Dienstag, 29. Januar 2019

Verflixt - oder auch nicht: Das war das 7. Blogjahr



Mein kleines Blog wird 7 - Zeit für einen schnellen Rückblick auf ein Jahr, das im wirklichen Leben sowohl gute als auch weniger gute Tage hatte.
Aber an einem Bloggeburtstag sollte das kein Thema sein. Nur soviel: Ich hätte gerne mehr gekocht, gebacken und darüber geschrieben. Kaum thematisiert wurde auch das auf Reisen Erlebte und tauchte allenfalls als Fußnote auf. Das alles soll im kommenden Jahr besser werden (jaja, die guten Vorsätze...).
Vorher gibt es aber wie in jedem Jahr einen kleinen Rückblick, bei dem es wieder heißt:

 Ein Monat - ein Blogpost

Das neue Jahr startete im Februar mit einem geradezu legendären Gericht: Fettuccine Alfredo. Getestet vor Ort, des Bloggens für würdig befunden und endlich nachgekocht. Erkenntnis: Für grandios schmeckende Gerichte bedarf es nur weniger Zutaten. Die aber müssen exzellent sein. Und dann muss ein bestimmter Takt eingehalten werden...

Schokoladig wurde es im März. Zart und süß wie das Herz der Prinzessin Elena ist diese Torta Tenerina aus Ferrara. Wunderbar dazu: eine warme Sauce aus gemischten Beeren. Verführung pur!

Süß wurde es auch im April. Strudelpäckchen in Bonbonformat frei nach Lafer: Caramelle di strudel. Die mit Ricotta und Waldbeeren gefüllten Päckchen machen vielleicht ein wenig Arbeit, diese ist aber spätestens nach dem ersten Bissen vergessen!

Nach einer kleinen unfreiwilligen Blogpause (Ihr ahnt es schon, das "richtige" Leben funkte etwas dazwischen) gab es im Mai nur einen Beitrag. Aus dem tiefen Süden Italiens - aus Apulien - stammt dieses herrliche Street Food: Panzarotti alla Pugliese

Der Juni war ein Monat des Reisens. Gleich zweimal stand Griechenland auf dem Programm. Was für meinen Mann auch endlich etwas Erholung bedeuten sollte, wurde auf Korfu für uns beide zu einer Tour de force. Die aktuelle Politik in Italien funkte mal wieder gehörig dazwischen; anstelle von Urlaub stand nun  Arbeit auf dem Programm (wie leider immer wieder, wenn es gar nicht geplant ist). Ich selbst fütterte zehn Tage lang verhungerte und kranke Katzen auf der Hotelanlage, diskutierte via Mail mit dem Hotelbesitzer über das tägliche Elend, war bei einem Tierschutzverein und schaffte es immerhin, dass in der griechischen Presse - einem griechischen Freund und Journalisten sei Dank - über die generelle Situation der auf den Strassen lebenden Katzen und Hunde berichtet wurde. Ich selbst verließ die Insel zutiefst unglücklich, nicht ohne mehrere Kilo Futter an der Rezeption zurückgelassen zu haben; an die hungrigen Katzen, die mir in den wenigen Tagen ans Herz gewachsen waren, denke ich oft mit einem Kloß im Hals zurück und werde sie niemals vergessen! Nur einen Beitrag gab es auch diesem buchstäblich bewegten und bewegenden Monat: Ich experimentierte ein wenig mit Brötchenteigen herum. Heraus kamen diese Mohnkringel, die wir uns beim Sonntagsfrühstück schmecken ließen.

Noch unter dem Eindruck von Griechenland - wir waren wenige Tage nach unserer Rückkehr  aus Korfu schon wieder in Athen - gab es im Juli klassische griechische Küche. Moussaka braucht sich wahrlich nicht hinter italienischen Ofengerichten zu verstecken - im Gegenteil. Ich erinnerte mich bei der Zubereitung an eine unvergleichlich gute Moussaka an meinem allerersten Abend in der griechischen Hauptstadt. Lange ist es her; mein Blog war damals gerade mal zwei Monate alt. Die wunderbaren Aromen sind mir noch immer in Erinnerung. Seitdem wollte ich endlich mal eine Moussaka zubereiten - und hatte mich doch so sehr davor gescheut!

