Für eine Einladung heute Abend möchte ich etwas Selbstgebackenes für die Gastgeber mitbringen. Muffins oder Cupecakes eignen sich als kulinarisches Mitbringsel immer besonders gut, sind praktisch zu transportieren, und die Gastgeber müssen nicht extra noch Tortenplatten hervorkramen oder die mitgebrachte Unterlage vor dem Abschied noch schnell spülen.
Auf der Frankfurter Buchmesse hatte ich vor Jahren ein Buch über Cupcakes entdeckt und - ich kann da einfach nicht widerstehen - gleich erworben. In meinem Bücherregal geriet es dann erst einmal in Vergessenheit (angesichts meiner aktuellen Erfahrung denke ich: zu Recht!), heute aber blätterte ich wieder einmal darin, angetan von den hübschen Fotos, und entschied mich spontan für die Lemon-Cupcakes. Ein einfaches Rezept, schnell gemacht, also rasch die Zutaten am Vormittag gekauft (hoch erfreut, dass es mal wieder Buttermilch im Bio-Lädchen gab), nach Hause geeilt und die Rührschüssel aus dem Schrank geholt.
"Ergibt 12 normal große (12er-Muffinblech) oder 50 Minicupcakes", stand da zu lesen. Bestens, dachte ich, und kramte mein 12er-Muffinblech hervor. Etwas stutzig wurde ich dann doch bei der Mehlmenge: 100 g...
Beim Einfüllen dann die erste unschöne Überraschung: Anstelle von 12 Cakes wurden es gerade mal 7! Ich schob das Blech also etwas verzweifelt in den Ofen - bei den angegebenen 150 Grad. Auch das schien mir eine sehr niedrige Temperatur, aber ich wollte mich ja an das Rezept halten.
Das Ergebnis war dann zwar wohlschmeckend - ich opferte für den Test zweifelnd ein Törtchen -, aber doch etwas "sitzengeblieben", und außerdem waren es jetzt nur noch sechs...
Also wieder von vorn angefangen: Noch einmal Teig angerührt und eine zweite Runde gebacken; allerdings bei 160 Grad. Das Ergebnis war dann schon besser (bei einem dritten Versuch - sollte es je dazu kommen - werde ich die Temperatur allerdings noch einmal erhöhen). Muffins backe ich übrigens meist bei mindestens 200 Grad, aber das habe ich mich dann doch nicht bei diesen Törtchen getraut.
Was sich der Rezeptautor (verschweigen wir gnädig seinen Namen) allerdings bei der Verzierung gedacht hatte, kann ich nicht mehr nachvollziehen. Sehr sehr skeptisch aber wagte ich dieses Experiment: Eine unbehandelte Zitrone mit dem Zestenreiser schälen, und die Schale mit einem EL Zucker und einem EL Wasser zehn Minuten köcheln lassen. Dann abkühlen und die Zesten in drei EL Kristallzucker wenden. Also, ich wollte das Ding jetzt durchziehen und opferte meine letzte unbehandelte Zitrone. Ja, Sie ahnen es schon: nach 5 Minuten pappten die Zitronenzesten in dem langsam bräunlich werdenden Zuckersirup am Topfboden an. Die Schilderung des Versuchs - und ein Foto davon -, die klebrigen Schalenteile in Zucker zu wenden, erspare ich dem werten Leser ...
Ich habe die Cupcakes letztlich mit ein paar essbaren getrockneten Kornblumen verziert, die ich einmal aus Deutschland mitgebracht hatte und die bis zum heutigen Tag noch nicht zum Einsatz gekommen waren. Die fertigen Törtchen sehen jetzt gar nicht mal so schlecht aus, obwohl ich sie ganz puristisch in Weiß und Gelb halten wollte.
Hier nun trotz allem das Rezept (ich gebe gleich die doppelte Menge an), denn sie schmecken schön zitronig-saftig, fast wie mit Zitronensaft getränkt. Aber es sind ja auch keine Muffins, die bei mir immer sehr schön aufgehen und einen angenehm lockeren Teig haben. Die Arbeitsabläufe habe ich ebenfalls etwas korrigiert, da mir die Beschreibung zu ungenau war. Und warum muß eigentlich die Butter bei diesem Rezept weich sein, wenn sie eh geschmolzen wird, und warum braucht der Zuckerguss eine ganze Nacht zum Trocknen...
Zutaten (für 14 Cupcakes)
- 120 g Butter
- 6 El Zucker
- 2 Eier
- 160 ml Buttermilch
- 4 El gem. Mandeln
- 200 g Mehl
- 1 Tl Backpulver
- abgeriebene Schale und Saft von 2 Zitronen
- 125 g Puderzucker
- Saft von einer Zitrone
Zubereitung
Den Backofen auf 160-170 Grad (Ober- und Unterhitze) vorheizen.
Ein Muffinblech mit Papierförmchen auslegen. Wenn es nur wie üblich ein 12er-Blech ist, zusätzlich zwei Papierförmchen zusammensetzen und darin die zwei übrigen Cupcakes backen.
Die Butter zerlassen und abkühlen lassen.
Die "trockenen" Zutaten, also das gesiebte Mehl, das Backpulver, Mandeln, Zucker und Zitronenabrieb in einer Schüssel mischen. Buttermilch, Eier und Zitronensaft verquirlen und mit der zerlassenen Butter unter die Mehlmischung rühren.
Die Masse auf die Förmchen verteilen und ca. 25 Minuten backen.
Den Puderzucker mit so viel Zitronensaft verrühren, dass eine sehr dickflüssige Glasur entsteht, und damit die abgekühlten Cupcakes bestreichen.
Nach Belieben verzieren.
♥♥♥
Un abbraccio
Ariane
Trotz der Hindernisse ist Dir aber ein super schönes Cupcake gelungen, das sicherlich bei den Gastgebern gut ankam.
AntwortenLöschenFreut mich, wenn sie Dir gefallen. Und sie gingen wirklich weg "wie warme Semmeln".;-))
LöschenLiebe Grüße
Ariane
Oh ja, das kann ich gut verstehen! Die sehen wirklich lecker aus. :)
LöschenDie werde ich sicher auch noch einmal backen...;-)))
LöschenLiebe Grüße
Ariane
Es sieht zum wegfuttern gut aus ;o)
AntwortenLöschen╔╗.....♥
║═╗aaaaanz viele liebe
╚═╝.╠╣ERZLICHE Grüße in den Sonntag
von Kerstin ☸ڿڰۣ-
Danke, liebe Kerstin, jetzt erst sehe ich Deine lieben Sonntagswünsche. Ich hoffe, Du hattest ein schönes Wochenende!
LöschenLiebe Grüße
Ariane