Oh Mann, war ich sauer! Am allermeisten auf mich selbst! Ich hätte auf mein Bauchgefühl vertrauen sollen, anstatt "blind" einem Rezept zu folgen! Und auf diese Weise landeten 250 g Mehl, drei Eier plus einem Eigelb und 100 g Zucker in der Tonne! Daraus hätten eigentlich feine Ravioli dolci, also süße Ravioli, werden sollen!
Aber der Reihe nach! Nachdem wieder sämtliche Auslagen der römischen Bäckereien vor Schmalzgebackenem strotzen, packte mich auch dieses Jahr wieder die Lust, ein neues Rezept auszuprobieren! Vor einem Jahr berichtete ich ja schon über italienisches Karnevalsgebäck wie Frappe, Fritole oder Castagnole.
Also ein bisschen in alten und neuen italienischen Kochzeitschriften geblättert, ein vielversprechendes Rezept in einem von mir bevorzugten kulinarischen Magazin gefunden (den Namen des "Übeltäters" verschweige ich dieses Mal gnädig), Zutaten gekauft - und ab ging es in die Küche. Beim Zubereiten der Füllung verlief alles noch bestens. Dann wagte ich mich an den Teig. Mir war schon mulmig, als ich das Rezept las: So wenig Mehl - so viele Eier? Wird der nicht zu weich zum Ausrollen?
Er wurde zu weich!
Da half nichts mehr! Einen Moment lang überlegte ich, einfach weiteres Mehl einzuarbeiten, verwarf aber den Gedanken wieder und entsorgte schließlich das Ärgernis, das mich frech aus der Rührschüssel anglotzte! Oh war ich wütend! Dabei hasse ich es, Lebensmittel einfach wegzuwerfen, denn ich habe davor zu viel Respekt!
Die Füllung hatte ich ja bereits, jetzt brauchte ich noch ein neues Mäntelchen für drumherum. Im Web stieß ich schließlich auf weitere Teigrezepte für süße Ravioli, die sich schon gleich viel brauchbarer lasen.
Und so ist es schließlich doch noch etwas geworden mit meinem diesjährigen Karnevalsgebäck!
Zutaten (für ca. 30 Stück)
- 300 g Mehl + Mehl zum Ausrollen
- 50 g kalte Butter in Flöckchen
- 60 g Zucker
- 1 P. Vanillinzucker
- 1 Prise Salz
- 100 ml Milch
- 1 Ei + 1 Eiweiß zum Bestreichen der Teigplatten
Aus den Zutaten einen Mürbeteig kneten, in Folie hüllen und 30 Minuten kaltstellen.
Danach in vier Teile schneiden und diese zu länglichen Bahnen dünn ausrollen (man kann den Teig auch durch die Pastamaschine nudeln).
- 400 g frische Schafsricotta (ersatzweise Ricotta aus Kuhmilch)
- 50 g Zucker
- 60 g dunkle Schokoladentropfen (oder kleingehackte dunkle Schokolade)
- 30 g Mandeln
- 40 g "Cedro Candito" (Schale der Zitronatzitrone oder gewürfeltes Zitronat)
- 1 Prise frisch geriebene Muskatnuss
- 1 L hoch erhitzbares Pflanzenöl, z.B. Erdnussöl
- Puderzucker
Die Mandeln sehr fein mahlen und die Zitronatzitrone fein würfeln (bei Monika von Geschmackssache gibt es ein Rezept, wie man aus diesen großen Zitronen Cedro Candito herstellt, ich habe nur "selbst" gekauft).
Die Ricotta mit dem Zucker cremig rühren, mit Muskatnuss abschmecken und die fein gemahlenen Mandeln, die Schokoladentropfen sowie die Cedro-Würfelchen unterrühren.
Mit einem Teelöffel kleine Häufchen der Füllung in Abständen so auf die Teigplatten setzen, dass eine freie Fläche zum Überschlagen über die gefüllte Seite entsteht. Diese mit Eiweiß bepinseln, über den Teil mit der Füllung schlagen und den Teig rund um die Ricottahäufchen leicht andrücken. Mit einem Teigrädchen Ravioli ausschneiden.
Öl erhitzen und die Ravioli portionsweise goldgelb ausbacken. Danach die Ravioli auf einen mit Küchenpapier belegten Teller setzen.
Nach dem Abkühlen Puderzucker darüber sieben. Dazu passt eine Sauce aus heißen gemischten Beeren.
Un abbraccio
Ariane
Ignorierte Bauchgefühle kenne ich leider nur zu gut.
AntwortenLöschenRezept klingt komisch. Bauch schreit: "Nein!". Hirn antwortet: "Aber ja doch. So steht's geschrieben." Und das Ende der Geschichte: Kompost füttern. Zuerst ärgere ich mich, dann buche ich es in der Rubrik "Unnötige Erfahrungen" ab. Trotzdem schaffe ich es immer wieder, den selben Fehler zu begehen. Manchmal bin ich wirklich blöd, blöd und nochmals blöd. ;-)
Schön, dass es mit deinen Ravioli doch noch geklappt hat.
