Mein kleines Blog wird 7 - Zeit für einen schnellen Rückblick auf ein Jahr, das im wirklichen Leben sowohl gute als auch weniger gute Tage hatte.
Aber an einem Bloggeburtstag sollte das kein Thema sein. Nur soviel: Ich hätte gerne mehr gekocht, gebacken und darüber geschrieben. Kaum thematisiert wurde auch das auf Reisen Erlebte und tauchte allenfalls als Fußnote auf. Das alles soll im kommenden Jahr besser werden (jaja, die guten Vorsätze...).
Vorher gibt es aber wie in jedem Jahr einen kleinen Rückblick, bei dem es wieder heißt:
Ein Monat - ein Blogpost
Das neue Jahr startete im Februar mit einem geradezu legendären Gericht: Fettuccine Alfredo. Getestet vor Ort, des Bloggens für würdig befunden und endlich nachgekocht. Erkenntnis: Für grandios schmeckende Gerichte bedarf es nur weniger Zutaten. Die aber müssen exzellent sein. Und dann muss ein bestimmter Takt eingehalten werden...
Schokoladig wurde es im März. Zart und süß wie das Herz der Prinzessin Elena ist diese Torta Tenerina aus Ferrara. Wunderbar dazu: eine warme Sauce aus gemischten Beeren. Verführung pur!
Süß wurde es auch im April. Strudelpäckchen in Bonbonformat frei nach Lafer: Caramelle di strudel. Die mit Ricotta und Waldbeeren gefüllten Päckchen machen vielleicht ein wenig Arbeit, diese ist aber spätestens nach dem ersten Bissen vergessen!
Nach einer kleinen unfreiwilligen Blogpause (Ihr ahnt es schon, das "richtige" Leben funkte etwas dazwischen) gab es im Mai nur einen Beitrag. Aus dem tiefen Süden Italiens - aus Apulien - stammt dieses herrliche Street Food: Panzarotti alla Pugliese
Der Juni war ein Monat des Reisens. Gleich zweimal stand Griechenland auf dem Programm. Was für meinen Mann auch endlich etwas Erholung bedeuten sollte, wurde auf Korfu für uns beide zu einer Tour de force. Die aktuelle Politik in Italien funkte mal wieder gehörig dazwischen; anstelle von Urlaub stand nun Arbeit auf dem Programm (wie leider immer wieder, wenn es gar nicht geplant ist). Ich selbst fütterte zehn Tage lang verhungerte und kranke Katzen auf der Hotelanlage, diskutierte via Mail mit dem Hotelbesitzer über das tägliche Elend, war bei einem Tierschutzverein und schaffte es immerhin, dass in der griechischen Presse - einem griechischen Freund und Journalisten sei Dank - über die generelle Situation der auf den Strassen lebenden Katzen und Hunde berichtet wurde. Ich selbst verließ die Insel zutiefst unglücklich, nicht ohne mehrere Kilo Futter an der Rezeption zurückgelassen zu haben; an die hungrigen Katzen, die mir in den wenigen Tagen ans Herz gewachsen waren, denke ich oft mit einem Kloß im Hals zurück und werde sie niemals vergessen! Nur einen Beitrag gab es auch diesem buchstäblich bewegten und bewegenden Monat: Ich experimentierte ein wenig mit Brötchenteigen herum. Heraus kamen diese Mohnkringel, die wir uns beim Sonntagsfrühstück schmecken ließen.
Noch unter dem Eindruck von Griechenland - wir waren wenige Tage nach unserer Rückkehr aus Korfu schon wieder in Athen - gab es im Juli klassische griechische Küche. Moussaka braucht sich wahrlich nicht hinter italienischen Ofengerichten zu verstecken - im Gegenteil. Ich erinnerte mich bei der Zubereitung an eine unvergleichlich gute Moussaka an meinem allerersten Abend in der griechischen Hauptstadt. Lange ist es her; mein Blog war damals gerade mal zwei Monate alt. Die wunderbaren Aromen sind mir noch immer in Erinnerung. Seitdem wollte ich endlich mal eine Moussaka zubereiten - und hatte mich doch so sehr davor gescheut!
Was gibt es Besseres als ein Frozen Yogurt, wenn im August die Temperaturen schwindelnde Höhen erreichen. Zudem tummeln sich meinen Lieblingsbeeren - Himbeeren - zwischen Baiser-Stückchen und Pistazien in der Eismasse. Herrlich! Wann wird es endlich wieder wärmer?
Ich bin ja nicht so die große Fleischesserin. Aber wenn schon Fleisch, dann gerne als feine Schnitzelchen. Und die gab es dann im September. Scaloppine erinnern mich immer an frühe Italienurlaube. Aber das Hotelessen damals duftete nicht so herrlich nach Orangen. Habe ich schon einmal erwähnt, dass ich Fenchel liebe, und dass Fenchel Orangen lieben. Und schon schließt sich der Kreis wieder.
Aus Schwiegermutters Garten stammten die Quitten, die mein Mann im Oktober aus Deutschland mitbrachte. Da konnte ich mich nicht mehr drücken, obwohl mir schwante, dass die Verarbeitung dieser Früchte nicht ganz einfach werden wird. Manchmal muss man eben vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Nichts war da mehr mit "ja, ich müsste eigentlich endlich mal eine Cotognata machen!" Die Quitten schauten mich an und flüsterten: Nun mach schon!
Wer nach Neapel reist, der muss mindestens einmal Babà essen. Gerne in einer der unzähligen Kaffeebars - auch aus der Hand -, obwohl es unzählige elegante Cafès in der Stadt gibt. Für alle, die nicht gerade in den Wintermonaten in die Gegend kommen sollten, habe ich im November wenigstens das Rezept zum Nachbacken vorgestellt.
Endlich war er da, mein heißgeliebter Monat Dezember. Endlich angekommen in der Weihnachtszeit - und das sage ich als Wintermuffel! Natürlich wurden Plätzchen gebacken, aber bei dem ganzen Süßkram musste etwas Herzhaftes her, zum Beispiel diese hübsche Corona con pesto rosso.
Noch sind wir im Januar - das Blogjahr geht zu Ende. Zeit, mal wieder ein Pastagericht zu bloggen. Es wurden gleich zwei, darunter diese hübsche Terrina alla Norma mit den sperrigen Ziti.
Auch in diesem Jahr geht ein liebes Dankeschön an Euch, meine lieben Leserinnen und Leser!
Danke für Eure Treue - und ich bin in Kürze mit einem neuen Rezept wieder für Euch da!
Auf ein sowohl spannendes als auch entspanntes und genussreiches neues Blogjahr!