Man stelle sich vor: Eine Hamburger und eine bayerische Spezialität gehen eine kulinarische Liaison in bester Harmonie ein.
Gibt es so etwas in der deutschen Küche?
Mit italienischen Spezialitäten klappt Fusion-Küche auch innerhalb der Nationalgrenzen; Bolognas Vorzeigewurst Mortadella in typisch emilianischer "Verpackung" trifft hier auf die edlen Pistazien aus dem sizilianischen Bronte.
Beste Voraussetzungen also, um endlich wieder meine neue Pastamaschine zum Einsatz zu bringen, um damit den Teig für die Ravioli auszuwälzen. Wie ich bereits zu Beginn des Jahres berichtet hatte, stehen mir nun neun Stufen zur Verfügung. Trotzdem habe ich mich auch hier nur bis zur Stufe Sieben vorgewagt, die den Teig - so schien es mir - sogar dünner als auf der entsprechenden Stufe meiner alten Maschine ausrollt.
Zutaten
(für 4 Personen)
Pastateig
150 g Mehl, gesiebt
50 g Hartweizengrieß
1 Ei + 2 Eigelb (Eiweiß aufheben!)
ein Prise Salz
ein paar Tropfen Olivenöl
Aus den Zutaten nach meinem Grundrezept einen Pastateig herstellen und danach mindestens eine halbe Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
Füllung
200 g Mortadella
200 g Ricotta di pecora (Schafekäse-Ricotta, ersatzweise Ricotta aus Kuhmilch)
30 g Parmigiano Reggiano, frisch gerieben
frisch gemahlener Pfeffer
etwas Eiweiß
Die Mortadella, Ricotta und Parmigiano mit einem Pürierstab zu einer festen Crème verarbeiten und mit Pfeffer abschmecken. Die Masse in einen Spritzbeutel füllen.
Portionsweise den Pastateig dünn ausrollen und für die Füllung eine gut mit Hartweizengrieß bestäubte Teigplatte auf die Raviolamp legen und etwas andrücken (oder den Teig zum Ausstechen vorbereiten).
Die Teigplatte sollte etwa doppelt so lang wie die Raviolamp sein, damit man den Teig über den gefüllten Teil darüberschlagen kann. Dann wenig Füllung in die kleinen Kuhlen spritzen, die überlappende Teigplatte mit dem Eiweiß bestreichen und über den gefüllten Teil schlagen.
Zunächst mit der Handfläche etwas andrücken, dann mit einem kleinen Nudelholz über die Raviolamp rollen. Die Raviolamp umdrehen, so dass die nun gefüllte Teigplatte auf der Arbeitsfläche aufliegt. In der Regel hängen die Ravioli noch zusammen, in diesem Fall kann man sie mit einem Teigrädchen voneinander trennen.
Die Ravioli benötigen etwa 3 Minuten Kochzeit.
Die Pistazien mit dem geriebenen Parmigiano in einen Blender geben und zerkleinern.
Dann das Öl hinzugießen und alles intervallartig miteinander vermischen. Das Öl sollte sich nicht erhitzen.
Pesto über die Ravioli träufeln und ein paar Parmesanspäne darübergeben.
Pesto di pistacchi
120 g Pistazien (möglichst ungeschälte Pistazien aus Bronte)
50 g Parmigiano Reggiano + gehobelten Parmigiano zum Dekorieren
ca. 100 ml Olivenöl extra vergine
Die Pistazien mit dem geriebenen Parmigiano in einen Blender geben und zerkleinern.
Dann das Öl hinzugießen und alles intervallartig miteinander vermischen. Das Öl sollte sich nicht erhitzen.
Pesto über die Ravioli träufeln und ein paar Parmesanspäne darübergeben.
♥♥♥
Un abbraccio
Ariane
Mmmmmmmmmmmmmmmmmm, aspetta, vengo!!!!!!!!
AntwortenLöschensaluti
Wilma
Dann aber schnell :-) Ich habe noch ein paar Ravioli eingefrorenen, und Pesto gibt es auch noch. :-)
LöschenSaluti
Ariane
Wenn ich bei Dir lese, kriege ich sofort wieder Appetit auf Ravioli. Und überhaupt, auf alles italienische. Bei uns liegt nämlich Schnee. Und deutsche Fusionküche stelle ich mir auch spannend vor. Labskaus mit Äppelwoi, Maultaschen mit Grünkohl und Pinkel, bayerische Knödel mit Mett... ;-)
AntwortenLöschenSo soll' sein! Appetitmachen ist immer gut.
