Am Wochenende sind zwei der von uns gelesenen italienischen Tageszeitungen - dem "Corriere della Sera" und der "La Repubblica" - an die weiblichen Leser gerichtete Magazine beigelegt, die einen thematischen Bogen von Mode, über aktuelle Politik, Gesundheit bis hin zu Einrichtungsideen und Rezepten spannen. Das Kapitel "Kochen" fällt allerdings meist sehr spärlich aus und beschränkt sich auf ein bis zwei Seiten.
Durchaus interessante Rezepte sind dort zu finden, die ab und an italienische Regional-Küche in neu interpretierter Weise vorstellen. Leider fallen mir auch in diesen Magazinen immer wieder, wie leider bei vielen kulinarischen Publikationen in Italien, gewisse Unstimmigkeiten und Ungenauigkeiten auf. Kochanfänger könnten da leicht verzweifeln.
Auf den ersten Blick nachkochenswert erschien mir eine Suppe mit Artischocken und Kichererbsen. Als Einlage sind kleine Hackfleischbällchen vorgesehen. Alles Zutaten, die mir sehr gefallen.
So schön, so gut!
Aber - nach diesen Rezept
- sind die Artischocken nach kurzem Anbraten und Köcheln in 15 Minuten weich (aus Erfahrung kann ich sagen, dass das nicht sein kann). Dass man darüber hinaus bei vielen Artischocken auch das Heu entfernen sollte, wird nicht erwähnt.
- kann man aus 200 g Rinderhack und einem Ei sowie etwas geriebenem Käse stabile Klößchen formen (das werden dann sehr breiige Klößchen sein, die man nie und nimmer in der Suppe garen kann)
- gibt man vier "Pelati", also geschälte Tomaten aus Dosen, in die Suppe (auf dem Foto ist die Suppe ziemlich klar. Hat man vorher nun die Pelati in einem Sieb abtropfen lassen?)
- werden die Hackbällchen in die kochende Suppe gegeben und "gekocht", ohne darauf hinzuweisen, dass sie vielleicht nur darin "ziehen" sollten.
Aber mir gefällt nun einmal das Gesamtkonzept, und so habe ich diesen Eintopf, der gut in die Winterzeit passt, mit einigen Abweichungen nachgekocht - und auch den Anteil an Kichererbsen erhöht. Statt der Pelati aus der Dose habe ich frische Tomaten verwendet.
Zuppa di ceci e carciofi con polpettine
Zutaten (für zwei bis drei Personen)
- 2 Artischocken
- 1 kleines Stück Stangensellerie
- 1 Schalotte
- 1 Zweig Rosmarin
- 2 Tomaten
- 140 g Kichererbsen (vorgekocht)
- 150 g Rinderhack
- 1 Eigelb
- 1 El Parmigiano Reggiano, frisch gerieben (im Original: Pecorino)
- 1 El glatte Petersilie, fein gehackt
- 700 ml Gemüsebrühe
- Salz, frisch gemahlener Pfeffer
- Olivenöl extra vergine
Die Artischocken putzen, zunächst in Viertel schneiden und eventuell vorhandenes Heu entfernen. Dann in feine Spalten schneiden.
Stangensellerie und Zwiebel fein würfeln, die Rosmarinnadeln vom Zweig streifen und fein schneiden.
Tomaten einritzen, mit kochendem Wasser übergießen, abschrecken, vierteln, Kerne entfernen und in Würfel schneiden.
In einem Topf das Olivenöl erhitzen und die Sellerie- und Zwiebelwürfel sowie die kleingeschnittenen Rosmarinnadeln darin anschwitzen. Dann die Artischockenspalten hinzufügen und fünf Minuten bei kleiner Hitze anbraten. Salzen, pfeffern und die Brühe sowie die Tomatenwürfel hinzugeben. Zugedeckt 15 Minuten köcheln lassen.
Nach dieser Zeit die Kichererbsen zur Suppe geben und alles weitere 15 Minuten zugedeckt köcheln lassen.
In der Zwischenzeit das Rinderhack mit dem geriebenen Parmesan, der gehackten Petersilie, einem Eigelb, Salz und Pfeffer verkneten und mit angefeuchteten Händen kleine Bällchen daraus rollen.
Die Hackbällchen in die Suppe gleiten und bei milder Hitze darin zehn Minuten ziehen lassen.
Mit Pfeffer abschmecken - wer mag, kann noch etwas Olivenöl über die Suppe träufeln.
♥♥♥
Un abbraccio
Ariane
Hi Ariane, hört sich wie immer bei Dir sehr lecker an! Allerdings fehlen in Deiner Zutatenliste die Tomaten... Saluti da Elvira
AntwortenLöschenDanke, Elvira! Wir gleich ausgebessert.
AntwortenLöschenDa meckere ich über das Ursprungsrezept - und bin selbst nicht besser! :-)
Grazie e saluti
Ariane