Was gibt es Besseres als ein Frozen Yogurt, wenn im August die Temperaturen schwindelnde Höhen erreichen. Zudem tummeln sich meinen Lieblingsbeeren - Himbeeren - zwischen Baiser-Stückchen und Pistazien in der Eismasse. Herrlich! Wann wird es endlich wieder wärmer?

Ich bin ja nicht so die große Fleischesserin. Aber wenn schon Fleisch, dann gerne als feine Schnitzelchen. Und die gab es dann im SeptemberScaloppine erinnern mich immer an frühe Italienurlaube. Aber das Hotelessen damals duftete nicht so herrlich nach Orangen. Habe ich schon einmal erwähnt, dass ich Fenchel liebe, und dass Fenchel Orangen lieben. Und schon schließt sich der Kreis wieder.

Aus Schwiegermutters Garten stammten die Quitten, die mein Mann im Oktober aus Deutschland mitbrachte. Da konnte ich mich nicht mehr drücken, obwohl mir schwante, dass die Verarbeitung dieser Früchte nicht ganz einfach werden wird. Manchmal muss man eben vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Nichts war da mehr mit "ja, ich müsste eigentlich endlich mal eine Cotognata machen!" Die Quitten schauten mich an und flüsterten: Nun mach schon!

Wer nach Neapel reist, der muss mindestens einmal Babà essen. Gerne in einer der unzähligen Kaffeebars  - auch aus der Hand -, obwohl es unzählige elegante Cafès in der Stadt gibt. Für alle, die nicht gerade in den Wintermonaten in die Gegend kommen sollten, habe ich im November wenigstens das Rezept zum Nachbacken vorgestellt.

Endlich war er da, mein heißgeliebter Monat Dezember. Endlich angekommen in der Weihnachtszeit - und das sage ich als Wintermuffel! Natürlich wurden Plätzchen gebacken, aber bei dem ganzen Süßkram musste etwas Herzhaftes her, zum Beispiel diese hübsche Corona con pesto rosso.

Noch sind wir im Januar - das Blogjahr geht zu Ende. Zeit, mal wieder ein Pastagericht zu bloggen. Es wurden gleich zwei, darunter diese hübsche Terrina alla Norma mit den sperrigen Ziti.


Auch in diesem Jahr geht ein liebes Dankeschön an Euch, meine lieben Leserinnen und Leser!
Danke für Eure Treue - und ich bin in Kürze mit einem neuen Rezept wieder für Euch da!
Auf ein sowohl spannendes als auch entspanntes und genussreiches neues Blogjahr!





Donnerstag, 24. Januar 2019

Beste-Reste-Küche: Bigoli al pesto e pomodorini confit



Man nehme: ein wenig Pesto, das von einer Frischkäse-Pesto-Crème übrig geblieben war, sowie ein paar ofengetrocknete Tomaten, die als Farbtupfer und Umami-Spender auf dem Teller eines Fleischganges ihre kleine Nebenrolle gespielt hatten. Ihr ahnt es schon: wir hatten mal wieder liebe Freunde zum Abendessen eingeladen. Da ich für Gäste immer sehr großzügig plane, zudem ein Gast wegen einer starken Erkältung leider absagen musste, blieb so einiges übrig und ersparte mir das Kochen am Tag danach.
Neben den Resten hatte ich somit auch genügend Energie, um die Pasta selbst zu drechseln! Zudem hellt in diesen trüben und regnerischen Tagen das Pastamachen die Stimmung merklich auf.




Diese Kombination von Pesto alla Genovese mit den kleinen Aromabömbchen gefällt mir übrigens  so viel besser als die klassische Version mit grünen Bohnen und Kartoffelstückchen.
Notiz an mich: machst du demnächst Pesto, dann schiebe auch gleich ein paar Tomätchen in den Ofen!






