Gestern habe ich mir endlich ein Gnocchi-Brettchen zugelegt!
Von nun an gibt es keine Ausrede mehr, die kleinen Kartoffelklößchen nicht selber zu machen. In Italien kann man sie zwar vakuumverpackt in jedem Kühlregal finden, und anders als die vorgefertigten Ravioli, mit denen ich mich nie anfreunden konnte, sind sie in der Regel auch genießbar. Aber nichts geht über selbstgemachte!
Der Donnerstag ist in Italien der klassische Gnocchi Tag, vor allem in Rom (wobei die Gnocchi alla Romana noch einmal eine ganz andere Zubereitung und auch Zutaten vorsehen), wo man ein "Oggi gnocchi", auf eine Tafel gekritzelt, am Eingang so manch einfacher Trattoria noch finden kann.
Vor dem traditionellen Fischtag am Freitag wollte man mit der etwas aufwändigeren Herstellung der Gnocchi diesem Fastentag einen kleinen "Feiertag", den Donnerstag, voranstellen.
Man sieht, ich bin mittlerweile doch sehr römisch geprägt: Für mich bleibt der Donnerstag der Gnocchi-Tag, obwohl es von Region zu Region variiert. In Ligurien ist es nämlich der Samstag, in Kampanien gar der Sonntag, an dem Gnocchi auf dem Speiseplan stehen.
Aber eigentlich ist es doch egal, an welchem Wochentag die Gnocchi auf den Tisch kommen. Selbstgemacht schmecken sie immer!
Nicht egal aber ist für mich die Jahreszeit. Ich käme nie auf die Idee, im Hochsommer Gnocchi zu essen, und irgendwie ist das für mich auch kein Gericht, das den Frühling repräsentiert.
Mit den Haselnüssen im Kartoffelteig und den Pilzen im Sugo passt diese Gnocchi-Gericht gut zu diesen Monaten. Als meinen Vorschlag zum Thema Herbst schicke ich es deshalb auf den Weg zu einem hübschen Blogevent, den Cristina vom Blog Le bon vivant zusammen mit Zorra vom Kochtopf ausrichtet: Die Quintessenz des Herbstes
Ein schöner Name für ein Thema, das uns allzu graue Herbsttage mit einer hoffentlich üppigen Sammlung von Rezepten angenehmer gestalten möchte.
Zutaten
Gnocchi
(die Menge reicht für 6 Personen)
850 g Kartoffeln, mehlig kochend
200 g Mehl + Mehl zum Verarbeiten/Arbeitsfläche
100 g Haselnüsse
25 g Parmigiano, frisch gerieben
1 Eigelb
Salz, frisch gemahlener Pfeffer
Kartoffeln gut waschen, mit der Schale in kaltem Salzwasser aufstellen und garkochen. Die noch heißen Kartoffeln pellen und mit Hilfe einer Kartoffelpresse in eine Schüssel drücken.
Die Haselnüsse in der elektrischen Mühle nicht zu fein mahlen und zusammen mit dem Mehl, dem Parmigiano und dem Eigelb zu der Kartoffelmasse geben. Salz und Pfeffer hinzufügen und alles zu einem geschmeidigen, nicht mehr klebrigen Teig verarbeiten; eventuell noch Mehl einarbeiten.
Den Teig in mehrere Teile schneiden und portionsweise auf der bemehlten Arbeitsfläche zu Rollen formen. Jede Rolle in kleine Stücke schneiden.
Die Stückchen nacheinander auf das Gnocchi-Brett legen, leicht mit dem Daumen andrücken und mit einer kleinen Bewegung vom Körper weg zu einem Gnocco formen.
Die Gnocchi auf einem Brett bis zur weiteren Verwendung im Kühlschrank aufbewahren.
In köchelndem Salzwasser so lange garziehen lassen, bis sie an die Oberfläche kommen.
(Ich habe einen Teil der Gnocchi in rohem Zustand eingefroren: Zuerst nebeneinander auf einem Brett anfrieren, dann die Gnocchi in einen gut verschließbaren Gefrierbeutel geben. Gefroren ins Wasser geben.)
Sugo
(für 2 Personen)
350 g Champignons
50 Südtiroler Speck in Scheiben
2 Tomaten
Olivenöl extra vergine
Salz, frisch gemahlener Pfeffer
ein paar frische Thymianzweige
Die Champignons putzen und in Scheiben und den Südtiroler Speck in Streifen schneiden.
Tomaten einritzen, mit kochendem Wasser übergießen, abschrecken, häuten, entkernen und in kleine Würfel schneiden.
Etwas Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und den Südtiroler Speck kurz anbraten. Die Pilze hinzufügen und mitbraten. Tomatenwürfel in die Pfanne geben, mit Salz und Pfeffer abschmecken, Thymianblättchen von den Stängeln zupfen, zufügen und alles wenige Minuten schmoren lassen.
Die fertig gegarten Gnocchi zum Sugo in die Pfanne geben und kurz vermischen.
