Was gibt es Schöneres, als in der Advents- und Weihnachtszeit Freunde zu verwöhnen!
Entspannung in dem ganzen Trubel um Planung, Einkauf und Zubereitung eines Menüs finde ich stets beim Eindecken des Tisches, an dem wir den größten Teil des Abends verbringen werden. Das Platzieren der Teller und Gläser, das Gestalten der Servietten und schließlich das Dekorieren hat für mich eine zutiefst kontemplative Komponente. Ich komme "runter", Vorfreude macht sich breit, bevor der Endspurt erneut in der Küche einen neuen Anlauf nimmt.
Fest stand für mich in diesem Jahr: Ich brauchte keine neuen Deko-Elemente, auch wenn jede Saison eine neue "Mode" hervorbringt. Vor Jahren waren es die cognacfarbenen Kugeln, dann folgten weiße Hirsche, in diesem Jahr triumphiert der skandinavisch karge Stil. Unbeachtet dieser Tendenzen stapelt sich in den wenigen Geschäften, die Weihnachtsdekoration anbieten, das übliche kitschige Glitzerzeug - untermalt von einer wahren Kakophonie weihnachtlicher Klänge. "Last Christmas" trifft hier auf das Geklingel der sich ewig in Kreis drehenden Spielzeugkaruselle; die armen Verkäufer*innen können einem nur noch leidtun! In Italien scheint man dazu verliebt in falsche Tannenzweige (und Bäume!), die dann noch dick mit Glimmer, gerne dieses Jahr in Weiß, überzogen sind. Parallel dazu bietet Roms Luxuskaufhaus kunstvolle Designerkugeln an, die natürlich ihren Preis haben. Aber braucht man das wirklich, um Stimmung zu erzeugen?
Dieses Jahr habe ich, wie schon so oft, auf meinen Fundus zurückgegriffen, was auch ökologisch aktueller denn je und sinnvoll ist. Immer häufiger in den vergangenen Jahren bleibt zudem der Glitzerkram in seiner Kiste. Lieber setze ich auf hochwertigen und nie aus der Mode kommenden Weihnachtsschmuck, den man mit preisgünstigen Accessoires kombinieren kann.
Wer also für die Weihnachtstage noch nach Ideen sucht, findet vielleicht auch bei mir noch die ein oder andere Anregung. Ich habe die Deko in den klassischen (Weihnachts-)Farben Weiß und Rot gehalten, nur unterbrochen durch das zarte Grün der Wassergläser.
Herzstück meines Tisches ist eine Kette aus mit roten Schleifchen zusammengebundenen Plätzchenausstechern. Solche Ausstecher hat sicher jede(r) in seiner Küche; mit Geschenk- oder Dekoband von der Rolle, das man sich passend zurechtschneiden kann, werden die Ausstecher zusammengebunden - je nach Tischform auch zu einem Kreis
Spontaner Kommentar eines Gastes: Diese Idee klaue ich mir! Mission hier schon mal erfüllt!
Meine Teelichthalter sind mindestens 15 Jahre alt und stammen aus einer Glasbläserei im Bayerischen Wald - wie auch die gläsernen Schneekristalle. Trotz der winterlichen Motive aus Stechpalmen, spenden sie uns das ganze Jahr über ihr stimmungsvolles Licht.
Wichtig bei gläsernen Teelichthaltern: Teelichter aus den Aluförmchen nehmen und in kleine Glashalter setzen, so dass alles transparent wirkt. Glocken aus Porzellan mit Weihnachtsmotiven schließen die Enden der Kette aus Ausstechern ab und setzen auch in der Mitte einen Akzent. Solche Glocken sind sicher etwas teurer in der Anschaffung, aber man sieht sich niemals an ihnen satt. Sie sorgen für das edle Element neben den rustikalen Förmchen; ich liebe solche "Brüche"! Wenn diese Glöckchen nicht gerade auf dem weihnachtlichen Tisch stehen, schmücken sie in der Adventszeit die Ablage über einer Heizung - zusammen mit einer preisgünstigen Laterne aus einem schwedischen Möbelhaus.
Die Servietten habe ich zu schlichten Rollen gefaltet und mit roten Samtbändern zusammengebunden. Tuchservietten sind natürlich Pflicht! Ein paar weiße Holzsterne und kleine rote Kugeln ergänzten meine Tischdeko.
Den ausgiebigen
Aperitivo mit
Bollicine und kleinen feinen - natürlich selbstgemachten - Häppchen gab es für unsere Gäste vor dem Kamin. Allerdings könnte der Weihnachtsmann nicht mehr durch den Schlot herabsteigen, denn wir haben ihn vor einigen Jahren verschließen lassen. Ein paar Laternen mit dicken Kerzen sind sicherer als offenes Feuer - vor allem auch, wenn eine neugierige Katze herumschleicht.
Die Lichterkette habe ich auch in diesem Jahr mit der Kelchhülle der Physalis verziert. Diese "Blüten" sind aus dem Garten meiner Schwiegermutter und überstehen nun seit Jahren, sorgsam verpackt, fast unversehrt die unzähligen Weihnachtssaisons, in denen sie zum Einsatz kamen. Das warme Licht, das sie spenden, kann keine noch so schöne und aufwendige Lichterkette erzeugen.
Auf einen klassischen Adventskranz habe ich in diesem Jahr verzichtet; die Advents-Kerzen schmücken zudem zum ersten Mal den Kamin - in einer Reihe aufgestellt. Die einzelnen Kerzen habe ich mit etwas Bast umwickelt, an denen kleine nummerierte Tafelsternchen befestigt sind (ich kann euch sagen, bis ich diese hier gefunden habe...).
Und jetzt mache ich es mir davor gemütlich - natürlich mit Kringel!
Habt noch eine schöne Adventszeit!