Zutaten



Pesto
(ergibt ca. 530 g)
  • 180 g Basilikumblätter
  • 60 g Pinienkerne
  • 40 g Parmigiano Reggiano
  • 60 g Pecorino Romano
  • 1 Knoblauchzehe
  • 0,25 l  Olivenöl, extra vergine, z.B. Olio Taggiasche (Olio Extra Vergine di Liguria), oder ein anderes mildes Olivenöl
  • grobes Meersalz


Basilikumblätter mit der Knoblauchzehe und einigen Körnchen groben Meersalzes in einer Mixer geben. Nun intervall-artig die Blätter etwas zerkleinern, Pinienkerne hinzugeben sowie nach und nach das Olivenöl. Keinesfalls den Mixer ständig laufen lassen und die Blätter pürieren. Zum Schluss den geriebenen Käse unterrühren.
Puristen bereiten das Pesto natürlich im Mörser zu...



Pomodorini confit
  • 400 g Kirschtomaten
  • Fleur de sel
  • Thymian, frisch oder gerebelt
  • etwas brauner Zucker
  • ca. 1/2 Tasse Olivenöl extra vergine

Den Backofen auf 140 Grad (Ober- und Unterhitze) vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen.
Die Knoblauchzehe in das Olivenöl pressen.
Tomaten waschen, trockentupfen, halbieren und mit der Schnittfläche nach oben auf dem Backblech verteilen. Mit Salz, Zucker und Thymian bestreuen und mit dem Knoblauch-Öl beträufeln.
Für 2-3 Stunden (oder auch länger) in den Ofen schieben





Bigoli
  • 150 g Mehl (00 oder Typ 405)
  • 50 g gemahlener Hartweizengrieß (Semola di grano duro rimacinata)
  • 2 Eier
  • etwas Olivenöl extra vergine
  • Salz

Aus den Zutaten nach meinem Grundrezept einen Pastateig kneten und diesen nach der Ruhezeit portionsweise bis auf Stufe 4 durch die Pastamaschine drehen, dann durch den Aufsatz für Bigoli pressen.
Die Kochzeit beträgt ca. 3 Minuten



Zum Anrichten
  • Pecorino Romano, grob geraspelt
  • Pinienkerne

Die Pinienkerne in einer beschichteten Pfanne kurz anrösten.
Die Pasta al dente kochen und mit 4-5 Esslöffel Pesto und den Pomodorini confit vermischen. Mit Pinienkernen und geraspeltem Pecorino servieren.





Dienstag, 15. Januar 2019

Entstaubt und neu zusammengesetzt: Terrina di ziti alla Norma



Endlich gibt es wieder ein Blogevent, das mich zum Mitmachen verführt - wie schön!
Dass es die liebe Julia vom wunderbaren Blog German Abendbrot als Dauerevent ausrichtet - noch schöner!"
Entstaubte Klassiker (mit dem Hashtag #entstaubteklassiker zum Teilen auf Instagram, Twitter und Facebook) nennt Julia ihr Event. Was es damit auf sich hat, das könnt Ihr hier nachlesen.

In die Dezember- und Januar-Editionen habe ich es nicht mehr geschafft; da war ich doch zu sehr mit der Weihnachtszeit und dem Jahreswechsel (und Erkältungen!) beschäftigt. Auch habe ich mir mit dem ersten Post im neuen Jahr etwas Zeit gelassen; umso schöner, wenn ich nun mit einem Beitrag für Julia in das neue Jahr starten kann.




Pasta alla Norma ist ein bekanntes Gericht aus Sizilien, das sicher viele kennen werden. Wir lieben dieses Gericht sehr, dementsprechend gibt es das bei uns öfters -  in der ganz einfachen Version, die ich vor vielen Jahren im Blog vorgestellt hatte (am Ende des Blogposts findet Ihr einige Links zu den hier angesprochen Gerichten).
Auch liebt man in Sizilien und überhaupt Süditalien Aufläufe aus Pasta, die sogenannten Timballi. Es ist ebenso Jahre her, dass ich aus den Ziti eine Terrine gebastelt hatte, die mich damals aber in der Zusammensetzung ihrer Zutaten (Paprikaschoten) nicht überzeugte. Mit dieser interessanten Pastasorte jedoch wieder etwas Vergleichbares zu kreieren, dazu gibt mit Julias Event nun Gelegenheit.
Apropos Ziti: Unter uns gesagt, die einzige Möglichkeit, diese Pastasorte elegant-manierlich und mit Rücksicht auf die Oberbekleidung zu genießen, besteht darin, sie in einen Auflauf zu stecken!

