Morgen fliege ich für ein paar Tage nach Athen. Ich freue mich schon darauf, in den kommenden Tagen, neben dem obligatorischen Kulturprogramm, auch die griechische Küche etwas genauer zu erkunden.
Vasilis, mein Griechischlehrer, erzählte mir, dass man gerne Gemüse - von Tomaten, über Zwiebeln, Zucchini bis Auberginen - in Filoteig verpackt; nebst Fetakäse natürlich.
Für heute Abend war eine Parmigiana di Melanzane geplant - ein Auberginenauflauf, den es in Kampanien oft als Beilage gibt. Also dachte ich mir, mit dem Kopf schon ganz in Griechenland, warum die Parmigiana nicht im Filoteig verstecken?
Noch während ich in Gedanken auf dem Weg zu Markt am Rezept bastelte, fiel mir ein, dass ich ähnliches in Neapel schon einmal gegessen hatte. Für Italien ist diese Annäherung an Crossover-Küche eher ungewöhnlich, langsam scheint sich in dieser Richtung aber einiges zu tun. Eine einzige Hürde blieb noch zu überwinden, denn Filoteig - wie viele "ausländische" Zutaten - in Rom aufzutreiben (ich berichtete davon), ist nicht so einfach. In einem Feinkostladen am Campo de' Fiori hatte ich Glück, dort gab es tiefgefrorene Filoteigblätter.
Das Rezept ist ein Beitrag zu Tobias' Kochrezepte Bazar am Wochenende.
Zutaten (für 9 Portionen)
- 2 schlanke Auberginen à 200 g
- 1 kleine Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- 425 g "Polpa di Pomodoro" - stückige Tomaten (Konserve)
- 1 Bund Basilikum
- 1 Mozzarella di Bufala (ca. 250 g)
- 4 El Parmigiano Reggiano, frisch gerieben
- Olivenöl extra vergine
- Salz, frisch gemahlener Pfeffer, ein Prise Zucker
- flüssige Butter zum Ausfetten der Muffinform sowie zum Bestreichen der Filoblätter
- 18 Filoblätter mit einer Seitenlänge von ca. 14 cm
Zubereitung
Die Auberginen schneide ich in Scheiben, lege sie in ein Sieb und salze sie kräftig. Auf diese Weise sollen Bitterstoffe aus dem Gemüse gezogen werden, anderen behaupten, sie sauge sich beim Ausbacken nicht so mit Fett voll.
Während ich die Auberginen für ca. eine halbe Stunde ziehen lasse, bereite ich eine ganz klassische Tomatensauce zu: In etwas Olivenöl die kleingeschnittene Zwiebel sowie die angedrückte Knoblauchzehen (sie wird später entfernt) anschwitzen, die Tomatenstücke - man kann auch eine Dose "Pelati" - geschälte Tomaten nehmen, und in der Tomatensaison natürlich frische - hinzufügen, mit Salz, Pfeffer und etwas Zucker abschmecken und zugedeckt köcheln lassen. Sie sollte etwas eindicken.
Dann spüle ich die Auberginen ab und tupfe sie mit etwas Küchenpapier trocken. In einer Pfanne werden sie nun in ausreichend Olivenöl, das allerdings nicht allzu heiß werden darf, portionsweise gebraten. Danach lasse ich die Auberginenscheiben auf mit Küchenpapier ausgelegten Tellern erkalten.
Die Zeit nutze ich, um den Käse zu reiben, die Mozzarella in kleine Stücke zu schneiden, das Basilikum zu waschen, die Butter zu zerlassen, eine Muffinform auszufetten und die Filoteigblätter zurechtzuschneiden.
Den Ofen heize ich schon einmal auf 180 Grad (Ober- und Unterhitze) vor.
Die Filoteigblätter bestreiche ich auch dünn mit Butter und lege jeweils zwei quer übereinander. So vorbereitet kommen sie in die Mulden der Muffinform. Dann schichte ich, angefangen mit einer Auberginenscheibe, alle Zutaten übereinander: Aubergine, ein Klecks Tomatensauce, darauf ein Stück Mozzarella, ein Basilikumblatt, etwas Parmesan, dann wieder eine Auberginenscheibe ... bis alles aufgebraucht ist.
Dann muß das ganze nur noch für ca. 20 Minuten in den Ofen - und fertig ist ein neapolitanisches Gericht in griechischem Gewande.
Irgendwie paßt es ja auch: Neapel leitet sich von "Neapolis" ab, das ist der ursprünglich griechische Name der einst von Griechen gegründeten Siedlung und heißt Neustadt.
♥♥♥
Un abbraccio
Ariane
Von wegen du kannst keine Fotos machen!! Dieses Foto regt echt die Lust auf Essen an. Sieht super aus und auch das ezept klingt toll.
AntwortenLöschenlg grimmel und viel Spass in Athen
Das ist lieb von Dir, grimmel, danke! Aber wenn ich die Fotos meiner "Bloggerkollegen" sehe, denke ich immer: Toll, so etwas bekomme ich einfach nicht hin. Bei meinem Blogroll rechts auf der Seite gibt es einige Blogs, die ich immer bewundernd anschaue. Da gebe ich auch ohne Neid zu: Sie können es besser! Aber trotzdem schön zu hören, dass es Dir gefällt - und vor allem, dass es Appetit macht!
AntwortenLöschenLG Ariane
Liebe Ariane, traumhaft schöne, appetitmachende Fotos sind Dir da gelungen. Und eine Verpackungskünstlerin bist Du auch noch, indem Du diese Idee mit dem Filoteig hattest ;-)
AntwortenLöschenViel Spass in Griechenland und schöne kulinarische Erlebnisse.
LG von Sabine
Das Rezept klingt toll und lässt sich ja auch noch wunderbar weitervarrieren. Das werde ich sicher so oder so ähnlich mal ausprobieren. Danke! :)
AntwortenLöschenUnd ich wünsche dir einen tollen Urlaub! Beneidenswert! Ich war noch nie in Athen und bin gespannt mit welchen (kulinarischen) Eindrücken du wiederkommst. ;)
Liebe Grüße und guten Flug,
Sarah Maria
Wow! Klingt sehr gut und schaut wunderschön aus!
AntwortenLöschenOh, liebe Ariane, das sieht ja sensationell aus! Das mache ich bestimmt nach!
AntwortenLöschenUnd zu den Fotos: gerade habe ich Deinen Blog meinen Ravelry-Mitgliedern empfohlen, weil Du (u.a.) so tolle Fotos von Deinen Rezepten und Ausflügen zeigst, die so richtig Lust aufs Kochen, Backen und Italien-Reisen machen.
Liebe Grüße
Susanne
Ich bin ganz gerührt - und fast ein bißchen verlegen - von Euren positiven Kommentaren. Ich freue mich wirklich sehr darüber! Leider ist es weniger ein richtiger Urlaub, vielmehr habe ich meinen Mann begleitet, der hier berufliche Termine hat. Griechenland und die Krise - da gibt es für Journalisten doch einiges zu tun. So bin ich auch viel alleine unterwegs; heute im Nationalmuseum, aber auch - wie könnte es anders sein - auf Märkten!
AntwortenLöschenIch grüße Euch ganz herzlich aus Athen!
Bis bald - a presto - Τα λέμε σύντομα!
Die Eigenkreation spricht mich gerade gewaltig an! Die mache ich morgen für meine Familie. Danke!
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Eva
Das freut mich! Bin gespannt, wie es Euch schmeckt :-)!
LöschenSaluti
Ariane