LöschenOh ja, deutsche Fusion. Ich bin gerade wild am Phantasieren...:-)
Und ich brauche hier auch stimmungsaufhellende Kost - es schüttet wir aus Eimern...
Saluti
Ariane
Mir läuft dasWasser im Munde zusammen :-)
AntwortenLöschenNachmachen tu ich`s aber im Moment nicht, da fehlen mir aktuell mehrere Zutaten + Gerätschaft.
Es schüttet in Rom?
Ich hier will Schnee ;-)
Liebe Grüße
Elena
Also, ein bisschen Schnee mit Märchen-Atmosphäre wäre mir auch lieber. Als es vor drei Jahren in Rom geschneit hatte, habe ich gestrahlt wie ein kleines Kind. :-)
LöschenSaluti
Ariane
Klasse, ich stelle es mir grossartig vor :-)
AntwortenLöschenLiebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Gut - und üppig, das muss man schon sagen! :-) Also was für kalte Tage mit hohem Energiebedarf. ;-)
LöschenSaluti
Ariane
Das ist wieder mal eine wunderschöne Zusammenstellung - wo nimmst Du nur immer die Ideen her?
AntwortenLöschenAch, ich muss doch mal wieder mein Raviolibrett hervorkramen, das fristet bei mir nämlich leider ein etwas stiefmütterliches Dasein. Die Pistazien sollen aber nicht gesalzen sein oder? Keine Ahnung, ob ich welche aus Bronte auftreiben kann, muss mich mal umschauen.
Übrigens ist auch bei uns zurzeit nasses nebliges Wetter...
Saluti
Elvira
Dieses Gericht habe ich mir einfach so ausgedacht, als ich über neue Ravioli-Füllungen nachdachte, und witzigerweise "entwickele" ich manchmal Rezepte, wenn ich zu Fuß unterwegs bin. Seltsam, nicht? Nicht etwa, wenn ich mich vor den PC setze oder Kochbücher und Zeitschriften lese. Natürlich hole ich mir daraus oft Anregungen (und gebe dazu auch immer meine Quellen an).
LöschenDiese Pistazien sind ungesalzen und noch von ihrem bräunlich bis rosafarbenen Häutchen umgeben. Dafür muss ich aber auch Eataly einen Besuch abstatten, denn es gibt sie nicht in den normalen Supermärkten. Übrigens ist der kleine Despar-Markt bei uns um die Ecke in ein Coop-Markt umgewandelt worden. Zwei Wochen lang nur halbleere Regale, und noch immer fehlt es an den banalsten Dingen...Vielfach nur noch Eigenmarken. Aber die Bio-Butter von Coop kann ich Dir ans Herz legen; die beste, die ich je hatte! Wunderbar sahniger Geschmack. Besser als die deutsche überteuerte M...le. :-)
Das Wetter ist schrecklich hier, und ich habe leider schlimme Kreislaufprobleme zur Zeit.
Saluti
Ariane
Dann gib' gut auf Dich acht und gute Besserung! Un abbraccio da Elvira
LöschenGrazie, cara! :-)
LöschenSaluti
Ariane
Eine sehr schöne Kombination. Den Pistazien aus Bronte trauere ich immer noch nach - ich hab mir vom Sizilienurlaub welche (viel zu wenig) mitgenommen, die waren damals ruckzuck weg (und die Mandelpaste hat man mir gleich am Flughafen in Catania abgenommen. Sah wohl verdächtig aus. Oder der Zöllner hatte Lust auf Mandelpaste ;-))
AntwortenLöschen*Lach* - wahrscheinlich sah die Mandelpaste aus wie Plastiksprengstoff :-)
LöschenDas erinnert mich an eine ähnliche Geschichte am Flughafen in London. Mein Mann hatte kurz vor der Abreise noch seine geliebte englische Orangenmarmelade besorgt - und dann haben sie ihm bei der Kontrolle die Gläser abgenommen und vor seinen Augen in den Mülleimer geschmissen. Immerhin versiegelte Gläser. Da fragt man sich, ob die am Abend nicht wieder herausgefischt worden sind... :-)
Saluti
Ariane
Die sehen toll aus - das wäre jetzt genau das Richtige als kleiner Mittagssnack!
AntwortenLöschenStimmt, das wäre etwas für diese Uhrzeit! Und jetzt habe ich doch glatt an meinen eingefrorenen Ravioli vorbeigegriffen und taue mir gerade ein Brötchen auf...:-)
LöschenSaluti
Ariane