Samstag, 11. Dezember 2021

Zur Weihnachtszeit von Capri träumen - mit Caprilù



Spätestens wenn ich mich bei einem meiner unzähligen Besuche auf Capri der Gelateria Buonocore näherte, wusste ich: Jetzt bin ich wieder richtig auf der Insel angekommen! Es war der unverwechselbare vanillige Duft aus diesem kleinen Laden, der für mich mit diesem Traumziel verbunden bleibt. Die legendäre Pasticceria ist einfach zu finden: Immer der Nase nach! Wenn man sich von der Piazzetta kommend in Richtung des Luxushotels Quisisana vorarbeitet, in dieser engen, abschüssigen Gasse zwischen all den Koffer hinter sich herziehenden Touristen und elektrischen Gepäckwägelchen, lassen die Aromen der frisch gebackenen Eiswaffeln und der feinen Pasticcini vor dem Laden innehalten. Stets bildet sich dort in dem ganzen Trubel eine Menschenmenge, die die Auslagen bewundert, wo aufgetürmt auf großen Servierplatten die feinen Biscotti und Pasticcini präsentiert werden. Darunter die Spezialität der Gelateria: die berühmten Caprilù!





Caprilù gehören nicht zum klassischen Weihnachtsgebäck Italiens, sondern sind eine Spezialität der Insel, die keine Saison kennt. Sie schmecken unter der heißen Sonne Süditaliens in Urlaubsstimmung genauso gut wie bei Schmuddelwetter und Vorweihnachtsstress. Ja, ich würde sogar behaupten, dass sie beides vergessen lassen. 



Das Originalrezept soll angeblich nie verraten worden sein; es bleibt geheim, auch wenn unzählige Rezepte kursieren. Aber ein Bissen offenbart sogleich die Hauptzutat neben den Mandeln: Zitronen - wie könnte es auch anders sein in einer Gegend, in der die Zitrone geradezu symbolhaft ist. Saft, Abrieb und Limoncello verleihen den Biscotti erst ihr typisches Aroma. Das unterscheidet diese Plätzchen von einem anderen Weihnachtsgebäck auf der Basis von Mandeln, den Ricciarelli. Im Gegensatz zu dieser Weihnachtsspezialität aus Siena kommen die Caprilù allerdings ohne Mehl aus, so dass auch an Zöliakie leidende Süßschnäbel nicht ganz auf Plätzchen verzichten müssen. Dazu sollte aber dann auch glutenfreies Backpulver verwendet werden - oder man lässt es wie bei einigen Rezepten ganz weg. 

Und jetzt macht es Euch gemütlich, greift zu und träumt von Capri!




Zutaten und Zubereitung
(für ein Backblech)


  • 250 g geschälte Mandeln
  • 150 g Zucker
  • 5 g Backpulver
  • 3 El Limoncello, möglichst selbstgemacht
  • ca. 30 g Eiweiß (1 Eiweiß)
  • Abrieb einer unbehandelten Zitronen
  • Saft einer halben Zitrone
  • Zucker und Puderzucker zum Wälzen


Den Backofen auf 170 Grad (Ober- und Unterhitze) vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen.

Die Mandeln portionsweise jeweils mit etwas Zucker fein mahlen.

Die Mandelzuckermischung mit dem Backpulver, Zitronensaft, Abrieb, Limoncello und Eiweiß verkneten. Sollte der Teig noch zu klebrig sein, noch zusätzlich mit Zucker gemahlene Mandeln einarbeiten. 

Aus der Masse kleine Kugeln rollen und diese etwas länglich formen (wie kleine Brote). 
Die Teilchen erst in Zucker und dann in Puderzucker wälzen und auf das Backblech setzten.

Im Ofen ca. 15-20 Minuten backen.






Gourmettipp: 
Gelateria Buonocore
Via Vittorio Emanuele, 35
Capri









16 Kommentare:

  1. Mmmmmmmm!
    Bitte eine Frage, liebe Ariane: wie viel Zucker soll beim Mahlen der Mandeln genommen werden?
    Und Du meinst, es wäre empfehlenswert zuerst Staub- und dann Puderzucker zum Wälzen zu verwenden?

    Leider war ich noch nie auf Capri - aber vielleicht wird`s noch was in den nächsten Jahren?
    Auf alle Fälle danke für dieses Rezept und die anregenden Bilder

    GLG Elena

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    1. Hallo Elena,

      die 250 g Mandeln mit 150 g Zucker zusammen vermahlen. Ich schrieb nur portionsweise, da meine Mühle eher klein ist. Das gemeinsame Vermahlen soll angeblich das beim Mahlen der Mandeln austretende Öl aufsaugen.
      Später vor dem Backen - ohne Mengenangaben - etwas normalen Zucker auf einen Teller geben, die Teilchen darin wenden, dann auf einen anderen Teller etwas Puderzucker und wiederum wenden. Man sieht ja, wie viel man braucht. Hängt auch von der Größe der Kugeln ab. (Staubzucker und Puderzucker sind, glaube ich, identisch, da gibt es nur regionale Unterschiede in der Bezeichnung.)

