Also dieses Rezept - ich hatte es ja mal wieder geahnt...
Aber von vorne: Auf dem Titelblatt eines italienischen Food-Magazin lachte mich buntes Gemüse an, das dekorativ mit leuchtend weißer Burrata auf einer etwas ungewöhnlichen Basis gebettet worden war. Gemüsekuchen, Quiches oder Tartes liebe ich ja sowieso, und wenn dann noch ein ganz interessanter "Tortenboden" hinzukommt, regt das sofort meinen Nachmach-Reflex an.
Aber, jetzt mal ehrlich: kann man in den Versuchsküchen und in den Redaktionen nicht etwas genauer zu Werk gehen? Warum immer nur diese Schlamperei!
Eine rechteckige Tarteform sollte ausgefüllt werden; in den Ausmaßen von 10 x 26 cm. Für sechs Personen. Da soll mir mal jemand erklären, wie man 230 g gekochten Reis inklusive 70 g Käse und drei verklepperten Eier in eine flache Quicheform von diesen Ausmaßen hineinpressen, einen Rand hochziehen und blindbacken soll.
Meine rechteckige Tarteform war glücklicherweise zehn Zentimeter länger und auch etwas breiter, trotzdem habe ich gequetscht und gepresst, was das Zeug hielt, und mir blieb auch noch ein Löffelchen von der Reismasse übrig. Die Oliven, die kleingehackt unter den Boden kommen sollten, habe ich weggelassen, dafür dürfen sie sich bei mir unversehrt auf der Quiche tummeln. Ein bisschen frischen Thymian dazu könnte auch nicht schaden, dachte ich mir, und das Ergebnis meiner Bastelei möchte ich Euch jetzt nicht vorenthalten.
Zutaten
(für eine rechteckige Quicheform von 36 x 13 cm)
230 g Risotto-Reis (z.B. Arborio)
40 g Parmigiano Reggiano, frisch gerieben
30 g Pecorino Romano, frisch gerieben
3 Eier
etwas Butter für die Form
Hülsenfrüchte und Backpapier zum Blindbacken
1 kleine hellviolette Aubergine
2 Zucchini "Romanesco"
3 Schalotten
100 g Kirschtomaten
Oliven (z.B. Olive Taggiasche)
1 Burrata
ein paar frische Thymianzweige
Salz, frisch gemahlener Pfeffer
Den Backofen auf 180 Grad (Ober- und Unterhitze) vorheizen und die Quicheform mit etwas Butter einfetten.
Den Reis in leicht gesalzenem Wasser noch bissfest kochen (ca. 12 Minuten). Dann abgießen und kalt abbrausen.
Eier verquirlen und den Reis sowie die geriebenen Käsesorten untermischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Reismasse in der Quicheform verteilen, dabei einen kleinen Rand hochziehen. Ein Lage Backpapier auf den Reisboden legen und Hülsenfrüchte darüberstreuen.
Für zwanzig Minuten in den Ofen schieben, dann Hülsenfrüchte und Backpapier entfernen und weitere fünfzehn Minuten backen.
In der Zwischenzeit die Aubergine würfeln und in Olivenöl ausbraten. Auberginen aus der Pfanne nehmen, eventuell etwas Öl nachgießen und die schräg in Scheiben geschnittenen Zucchini sowie die ebenfalls in etwas dickere Ringe geschnittenen Schalotten anbraten. Zum Schluss noch die Kirschtomaten für ein paar Minuten zu den Zucchini geben. Auberginenwürfel untermischen, ein paar Thymianblättchen von den Stengeln zupfen, zum Gemüse geben und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Das Gemüse auf dem Reis verteilen und mit ein paar Oliven sowie der grob zerrupften Burrata belegen.
Rezeptquelle: Sale&Pepe, September 2014
♥♥♥
Un abbraccio
Ariane
Das alte Lied... da freut man sich über jeden Blogger, der Rezepte vor einem am Wickel hatte und mit den entsprechenden Korrekturen veröffentlicht. Das hier liest sich großartig - und wird subito in meiner Nachkochliste gespeichert. Merci!
AntwortenLöschenAlso, wenn wir Blogger so "arbeiten" würden. ;-) Aber bei Food-Magazinen bin ich gnadenlos :-). Freut mich, wenn Du es nachkochen möchtest!
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Ariane
Das klingt wirklich unglaublich lecker. Das von dir beschriebene ist auch ein Grund, warum ich nur sehr selten Rezepte nachkoche und lieber improvisiere, dann bin ich wenigstens selbst Schuld, wenn es nicht klappt ;-)
AntwortenLöschenDanke, Melli! Ich glaube, wir Foodblogger gehen darüber hinaus auch ziemlich gewissenhaft mit unseren Kochexperimenten um. :-) Leider ist es mir auch schon passiert. dass ich z.B. Zutaten in der Liste vergessen habe. Das würde ich auch nie bei einem anderen Blogger kritisieren, aber in einer Redaktion sollte man schon etwas genauer sein.
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Ariane
Sieht super aus - das Rezept ist ja schon in Twitter an mir "vorbeigeflogen", jetzt hatte ich endlich Zeit mal einen genauen Blick darauf zu werfen :) Macht auf jeden Fall Appetit, besonders bei deinen schönen Bildern!
AntwortenLöschenDanke, liebe Katha! :-) Beim nächsten Mal würde ich nur den Boden noch etwas dünner machen. Ist natürlich mit einem gewissen Risiko verbunden, dass er dann bricht, wenn man ihn aus der Form hebt. Aber dann in einer runden Quicheform aus Porzellan wäre das kein Problem.
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Ariane
Den Reisboden finde ich sehr interessant, sieht wunderschön aus. In diesem Fall hätte ich eine zweite kleine Form befüllt und mich geärgert, dass ich nun eine größere Menge als erwartet erhalte. Ich wünsche Dir noch einen schönen Sonntag. LG Stine
AntwortenLöschenDa könnte man allerdings immer noch sagen: Besser zuviel als zuwenig :-)
LöschenDir auch noch einen hoffentlich sonnigen und schönen Sonntag! :-)
Saluti
Ariane
Ich hatte mir genau dieses Rezept auch aus dem Heftchen gerissen, aber ich glaube, ich halte mich da lieber an Deine Angaben und Tipps!!
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Wilma
Auf jeden Fall solltest Du eine größere als im Heft angegebene Form nehmen - ja, sie darf sogar auch noch ein wenig größer als meine sein. Es schadet nicht, wenn der Boden möglichst "dünn" bleibt. Freut mich, wenn Du meinen Tipps vertraust! :-)
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Ariane