Am meisten ärgert man sich wirklich über sich selbst! Aber man fragt sich dann auch: Haben die nicht eine Versuchsküche? So ein Rezept muss doch mehrfach ausprobiert werden, bevor man es auf die Menschheit loslässt.
LöschenAber gestern war der Ärger auch wieder bald verraucht... :-)
Saluti
Ariane
Ciao Ariane,
AntwortenLöschenwie lange dauert es noch bis Fasching? Das erleben diese Leckereien doch nie und nimmer! :)
Die Füllung möchte man ja gleich mit der Suppenkelle probieren. :)
Saluti Werner
Fraglich, ob die noch den heutigen Tag überstehen...:-)
LöschenSaluti
Ariane
Lecker!! :)
AntwortenLöschen:-) Das waren sie...;-)
LöschenSaluti
Ariane
So etwas ist mir auch schon ein-zweimal passiert. Ich kann deinen Ärger gut nachvollziehen, so etwas ist immer sehr ärgerlich.
AntwortenLöschenDie Ravioli sehen ganz toll aus!
Irgendwie gehört das auch zu den Küchenerfahrungen dazu. Wäre ja langweilig sonst ;-).
LöschenFreut mich, wenn sie Dir gefallen!
Saluti
Ariane
Hmmmmmm ..... ich liebe Schmalzgebackenes und dann noch mit so einer Füllung - einfach himmlisch!!! :-))))
AntwortenLöschenSalve,
Doris
Ich scheue mich zwar immer ein bisschen vor dem Frittieren, aber es schmeckt schon gut, dieses Schmalzgebackene! :-)
LöschenSaluti
Ariane
Ja, ja der Bauch weiss es meistens besser....
AntwortenLöschenAber das Ergebnis sieht einfach zum anbeissen aus. Selbst der Göga, der gerade zum PC gerufen wurde, steht gerade neben mir und meint sowas könntest du ja auchmal machen, aber ob du das so hinbekommst.....
lg
grimmel
Klar bekommst Du das hin! Da habe ich keinerlei Zweifel!
LöschenSaluti
Ariane
Heute ist bei uns beiden Murkstag - aber Du hast ja dann doch noch etwas schönes hinbekommen! :-)
AntwortenLöschenWie ich schon sagte: Sonst würde es ja langweilig ;-). Aber natürlich könnte ich auf solche Erfahrungen auch verzichten. ;-)
LöschenSaluti
Ariane
P.S. Und heute sehe ich, dass Du auch ein Faschingsevent hast....was mache ich jetzt?
Der Event war bereits letztes Jahr!!!
LöschenIch wollte nur daran erinnern, weil damals so viele tolle Rezepte zusammen gekommen waren und die jetzt wieder aktuell sind.
Oh, da muss ich mal stöbern! Vergangenes Jahr war ich ja noch ein absoluter Bloggerfrischling, und da habe ich wohl einiges übersehen! Kann mich aber doch an den Banner erinnern. Dachte nur, Du rufst wieder zu auf. :-)
LöschenDu hast sie ja noch super hinbekommen. Jedenfalls sehen sie sehr schön aus. Süße Ravioli habe ich ja noch nie gemacht. Die kommen in meine Probierliste. Jedenfalls weiß ich jetzt, dass dieser Teig funktioniert. Danke für das Rezept.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Anna
Dieser Teig lässt sich wirklich toll verarbeiten, auch ausrollen, nur habe ich mich doch nicht getraut, ihn durch die Nudelmaschine zu wälzen. Musste aber auch nicht sein.
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Ariane
Oh mei, ist mir auch schon ein paar Mal passiert...:( Ich ärgere mich immer grün und blau darüber... Die Ravioli sehen ganz toll aus, dad Rezept wird gleich notiert, und ausprobiert :)
AntwortenLöschenLg aus Wien
Tanja
Man darf dann einfach nicht aufgeben, sondern gleich weitemachen - in diesem Fall mit einem neuen Teig! Das baut dann wieder auf :-)!
LöschenSaluti
Ariane
Mich würde die Zeitschrift schon interessieren.....ich bin soooo neugierig ;-)
AntwortenLöschenSchön sind sie geworden, in Deiner Version.
Darf man das? :-) Zur Ehrenrettung muss ich sagen, dass mir besagte Zeitschrift besser gefällt als z.B. La Cucina Italiana, die ich auch immer wieder kaufe, ich schon einiges erfolgreich nachgekocht habe. Also, es war eine Ausgabe von "Sale e pepe", vom Februar 2010. So, jetzt ist es raus...;-)
LöschenSaluti
Ariane