      Saluti
      Ariane

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    2. Dankeschön - genau, klar: das feine Mandelöl soll bestens erhalten bleiben.

      Und Puderzucker ist wohl extra fein gesiebter Staubzucker (zumindest in Österreich..)

      Herzliche Grüße
      Elena

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  2. Liebe Ariane, danke für das Rezept. Ob man auch gemahlene Mandeln nehmen kann ?
    Die sind oft schon blanchiert.
    Übrigens - diesen verführerischen Laden kenne ich auch noch von unserem Urlaub auf Capri vor Jahrzehnten.;-)
    Leider habe ich schon alle 6 Sorten Plätzchen gebacken. Aber einige Eiweiss habe ich noch übrig, und wenn es sooo schnell geht ....

    LG Biggi

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  3. Liebe Ariane,

    leider kommt Dein Tipp genau zwei Wochen zu spät .... vielleicht hätte mir ein Besuch in der Gelateria Buonocore meinen Capri Besuch versüßt, der dank Seekrankheit und einer winterlich verschlafenen Insel irgendwie ganz anderes war als erträumt ....

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    1. Oh, das klingt ja gar nicht schön!

      Falls es Dich tröstet: Ich habe auf Capri schon einige regnerische-kalte Tage im Oktober erlebt, einmal sogar mit Fieber im Bett gelegen.

      Das nächste Mal wird alles besser - gib dieser Insel noch eine Chance. Sie ist wirklich traumhaft!

      Saluti
      Ariane

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  4. Liebe Ariane,

    danke für das tolle Rezept. Sicherlich kann man dafür auch bereits gemahlene Mandeln (natürlich blanchiert) verwenden ?
    Bei unserem letzten Besuch auf Capri vor ca. 10 Jahren haben wir bereits dieses leckere Gebäck genossen.

    LG Biggi

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    1. Liebe Biggi,

      bereits gemahlene Mandeln sind meist etwas trockener, so dass man die sicher verwenden kann. Allerdings tendiere ich dazu, Mandeln oder Nüsse immer frisch zu mahlen. Ich merke dann schon einen Unterschied; das Gebäck schmeckt für mich einfach besser.

      Saluti
      Ariane

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  5. Danke, ich versuche es einmal mit ungemahlenen Bio Mandeln, allerdings geschält.
    Versuch macht klug, ich berichte dann. ;-)

    LG Biggi

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    1. Ja, auf jeden Fall geschälte Mandeln nehmen.

      Saluti
      Ariane

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  6. Capri hab ich vor Jahren nur von der Ferne gesehen...
    Danke für das schöne Rezept! Den Anfang zum Nachbacken habe ich bereits gemacht und gestern einen Limoncello angesetzt. Ich genieße die Kekserl dann eben erst im neuen Jahr :-))
    lg

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    1. Wenn das kein Grund war, mal wieder Limoncello anzusetzen... Auch ich werde die sicher wieder backen - ganz unabhängig von Weihnachten! :-)

      Saluti
      Ariane

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  7. Liebe Ariane,

    es ist vollbracht ! Da ich noch Limoncello hatte und nur die frischen Mandeln kaufen musste, habe ich das Rezept ausprobiert und nicht nur ich war begeistert ! Super - Diese Plätzchen kommen in meine persönliche Hitliste mit auf den vorderen Platz und werden sicherlich auch bei meinen Weihnachtsgästen gut ankommen !

    Ich sage nur - sie könnten das Original aus Capri sein ! :-) Es lohnt sich, sie nachzubacken !

    LG Biggi

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  8. Hier ist Manuela aus Schleswig-Holstein. Schon vom Lesen war ich von diesem Gebäck begeistert, leider kam ich in der Weihnachtszeit nicht zum Backen. Heute, 12.02 2023 überkam es mich und ich habe sie gebacken.
    Sie sind mir etwas auseinander gelaufen, aber der Geschmack ist ja vorzüglich!
    Danke für die tolle Rezept!
    Ich werde es ganz sicher öfters backen!

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    1. Wie schön, liebe Manuela!
      Das freut mich sehr! :-)
      Vielleicht haben Dich diese Plätzchen auch ein wenig in den Süden gebeamt! Sie sind ja auch nicht an die Weihnachtszeit gebunden.
      Ich glaube, ich muss sie auch mal wieder backen!

      Saluti
      Ariane

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