Zu Bananen habe ich mir ja ein gespaltenes bis ablehnendes Verhältnis bewahrt. Grund dafür ist ein "traumatisches" Erlebnis in meiner Kindheit. Ich muss ungefähr fünf Jahre alt gewesen sein, als zur Mittagspause im Kindergarten ein Junge seine mitgebrachte Banane auspackte, bei der man schon nicht mehr von Überreife sprechen konnte. Sie war schlichtweg schwarz! Die darauf folgenden Szenen werde ich nie vergessen. Zunächst legte er seine Banane unter einen Teller, auf den er sich dann mit beiden Händen stützte. Dann presste er die Banane mit den Händen zusammen, so dass eine breiige gelbe Masse wie aus einer Mayonnaisentube hervorquoll. Auch eine Art, Bananen zu essen!
Zu Hause erzählte ich diese Episode unter Würgen meinen leicht schmunzelnden Eltern. "Der Markus - *örks* - der hat - *würg* - seine Banane..." Und so weiter!
Seitdem mag ich Bananen - wenn überhaupt - nur, wenn sie noch richtig grün und fast unverzehrbar unreif sind. Und dann sind sie eigentlich gar nicht so übel. Naja, fast.
Da mein Mann manchmal heimlich Bananen einschmuggelt und dann vergisst, sie zu essen, hatte ich mal wieder so ein paar nicht mehr ganz taufrische Exemplare herumliegen.
Schnurstracks eines meiner New-York-Kochbücher geschnappt, darin nach Banana-Bread-Rezepten gesucht und zur Vernichtung des ungeliebten Obstes geschritten.
Fazit: Irgendwie mag ich Bananen doch. Denn wenn man eine solchen Kuchen damit backen kann - so ein saftiges, schokoladiges, zimtiges Etwas -, dann können sie gar nicht so übel sein!
Zutaten
(für eine Kastenkuchenform, 21 x 9 cm, Höhe 8 cm)
Trockene Zutaten
- 215 g Mehl (Original: 165 g Mehl und 50 g Buchweizenmehl)
- 1 1/2 Tl Backpulver
- 1 Tl gemahlener Zimt
- 1 Tl Vanilleextrakt
Feuchte Zutaten
- 65 g Kokosblütenzucker (Original: dunkler Rohrzucker)
- 5 El Sonnenblumenöl
- 2 Eier
- 175 g Crème fraîche
Zusätzlich
- 165 g Bananen (ungefähr eineinhalb Bananen), mit der Gabel grob zerdrückt
- 110 g dunkle Schokotropfen (Original: in Stückchen geschnittene Schokolade)
Icing (nicht im Original angegeben)
- 125 g Puderzucker
- Milch
- Butter für die Form
Den Ofen auf 180 Grad (Umluft) vorheizen und die Form gut mit Butter ausfetten.
Die "trockenen" Zutaten vermischen und die Schokotröpfchen hinzufügen. Nun die "feuchten" Zutaten mit dem Rührbesen gut verschlagen und zum Schluss die zerdrückte Banane unterrühren.
"Trockene" und "feuchte" Zutaten nun zusammenbringen, dabei aber nicht zu lange und gründlich rühren, sonst wird das Ergebnis pappig.
Teig in die Form füllen und im Ofen ca. 45 bis 50 Minuten backen. Falls die Oberfläche zu dunkel wird, eventuell abdecken.
Den Puderzucker mit soviel Milch verrühren, bis eine zähflüssige Glasur entstanden ist und den ausgekühlten Kuchen damit bestreichen.
Rezeptquelle: New York, Ricette di culto, Guido Tommasi Editore, 2013
Aus aktuellem Anlass,
meine lieben Leser*innen,
das Coronavirus/Covid 19 hat Italien mit voller Wucht getroffen. Seit Dienstag wurde die rote Zone auf das ganze Land ausgeweitet. Die Bevölkerung ist aufgerufen, weitestgehend zu Hause zu bleiben, keinen Besuch zu empfangen und weder Verwandte noch Freunde zu besuchen (es sei denn, wenn man einen Angehörigen pflegen muss).
Man darf natürlich weiterhin wichtige Arzt-Termine wahrnehmen, zur Arbeit gehen und natürlich auch Lebensmittel und andere unentbehrliche Dinge kaufen - mit Einschränkungen. Zu zweit darf man nicht mehr in Supermärkte und muss natürlich Abstand zu anderen Kunden halten. In kleinen Läden werde Kunden einzeln bedient, die anderen müssen vor dem Eingang warten.
Am Mittwochabend wurden die Einschränkungen noch einmal verschärft. Alle Geschäfte außer Lebensmittelläden, Supermärkte, Läden für Tierbedarf, Apotheken und Drogerien bleiben geschlossen. Ebenso Restaurants und Bars. Wir brauchen jetzt eine Art "Passierschein", wenn wir unterwegs sind:
Bei meinem nicht vermeidbaren Einkäufen gestern und heute habe ich überall disziplinierte Menschen gesehen, die sich an diese wichtigen Regeln halten. Trotzdem ist diese Situation natürlich beklemmend und erinnert an dystopische Zukunftsvisionen. Ja, ich komme mir vor wie in einem amerikanischen Katastrophen-Film. Es ist ungewohnt still in einer sonst lauten Stadt, und ab abends zeigt der Blick aus dem Fenster menschenleere Strassen.
Trotzdem finde ich diese Beschränkungen wichtig, um die Verbreitung des Virus in Grenzen zu halten. Es geht nicht in erster Linie und den Schutz der eigenen Person, sondern um den meiner Mitmenschen. Denn auch ich könnte längst infiziert sein und andere und vor allem schwächere und ältere Personen gefährden.
In diesem Sinne: Bleibt zu Hause, meidet größere Menschenansammlungen und singt beim Händewaschen zweimal "Alle meine Entchen"!
Bleibt gesund!
#iorestoacasa