Dann entstaube ich also mal gleich zweifach: den beliebten Pasta-Klassiker aus Sizilien, in dem ich ihn, wie es so schön heißt, "dekonstruiere" und neu zusammensetze - und auch eine einst nicht überzeugende Terrine mit den sperrigen Ziti.
In Italien laufen solche Experimente, die mit Küchenklassikern spielen, übrigens unter der Bezeichnung Cucina rivisitata...




Zutaten
(für 6 Personen)


  • 1 Aubergine, ca. 450 g
  • 1 kg stückige Tomaten in Konserven (Polpa di pomodoro)
  • 1 Knoblauchzehe, angedrückt
  • 1 Bund Basilikum
  • Olivenöl extra vergine
  • Salz, frisch gemahlener Pfeffer
  • 1 Tl Zucker
  • 350 g Ziti
  • 200 g Ricotta salata, grob geraspelt (ersatzweise Parmigiano Reggiano, frisch gerieben)
  • Butter für die Form


  • Kastenkuchen- oder Terrinenform von  28 cm Länge, ca. 1500 ml Inhalt
  • Backpapier
  • Küchenpapier
  • Alufolie
  • Elektromesser (empfohlen!)


Die Auberginen in Scheiben schneiden, in ein Sieb legen, salzen und eine halbe Stunde ziehenlassen. Dann abspülen und trockentupfen.
Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Auberginenscheiben von beiden Seiten anbraten. Auf mit Küchenpapier ausgelegte Teller geben.

Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, die angedrückte Knoblauchzehe kurz darin anschwitzen, dann die stückigen Tomaten sowie einen kleinen Basilikumzweig hinzufügen. Mit Salz, Pfeffer und Zucker würzen und zugedeckt ca. 45 Minuten köcheln lassen. Immer mal wieder umrühren.

Die Ziti für drei Minuten in kochendes Salzwasser geben, dann abgießen.

Die Form leicht ausbuttern und mit Backpapier auslegen.

Zunächst etwas Sugo auf dem Boden verteilen, dann eine Reihe Ziti sorgfältig nebeneinander darüberlegen. Ein paar Auberginenscheiben darauf geben, dann wieder etwas Sugo, ein paar Basilikumblättchen und etwas Ricotta salata darüber verteilen. Nun wieder sorgfältig nebeneinander eine Reihe Ziti auflegen... So weiter verfahren, bis alle Zutaten aufgebraucht sind.



Die Form mit Alufolie sorgfältig verschließen und diese in den vorgeheizten Ofen (Ober- und Unterhitze) bei 180 Grad für 45 Minuten geben. In den letzten zehn Minuten die Alufolie entfernen.

Vor dem Herausnehmen aus der Form diese mindestens zehn Minuten ruhen lassen!
Es empfiehlt sich, die Terrine nicht zu stürzen, sondern sie vorsichtig am überstehenden Backpapier herauszuheben. Zum Schneiden unbedingt ein Elektromesser benutzen!






Einige Links zum Thema:

Pasta alla Norma (mit Erklärungen, wie die Pasta zu ihrer Bezeichnung kam)
... und noch eine Variation...
Zu Gast am Tisch des Leoparden (zu den Ziti)
Timballo di melanzane







Dienstag, 1. Januar 2019

Buon Anno - Ein frohes neues Jahr - Happy New Year!





Allen meinen lieben und treuen Leserinnen und Lesern
 wünsche ich ein neues Jahr voller 
Glück, Gesundheit, Frieden und heiterer Momente!





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