Pappardelle al ragù di cinghiale oder einfach nur Pappardelle al cinghiale - kein Pastagericht verbinde ich mehr mit der winterlichen Küche in der Toskana oder in Umbrien. Es erinnert mich an Sonntagsausflüge in urige toskanische Borghi und Städtchen wie etwa Pienza, wo wir uns durchgefroren in eines der vielen Spezialitätenläden geflüchtet haben, um dann Pecorino oder andere Spezialitäten der Region zu kaufen. Gegen Abend haben wir - meist mit Hilfe unseres Slow-Food-Führers - immer wieder gemütliche Lokale gefunden, in denen wir uns vor der Heimreise stärken konnten. Gerade in den ungemütlichen Monaten war dann ein Teller Pappardelle al cinghiale genau das richtige Wohlfühlessen, bevor es wieder auf die Straßen Richtung Rom ging.
In der Toskana wird besonders den Winzern dieses Gericht doppelte Freude bereiten. Mit dem Genuss dieser deftigen Pappardelle bei Tisch wird gleichzeitig die tierische Konkurrenz um die Weintrauben dezimiert. Die wachsende Population der Wildschweine vernichtet immer wieder die von den Winzern liebevoll gehegten und gepflegten Weinreben.
Schande auf mein Haupt, dass ich zwar schon ein typisches Wildschweingericht aus der Toskana im Blog vorgestellt, diese legendäre Pasta vor Euch aber bisher verheimlicht habe!
- 150 g Mehl
- 50 g gemahlenen Hartweizengrieß
- 2 Eier
- ein wenig Olivenöl extra vergine
- Salz + Salz für das Kochwasser
- 400 g Wildschweinfleisch zum Schmoren
- 1/2 l Rotwein
- 75 ml Cognac oder Brandy
- 2 Karotten
- 3 Selleriestangen
- 1 große rote Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- 3 Lorbeerblätter
- 1 Rosmarinzweig
- ein paar Thymianzweige (und/oder 2-3 Salbeiblätter)
- 2 Gewürznelken
- ein paar Wacholderbeeren
- ein paar Pfefferkörner
- 300 g Polpa di pomodoro (stückige Tomaten)
- Olivenöl extra vergine
- Salz
die beste Version dieses Gerichtes habe ich vor Jahren im Zentrum von Orvieto gegessen...
AntwortenLöschenWir hatten erst kürzlich Wildschwein (mit Knödel), da ich zartes bio Wildschwein-Fleisch in einem Bauernladen bekommen habe. Ich werde ihn wieder aufsuchen und unbedingt deine Version kochen!! Danke dir und liebe Grüße nach Rom
Hach ja, in Orvieto gibt es genau diese wunderbaren Trattorie, in denen man solche Gerichte bekommt!
AntwortenLöschenViel Freude beim Nachkochen und Genießen!
Saluti
Ariane
..und ich habe dieses Gericht in Castagneto Carducci gegessen, allerdings im Sommer, kann mir aber sehr gut vorstellen, daß es im Winter noch viel besser schmeckt..
AntwortenLöschenLiebe Ariane, auch ich wünsche Dir ein gutes neues Jahr - ganz genau so möge es werden wie von Dir so treffend und fein beschrieben.
Viele herzliche Grüße
Elena
Liebe Elena,
Löschendas schmeckt wirklich zu jeder Jahreszeit!
Alles Liebe Dir!
Saluti
Ariane