In der großen weiten Blogosphäre kursieren Gerichte, um die kommt man irgendwann nicht mehr herum - von Ottolenghis Auberginen (stehen regelmäßig bei uns auf dem Tisch) bis hin zu "Golden Milk", die so herrlich tröstend ist, wenn es einen an Leib und Seele fröstelt. Auf einmal kocht und bloggt alle Welt darüber.
Auch Foodblogs sehe ich "Moden" unterworfen; vielleicht sollte man besser auch von Trends reden, die in der Bloggerwelt die Runde machen. So tauchte in den vergangenen Jahren Shakshuka auf, überall gab es Rezepte dazu (auch hier wird Ottolenghi nicht ganz unbeteiligt gewesen sein, in seinem Kochbuch "Jerusalem" gibt es dazu ein Rezept), und da es eines jener Gerichte ist, für die man eigentlich immer alles vorrätig hat, die zudem schnell zubereitet und perfekt sind, wenn man mal alleine essen muss, dauerte es nicht lange, und es schmurgelte auch in meiner Pfanne aromatisch duftend vor sich hin.
Mittlerweile gehört Shakshuka zu meinem festen Repertoire, wenn der liebe Mann mal wieder auf Reisen ist. Allzu oft vernachlässige ich da meine Mahlzeiten: es gibt kalte Küche oder ein schnelles, meist vegetarisches Pastagericht. Überhaupt lebe ich überwiegend fleischlos, wenn ich nur für mich alleine kochen muss, wenn man vom klassischen "Restaurationsbrot" - bei mir mit Salami und Spiegelei - mal absieht. Auch das so ein schnelles Gericht, wenn es nur um Sättigung geht, was eigentlich doch eine traurige Haltung ist (und abgesehen davon, dass ich dieses belegte Brot, serviert mit Gürkchen, wirklich liebe, da es für mich auch zur Kategorie "Kindheitserinnerungen" gehört).
Überhaupt sollte man sich soviel wert sein, sich auch mal kulinarisch zu verwöhnen, wenn sonst niemand mit am Tisch sitzt. Leider hat diese Unlust, nur für sich zu Kochen - und es muss ja wirklich nichts Kompliziertes sein -, für viele alleinstehende und ältere Menschen oft verhängnisvolle Folgen. Erst geht durch einseitiges Essen der Appetit ganz verloren, zum Schluss wird gar das Trinken vergessen. Umso wichtiger ist es, dass gutes und ausgewogenes Essen für diese Menschen unkompliziert zuzubereiten ist. Und Shakshuka oder ein Pastagericht - gerne auch mit Fleisch, damit kein Eisenmangel droht -, dazu ein Salat, ist allemal gesünder als ein schnelles Wurstbrot.
In der israelischen Küche gilt Shakshuka als Frühstücksgericht. Aber so gerne ich am Morgen Herzhaftes den Marmeladenbroten vorziehe, in der Frühe wäre es mir doch zu üppig. Shakshuka bereite ich mir in der Regel zum Abendessen zu, gerne auch mal zu Mittag. Sicherlich hat jede Familie in Israel ihr ganz persönliches Rezept; heute möchte ich Euch endlich einmal zeigen, wie ich Shakshuka mag.
Zutaten
(für eine Portion)
- 1 rote Zwiebel
- 1 rote Paprikaschote
- 1 Dose (400 g) geschälte oder stückige Tomaten
- 1 Ei
- 100 g Feta
- Olivenöl extra vergine
- Salz
- Paprikapulver edelsüß
- Cayennepfeffer
- Kreuzkümmel
- frische Korianderblättchen oder glatte Petersilie
Die Zwiebel in dünnen Spalten und die Paprika in dünne Streifen schneiden.
Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und Zwiebel- und Paprikastreifen weichschmoren lassen.
Die Dosentomaten hinzufügen, mit Salz, Paprikapulver, Cayennepfeffer und Kreuzkümmel abschmecken und alles so lange köcheln lassen, bis eine dickliche Sauce entstanden ist.
In der Zwischenzeit den Feta in kleine Würfelchen schneiden.
In die eingedickte Sauce eine Mulde drücken und ein Ei hineingleiten lassen; Eiweiß ein wenig mit der Tomatensauce verrühren. Den Fetakäse darum verteilen, einen Deckel aufsetzen und das Ei ca. 7 Minuten stockenlassen.
Mit Koriander- oder Petersilienblättchen bestreuen.
P.S. Schaut in den nächsten Tagen mal bei Julia von German Abendbrot vorbei. Da gibt es ihre Version, wie ich soeben erfahren habe!
תיאבון טוב (Guten Appetit!)