhin vorwiegend italienisch gekocht. :-)
Saluti
Ariane
Was für ein tolles Rezept!! ❤️❤️
AntwortenLöschenDanke, das freut die Köchin sehr! <3
LöschenSaluti
Ariane
Complimenti.....werd ich probieren
AntwortenLöschenGrazie!
LöschenSaluti
Ariane
Satanarchäolügenialkohöllisch verführerisch und inspirierend! Danke dafür! Und fantastisch fotografiert zudem.
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