♥♥♥
Un abbraccio
Ariane
Ein Gnocchibrett - was es nicht alles gibt ;-) Ich sollte mal wieder einen neuen Versuch wagen, Kartoffelgnocchi selbst zuzubereiten. Bislang endete es leider im Desaster, da der Teig wohl zu weich war.
AntwortenLöschenLG Melli
Nur nicht aufgeben, das kenne ich nur allzu gut! Bei mir war ein Teig bei meinen ersten Experimenten auch einfach nicht mehr zu retten! Ich hatte versucht, noch Mehl einzuarbeiten - vergeblich. Es kommt vor allem auf die Kartoffelsorte an! Und an dieser scheiterte wohl auch mein erster Versuch.
LöschenEin Gnocchi-Brettchen braucht man nicht unbedingt. Du kannst auch mit einer Gabel den Gnocco auf einer Seite etwas eindrücken.
Saluti
Ariane
Hach, sieht das köstlich aus - und schmeckt bestimmt auch so :-)
AntwortenLöschenHm, Gnocchi habe ich noch nie selber gemacht, aber ich denke, ich sollte es doch einmal wagen.. Und daß Gnocchi besser zu Herbst und Winter als zur heißen Jahreszeit passen, finde ich durchaus nachvollziehbar; mir schmecken sie aber in Italien eigentlich immer.. ;-)
Liebe Grüße
Elena
Bei mir ist es Pasta! Die geht immer - zu jeder Jahreszeit, bei jeder Temperatur! :-)
LöschenSaluti
Ariane
Liebe Ariane
AntwortenLöschenviele liebe Dank für dei Rezept! Es sieht super gut aus
Viele Grüße aus Stuttgart
Liebe Cristina,
Löschenes freut mich, dass ich doch noch an Deinem schönen Event teilnehmen konnte. Ich wollte es vorher nicht versprechen und dann eventuell nicht einhalten können!
Auf die Zusammenfassung bin ich schon gespannt! :-)
Saluti
Ariane
Guten Abend liebe Ariane, du weisst ja sicher von meiner Nussallergie. Gottseidank vertrage ich gekochte Mandeln und Pinienkerne sowie Cashews. Ob die auch in den Gnocchi schmecken ? Selbst ein Gnocchibrett besitze ich schon, aber mit Nüssen habe ich die kleinen Klösschen noch nicht ausprobiert.
AntwortenLöschenJetzt hilf mir mal schnell, denn ich weiß im Moment nicht, wer sich hinter der Nussallergie versteckt.... ;-)
LöschenDie Nüsse geben den Gnocchi schon sehr viel Eigengeschmack, aber Du kannst sie sicher durch Pinienkerne, besser vielleicht noch, wie Irmgard unten schreibt, durch Walnüsse ersetzen - falls Du nicht auch auf diese allergisch reagierst.
Saluti
Ariane
Dieses Rezept, liebe Ariane, weckt schon vor dem Frühstück Begehrlichkeit. Ich habe es spontan gegen die seit Wochen geplanten Walnussgnocchi ausgetauscht. Ich werde Dir das Rezept ganz unverfroren rauben, nachkochen und zwischen meinen Highlights versenken.
AntwortenLöschenDas Gnocchibrett ruht still in der Schublade, damit komme ich nicht so klar, aber ich habe ja eine alte Gabel mit Mordszinken.
Als ich heute morgen "oggi Gnocchi" las, sprach ich das zu meiner Schande gedanklich etwas anders aus. In unserer Gegend werden die Klösschen nämlich als "Gnotschi" bezeichnet und prompt habe ich "Otschiknotschi" gesagt. Jetzt ist aber endgültig Schluss mit der sprachlichen Anpassung an die Badener.
Liebe Grüsse aus Baden
Irmgard
Liebe Irmgard,
LöschenWalnuss-Gnocchi klingen aber auch sehr verlockend!
Und Otschiknotschi klingt köstlich!! :-)
Saluti
Ariane
P.S.: Wann können wir Dich endlich in den Reihen der Blogger begrüßen!?
Liebe Ariane,
Löschendie Haselnuss-Gnocchi sind köstlich. Ich habe das Rezept gedrittelt, darauf lagen Steinpilze, Kirschtomaten, Parmaschinkenstreifen und Feigen. Etwas Frischkäse und Sahne vervollständigten den Sugo. Danke für das schöne Rezept und liebe Grüsse
Irmgard
P.S. Ach nein, ich möchte gar nicht einen eigenen Blog einrichten.
Liebe Irmgard,
Löschendas eine freut mich sehr. :-)
Das andere finde ich etwas schade, denn Du könntest Deine Kreativität so umfassend ausleben. (Mir kam das in den Sinn, nachdem ich so einiges Unschöne auf jener Kochseite lesen musste.)
Aber es ist natürlich Deine Entscheidung, die ich voll und ganz respektiere! :-)
Saluti
Ariane